Der Brief

“Der Brief“ ist ein zusammenhängender und fortlaufender Artikel. Um später einzelne Abschnitte schneller finden zu können, sind hier jedoch die Teilüberschriften aufgelistet:

3 ist die Zahl für Gott – Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
4 steht in der Bibel für die 4 Himmelsrichtungen als Symbol für ‘Überall’.
3 + 4 = 7: ‘Gott + überall’ kann man ausdrücken mit: ‘Gott ist überall’, ‘Gott wirkt überall‘.

Es erscheint wie eine Parallele zu seinem Namen ‘Jahwe’ mit der Bedeutung ‘Ich bin’. Er ist immer da, Er ist ständig bei uns, wir sind nie verlassen. Ganz gleich, was kommen mag, ob in unserem Leben oder in der Weltgeschichte, Er besitzt noch immer die Kontrolle über alles und Er wird dieses Geschehen im Himmel und auf Erden zu einem guten Ende führen. Das ist sein Heilsweg, sein Erlösungsplan, seine Rettungsgeschichte.

Mit diesem Brief, den Er uns persönlich schickt, will Er uns helfen, Ihm auch am Ende der Zeit zu vertrauen, uns an Ihm festzuhalten und zu sehen, wie Er den großen Kampf zwischen Licht und Finsternis bewältigt. Er offenbart sich selbst und spricht uns Mut zu. Somit offenbart der Brief einerseits Gottes eigene Geschichte, andererseits beschreibt Er uns darin den Verlauf seiner Rettungsgeschichte. Er lässt uns nicht im Dunkeln, was die Zukunft betrifft, Er erweist sich als vertrauenswürdig. Er erweist sich als dein starker Gott, wie Er es schon im Alten Testament angekündigt hat:

“Ich, der Herr, ich habe dich gerufen. Ich nehme dich bei deiner Hand und ich behüte dich.
Ich bin Jahwe, das ist mein Name.
Sieh, das Frühere, das ich verkündet habe, es ist eingetroffen,
und Neues verkünde ich – bevor es kommt, lasse ich es dich hören.
Die Finsternis vor euch will ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene.
Das sind die Dinge, die ich tun und von denen ich nicht ablassen werde.
Ja, so spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Habe keine Angst, denn ich habe dich erlöst!
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“

i. Jesaja 42,6.8-9.16; 43,1

Der Offenbarungs-Brief stellt uns im Vorwort den Schreiber und den Auftraggeber des Briefes vor. Dieses Brief-Vorwort enthält das Zeugnis Johannes’ sowie Zusicherungen, Verheißungen und Friede von Gott Vater, Heiligem Geist und Sohn. Nimmt man für die Zahl 7 die Bedeutung, ‘Gott ist gleichzeitig überall und bei jedem von uns’, so trifft das ganz besonders gut auf den Heiligen Geist zu, denn Er wird hier und an anderen Stellen symbolisch 7-fältig dargestellt.

Gleich am Anfang der Offenbarung wird hier die Liebe Gottes zu uns Menschen genannt. In dieser Liebe schickt Er persönlich an jeden seiner Menschenkinder den Brief der Offenbarung. So beinhaltet das Vorwort auch seine Versicherung in der Rettungsgeschichte, dass Er da ist und uns mehr als sein eigenes Leben liebt. Er hat es bewiesen, dadurch, dass Er für uns starb, um uns zu retten.

Jesus hat uns außerdem zu königlichen Priestern für seinen Vater berufen. Priester hatten im Alten Testament die Aufgabe, Gottes guten Charakter und sein gutes Wort zu verkünden. Sie waren Repräsentanten Gottes. Und das sind alle Gläubigen auch heute in der Welt. Sie sind Repräsentanten Gottes, die seinen guten Charakter und sein gutes Wort verkünden.

So steht hier auch der Ausruf: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Seine Macht – erklärt der Römerbrief – ist seine Frohe Botschaft über seinen treuen Charakter, es ist die Macht, die uns zu erlösen vermag. Und seine Herrlichkeit ist in der Bibel seine Liebe, und seine Liebe besteht wirklich in alle Ewigkeit.

Der Hauptinhalt mit seinen 7 Teilen erzählt uns Gottes Geschichte über sein Handeln und seinen Charakter. Gleichzeitig ist es auch seine Rettungsgeschichte im großen Kampf und zeigt den Weg, den Gott mit uns Menschen von der ersten Christenheit bis zur Neuschöpfung geht.

Die Einleitungen der 7 Teile sind manchmal auch fließende Überleitungen von einem Teil zum nächsten. In den 7 Teilen blicken wir abwechselnd auf Szenen im Himmel und auf der Erde. Sie sind oft so miteinander verwoben, dass sie uns zeigen, wie eng Gott den Himmel mit der Erde verbindet, und wie eng Er sich selbst und seine Geschicke mit uns Menschen verband.

Im Hauptinhalt rollen nun nacheinander die 7 Teile ab und jeder offenbart uns einen Aspekt über Gott und zeigt uns die Rettungsgeschichte in logischen Schritten auf.

1. Die 7 Briefe, die sich an 7 repräsentative Glaubensgemeinden richten, sind auch an uns geschrieben. Sie sind deshalb für uns wie eine Vorbereitung in der Rettungsgeschichte, wie eine Anweisung und Schulung für die Konflikte auf der Erde, und das zeigt uns Gottes Sorge um seine Menschenkinder.
2. Die 7 Siegel geben uns danach einem kurzen Überblick über den Verlauf der Rettungsgeschichte bis zum Weltende. Sie sind eine Aufklärung, damit wir wissen, was auf uns zukommt, und sie eröffnen uns Gottes Heilsplan.
3. Die 7 Posaunen sind Signalinstrumente und für uns ein Aufruf in der Rettungsgeschichte, dass wir bis zum Ende an der Wahrheit festhalten und ihr nachfolgen. Es ist ein Wächterruf Gottes, der auch vor Irrlehren warnt, die Ihn falsch darstellen.
4. Die 7 Überwindungen erzählen uns in einem Panorama-Überblick von der Siegesmacht in der Rettungsgeschichte, denn Gott und Jesus kämpfen für uns und unterstützen uns. Und das ist das Evangelium Gottes, seine Frohe Botschaft, dass sein guter Charakter den Sieg bringt.
5. Die 7 Schalen schildern dann die letzten Tage der Erde und am Ende den Stand der Erlösten und der Verlorenen – den Endstand in der Rettungsgeschichte. Gott muss die Verlorenen aufgeben, es schmerzt Ihn, und es zeigt uns Gottes Herz.
6. Die 7 Zeugnisse erhellen uns am Weltende und im Himmel alle Fragen über Gott, sie sind die Klärung zur Rettungsgeschichte über Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit.
7. Die 7 Herrlichkeiten beschreiben uns schließlich die Neuschöpfung der Erde und das Leben mit Gott in der Ewigkeit. Es wird die Erfüllung der Rettungsgeschichte sein, es wird die Freude der Erlösten und auch Gottes Freude sein.

In der Einleitung zu den 7 Briefen beweist uns Jesus seinen Grundsatz nach dem Beispiel ‘3 + 4 = Gott ist überall’, denn Jesus steht hier mitten unter den Glaubensgemeinden (dargestellt durch 7 Leuchter) und hält die Repräsentanten oder Boten dieser Gemeinden in der Hand (das griechische Wort für ‘Engel’ bedeutet ‘Bote’).

Die Briefe mit ihren Ermutigungen, Unterweisungen, Aufrufen und Verheißungen zeigen uns Gottes Sorge um uns als seine Menschenkinder und sie sind für uns wie eine Vorbereitung in der Rettungsgeschichte.

Dieser 1. Teil war schon damals eine Ermutigung für die Glaubensgemeinden, und ihre beschriebenen Erfahrungen spiegeln sich ein wenig in den Namensbedeutungen dieser Gemeinden wider. Es war und ist auch eine Ermutigung für die Glaubenden in jedem Geschichtsabschnitt der Christenheit bis zum Weltende. Doch am meisten sind diese Briefe – wie alle anderen Briefe im Neuen Testament – für uns gedacht, denn jeder Glaubende ist praktisch ein Repräsentant aus Gottes Volk und Gottes Bote: Was kann daher jeder von uns persönlich für das eigene Leben aus den Briefen lernen? Wo brauchen wir Hilfe, um Schwächen zu überwinden? Und welche Verheißungen gibt uns Jesus?

Bei den ersten 3 Briefen steht am Brief-Ende erst der Aufruf des Heiligen Geistes, dann die Verheißung. Bei den nächsten 4 Briefen steht am Brief-Ende umgekehrt erst die Verheißung, dann der Aufruf des Heiligen Geistes.

Der zweite und der vorletzte Brief enthalten keinen Tadel, der letzte enthält kein Lob, jedoch die Verheißung: Wer von ganzem Herzen umkehrt und überwindet, der wird mit Jesus in der Ewigkeit das Abendmahl essen.

Jesus steht in diesem letzten 7. Brief vor der Tür ... vor unserer Herzenstür, an der Er klopft, denn Er möchte bei uns wohnen und zu uns kommen, so wie Er am Weltende sichtbar kommen wird. Und Er macht uns damit Mut zur Verkündigung, denn auch die Welt soll von dieser geduldigen und werbenden Liebe erfahren, die sich um jeden bemüht.

Die Einleitung zum 2. Teil – zu den 7 Siegeln – erzählt uns davon, dass es ein großes Problem im Universum gibt, das niemand lösen kann, denn es ist versiegelt. Johannes weint, es geht offenbar um Leben und Tod. Dieses Problem kann Gott jedoch durch Jesus lösen! Hier geht es um seine Lösung des Problems der Sünde und des Misstrauens, es geht um Gottes Heilsplan. Mit diesem Plan zeigt Er uns zugleich den Verlauf der Rettungsgeschichte.

Bei den ersten 4 geöffneten Siegeln sehen wir 4 Pferde, die von 4 Engel-Wesen – den 4 Cherubim-Thron- Engeln aus dem Alten Testament – gerufen werden. Es entrollt vor uns das Weltgeschehen mit dem Siegeszug des Evangeliums. Darauf folgen Konflikte und Verfolgungen, um das Evangelium zu unterdrücken, und daraus ergeben sich die Konsequenzen aus dieser Unterdrückung.

Die nächsten 3 Siegel öffnen uns den Zeitabschnitt vor Jesus Wiederkunft (die letzte Zeit) bis zum Weltende. Sie beschreiben uns die Bestätigung der Märtyrer im himmlischen Gericht, das vor der Wiederkunft Jesu stattfindet, und sie erzählen uns von den Erlösten und den Verlorenen und ihrem Stand am Weltende – es ergibt sich eine klare Trennung in zwei Gruppen. Am Schluss wird der Dienst für die Gebete der Glaubenden beendet – die Weihrauchschale der Gebete fällt zur Erde – Gott hat endgültig seine Antwort gegeben. Er löst die Fragen, Er kann die Siegel und damit ein scheinbar unlösbares Problem lösen ... Er kann er-lösen ... und Er kehrt zu uns zurück, um uns zu retten.

Das Posaunen-Blasen war damals ein Warnsignal und ein Signal, sich dem Kampf zu stellen und auch ein Aufruf zum Gottesdienst. Posaunen sind also ein Signalinstrument. Sie rufen auf, rufen uns zur Achtsamkeit und zur Wachsamkeit auf. Sie ‘reden’ zu uns. Es geht daher in diesem 3. Teil um die Verkündigungen und um das Wort. Es ist ein Wächterruf Gottes und ein Aufruf in der Rettungsgeschichte, sich an die Wahrheit zu halten und die falschen Lehren über Gott zu erkennen.

In diesem 3. Teil sehen wir bei jedem der ersten 4 Posaunen-Signale etwas anderes fallen. Das sind alles Dinge, die eigentlich Licht geben könnten. Sie treffen nacheinander die 4 Schöpfungselemente Erde, Meer, Wasser und Himmel (E, M, W, H) und zerstören sie teilweise, anstatt sie zu erhellen. Diese Dinge können also nichts mit dem wahren Wort zu tun haben, das uns Gott in seiner Bibel verkündet, um uns zu erleuchten. Deshalb können wir in diesen 4 Fällen die falsche Verkündigung sehen, sowie ihre Irrlehren und ihre Vermischung der biblischen Lehre mit Irrtum. Die falschen Verkünder und ihre Verkündigung zerstören Menschen anstatt sie zu erleuchten und zu retten. Die Posaunen machen uns darauf aufmerksam.

Die nächsten 3 Posaunen sind die ‘3 Wehe-Rufe’. Wie in der Einleitung zu den 7 Briefen ist der Stern im ersten ‘Wehe-Ruf’ ein Symbol für einen Engel, Repräsentanten, Boten, Vorsteher. Es ist also ein gefallener Engel, ein falscher Bote – und das ist Satan. Er ist der Auftraggeber falscher Verkündigung und wird schon im Jesaja-Buch als gefallener Stern bezeichnet.

Wir lesen auch von Schwänzen, Skorpionen und Schlangen, die im Alten Testament ein Symbol für falsche Propheten und Verkünder, waren, die mit ihrer falscher Prophetie und Verkündigung, ihren vermischten Irrlehren die Menschen in die Irre führen und vergiften.

Im Gegensatz dazu erzählt uns die 6. Posaune auch von dem Auftraggeber und den Vertretern der wahren Prophetie und der wahren Verkündigung. Sie erzählt uns von Gottes Zeugen auf der Erde. Und im Gegensatz zu dem gefallenen Stern – dem gefallenen Engel Satan – wird uns hier ein starker Engel beschrieben, dessen Merkmale uns auf Jesus schließen lassen. Jesus wurde bereits im Alten Testament als Engel des Bundes, als Engel des Herrn und als Engelfürst bezeichnet, denn Er ist tatsächlich der Fürst über alle Engel und Gottes Bote.

Mit der 7. Posaune am Weltende stellt uns schließlich Gott die himmlische Bundeslade vor Augen, die die wahren Bundesworte – die 10 Gebote – enthält, und die seinen Bund mit uns ausdrückt, und damit seine Liebe zu uns.

Im 4. Teil des Offenbarungs-Briefes werden die 7 Abschnitte nicht mit Zahlen von 1 bis 7 benannt. Diese Einteilung lässt sich aber am Text erkennen. Als eine Einleitung können wir es nehmen, dass uns zuerst in einem Panorama der große Konflikt gezeigt wird, der sich um Gott und um seine treue Glaubensgemeinde dreht. Satan erweist sich als ein Drache, der den Kampf bereits im Himmel entfacht, indem er ein Drittel der Sterne (ein Drittel der himmlischen Boten – der Engel) mit sich reißt. Auf Erden führt er diesen Kampf weiter, indem er den Sohn Gottes vernichten will und die Glaubensgemeinde für eine lange Zeit vor ihm fliehen muss. Satan siegt jedoch nicht. Gott hilft zu überwinden, Er gibt uns die Siegesmacht in der Rettungsgeschichte durch seinen Beistand und seine bewiesene Treue. Es offenbart seinen guten Charakter. Und das ist seine gute Nachricht, seine frohe Botschaft in allen Kämpfen, das ist sein Evangelium.

In den ersten 4 Abschnitten mit ihren Kämpfen und Überwindungen tauchen wieder die 4 Schöpfungselemente auf. Diese Abschnitte zeigen uns zuerst den Kampf im Himmel. Jesus als Engelfürst Michael überwindet in diesem Kampf. Nacheinander folgen die verschiedenen Angriffe Satans auf die wahre Glaubensgemeinde, sowie die Art, wie diese Kämpfe überwunden werden. Diese Angriffe dauern bis zur Wiederkunft Jesu an.

Der 5. Abschnitt zeigt uns als Nächstes die wahren Überwinder, um die Gott gerungen hat, und die sich in Jesu Gegenwart befinden, wo immer sie auch sind.

Danach folgen im 6. Abschnitt die Überwindungs-Aufrufe an uns durch die Botschaften der drei Engel, die das Evangelium verkünden. Dabei ruft uns der Engel zu, dass ein Gericht abgehalten wird. Es ist ein Gericht, das Gott nicht hält, sondern vor das Er tritt, denn in diesem ganzen Kampf zwischen Licht und Finsternis geht es um Gottes Charakter und seine Art zu regieren. Hat Satan mit seinen Anklagen recht oder stimmt Jesu Zeugnis über Gottes Charakter?

Schließlich sehen wir im 7. Abschnitt den Kampf endgültig überwunden ... durch das Weltende mit seiner Ernte.

Im 5. Teil werden 7 Schalen ausgeleert, die aus dem Tempel kommen. Gott leert etwas aus, Er gibt etwas auf. Im Alten Testament verwendete Er Desaster, um die Menschen zur Besinnung und Umkehr zu bringen, wenn Er sie anders nicht mehr erreichen konnte. In der Bibel bedeutet der ‘Zorn Gottes’, dass Er die Verlorenen aufgeben muss, wenn Er sie schließlich gar nicht mehr erreichen kann. Bei den 7 Schalen gibt Gott somit endgültig auf, es ist das Ende kurz bevor Jesus zurückkehrt. Die Ausleerung der Schalen und deren Folgen enthüllen die Entscheidungen der Menschen, und wer auf welcher Seite steht. Sie zeigen uns den Endstand in der Rettungsgeschichte, sowohl den Stand der Verlorenen als auch der Erlösten – denn die Überwinder sind im Himmel bereits bekannt, wenn die Plagen beginnen.

Für Gott ist es nicht leicht, seine verlorenen Menschenkinder aufzugeben. Zu biblischen Zeiten verhüllten sich die Menschen bei Trauer und Verlust. Wir lesen, dass während der Ausgießung der Schalen niemand zu Gott in den Tempel kann, er ist verhüllt. Aber gerade das kann uns offenbaren, dass Gott über seine verlorenen Menschenkinder trauert, es vermag uns Gottes Herz zu offenbaren. Denn Gottes Herrlichkeit, die den Tempel verhüllt, ist in der Bibel sein Charakter der Liebe.

Die ersten 4 Schalen betreffen wieder die 4 Schöpfungselemente. Dabei wird bei der 4. Schale für uns die Entscheidung der Verlorenen erkennbar: Nichts kann sie mehr zur Besinnung und zur Umkehr bringen. Gott weiß, wann jeder seine endgültige Entscheidung getroffen hat und keiner mehr die Seiten wechseln will und wird, ganz gleich was geschieht. Die Treuen bleiben treu, bei den anderen gibt es keine mehr, die umkehren. Diese ausgegossenen Schalen offenbaren allen, dass Gott diesen Zeitpunkt kennt und dass deshalb die Zeit für Jesu Wiederkunft gekommen ist.

Die nächsten 3 Schalen treffen die Mächte und ihre Reiche. Sie rüsten sich zum endgültigen Kampf gegen Gottes Wahrheit und sein Volk. Babylon als ein Symbol für die falsche Religion mit ihren falschen und vermischten Lehren wird jedoch am Weltende untergehen und mit ihr ihre Anhänger. Dadurch werden die wahren Glaubenden befreit sein.

Auch im 6. Teil werden die Abschnitte nicht mit Zahlen von 1 bis 7 bezeichnet, sondern nur durch die Textzusammenhänge für uns erkennbar.

In der Einleitung kündet der Bote Gottes das Zeugnis des Gerichts an: Das Recht wird aufgerichtet. Gottes Wahrheit wird offenbart, sein Charakter und sein Handeln werden gerechtfertigt: Er handelt aus Liebe in allem richtig und heilbringend für das ganze Universum. Damit ist dieser Teil die Klärung in der Rettungsgeschichte, die Klärung aller Fragen über Gott.

Die ersten 4 Zeugnisse zeigen uns die zwei großen Gegensätze:

1. Die Hure der falschen Religion und ihre Verbündeten, ihre abtrünnige Vereinigung mit den falschen Lehren und Mischlehren, ihre Schuld an der Verfolgung der wahren Glaubenden und ihr Fall. Es wird von ihren Sünden geredet und es ergeht der Aufruf an uns, sie zu verlassen.
2. Die Welt klagt über ihren Untergang.
3. Im Gegensatz dazu jubelt der Himmel.
4. Und im Gegensatz zur Abtrünnigkeit der Hure findet im Himmel die symbolische Hochzeit Jesu mit der treuen Braut statt – die Verbindung Jesu zu seiner treuen Gemeinde mit ihrem wahren Glauben. Im Gegensatz zu den Sünden der Hure werden die gerechten Taten der Glaubenden genannt, im Gegensatz zum Ruf des Auszugs steht hier für uns der Ruf der Einladung zur Hochzeit, und im Gegensatz zur Entmachtung und dem Untergang der Hure übernimmt Jesus endgültig sein Reich. Der Zeitpunkt dieser Hochzeit bedeutet: Noch bevor Jesus zur Erde zurückkehrt, ist alles offenbar und entschieden. Alle im Himmel haben Gottes Rechtschaffenheit durch die Zeugnisse im Vorwiederkunfts- Gericht erkannt – uneingeschränkt von den falschen Anklagen gegnerischer Mächte kann Er nun sein Reich einnehmen.
5. Der nächste Abschnitt, das 5. Zeugnis, erzählt uns von der Wiederkunft Jesu. Dabei werden die zwei Mächte der Welt endgültig vergehen (symbolisch im ‘Feuersee’) und deshalb nie mehr existieren. Alle Verlorenen sterben, und Satan wird vorerst auf der zerstörten Erde (dem ‘Abgrund’) gefangen sein.
6. Das 6. Zeugnis zeigt uns, dass Gott mit den auferstandenen und den überlebenden Erlösten für 1000 Jahre im Himmel Gericht halten wird – das heißt: Er wird alles klären, was es zu klären gibt. Alle unsere Fragen wird Er beantworten, und erklären, warum die Verlorenen nicht mit uns im Himmel sind. Wir und unsere Anliegen sind Gott so wichtig, dass Er sich diese Zeit für jeden von uns nimmt!
7. Im 7. Zeugnis sehen wir dann, dass nach dieser Zeit, wenn alles geklärt wurde, auch die Verlorenen aus dem Grab auferstehen. Keiner von ihnen hatte je eine endgültige Entscheidung für Gott getroffen. Zum einen wird es für uns zum Zeugnis in den ‘Büchern’ stehen, zum andern offenbaren es uns die Verlorenen durch ihr Handeln. Denn wie wir selbst sehen werden, wollen sie erneut Krieg gegen die Erlösten führen. Jeder von uns wird verstehen, dass Gott ihre Herzen kannte. Auch die Verlorenen werden das schließlich anerkennen und zusammen mit Satan und den Dämonen für immer vergehen – symbolisch im ‘Feuersee’, der ein Sinnbild für den zweiten und endgültigen Tod ist. Das bedeutet, sie werden nicht mehr existieren, wie auch die beiden Mächte (2 Tiere) nicht mehr existieren, die bereits im ‘Feuersee’ verlöscht sind. Und mit dem Verscheiden der Verlorenen wird auch der Tod nicht mehr existieren, und die von Sünde zerstörte Erde ’entflieht’.

Im 7. Teil beschreibt uns Gott die zukünftige Herrlichkeit in Bildern, die sich andeutungsweise in 7 Abschnitte einteilen lassen.

Einleitend wird uns erklärt, dass eine neue Erde und ein neuer Himmel geschaffen werden.

Die Kämpfe sind vorüber, die Vergangenheit ist Vergangenheit und die Erlösten sehen die Erfüllung der Rettungsgeschichte vor sich. Das Paradies wird von neuem auf der Erde sein – und das wird nicht nur für die Erlösten, sondern auch für Gott selbst eine unbeschreibliche Freude sein.

Die 7 Herrlichkeiten schildern uns nun seine neue Welt.

Die erste Abschnitts-Gruppe erzählt uns hauptsächlich von Gottes Seite:

1. von Gott und seiner Wohnung bei seiner Familie (seinem Volk)
2. von seinen Verheißungen
3. von seiner Herrlichkeit in der Gottesstadt
4. von Ihm als dem Tempel und dem Licht

Die zweite Abschnitts-Gruppe erzählt uns von den Auswirkungen für die Erlösten:

5. von den Bewohnern der neuen Welt,
6. vom Lebensstrom und dem Lebensbaum, die den Erlösten dienen
7. von der Herrlichkeit ihres gemeinsamen Lebens mit Gott in seinem Reich
   ... und das für alle Ewigkeit!

Es wird so herrlich sein, dass wir es kaum fassen können. Ja, es wird noch viel herrlicher sein, als wir es uns in unseren Träumen ausmalen ...

Im Nachwort des Offenbarungs-Briefes finden wir die Zeugnisse, die Verheißungen und die Rufe Jesu und des Heiligen Geistes sowie die Schlussworte von Johannes.

Die Wahrheit des Verkündeten und der Verheißungen wird uns bezeugt und noch einmal hören wir den Ruf Gottes und seine Einladung. Gott gibt uns hier wie im Brief-Vorwort noch einmal die Versicherung, dass Er der Erlöser ist und sich um uns kümmert. Jesus beendet seinen Offenbarungs-Brief an uns damit, dass Er uns selbst seine Wiederkunft ankündigt, und mit dem Friedensgruß.

Gott ruft nach uns, Er sehnt sich danach, dass wir Menschenkinder seinen Ruf hören und Er uns retten kann.

Er sehnt sich nach seiner Familie.

Der Offenbarungs-Brief an uns ist wie eine Reise von den Anfängen der Christenheit bis zur Neuschöpfung der Erde. Viele Symbole und Bilder werden durch die Bibel hindurch und durch die geschichtliche Vergangenheit näher erklärt. Manches werden wir aber auch erst verstehen, wenn es eingetroffen ist – so wie Jesus es uns sagte.

Diese Seiten waren nun wie ein Flug, auf dem wir alles im Überblick sehen, während auf den folgenden Seiten manche dieser Sinnbilder über die Geschichte des Himmels und der Erde ausführlicher beschrieben werden. Doch auch schon durch diesen Überblick wird erkennbar, dass Gott sich um uns und unsere Geschicke bemüht.

Sein Offenbarungs-Brief gibt uns auch immer wieder Einblicke, wie sich die Bewohner des Himmels über unseren Gott freuen. Diese Blicke in den Himmel wollen uns begleiten. Sie sind einer der Schlüssel zur Offenbarung. Gott hat bereits gesiegt und seinen Fall gewonnen. Ganz gleich, was hier auf Erden, in der Weltgeschichte oder in unserem Leben geschieht, Gott hält alles in seinen starken Händen und wird uns nach Hause bringen, wenn wir uns nur an seiner Hand festhalten. So will Jesus uns helfen, im Glauben durchzuhalten und zu Überwindern zu werden.

Der Himmel ist unbezahlbar und doch für uns als Glaubende frei. Gott hat uns die Tür geöffnet, die niemand zuschließen kann. Gott und seine Liebe sind allen Einsatz wert.

Durch den Heiligen Geist geht Jesus unsichtbar mit uns auf unserem Lebensweg und bald kommt Er sichtbar zu uns, wir werden Ihn sehen. So können wir in den Ruf einstimmen, der am Ende des Offenbarungs-Briefes steht:

Ja komm, Herr Jesus!

Die gnadenreiche Güte unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus sei mit dir!

i. Offenbarung 22,20-21

Gott sagt zu dir:

„Ich bin bei dir,
alle Tage bis an das Ende der Welt.
Fürchte dich nicht.
Ich helfe dir und ich halte dich auch
mit meiner starken Hand.“

i. Matthäus 28,20; Jesaja 41,10

Jaimée M.