Frohbotschaft Offenbarung

1. Der Zeuge

Das Kapitel “1. Der Zeuge“ ist ein zusammenhängender und fortlaufend zu lesender Artikel. Um später einzelne Abschnitte schneller finden zu können, sind hier die Teilüberschriften aufgelistet. In der letzten Zeile sowie am Ende dieses Artikels steht das Kapitel “2. Die Antwort“ zum Anklicken, um von hier auf die Seite dieses 2. Kapitels zu kommen.

Der Zeuge

Welches wichtige Zeugnis offenbart Jesus uns?

( Offb 1 + 4 + 5)

Jesus und der Heilige Geist

Gott hat uns einen wichtigen Brief geschickt, und Er sagt uns schon am Anfang, dass dieser eine Offenbarung ist, die aufklärt und erklärt. Sie verhüllt nicht, sondern enthüllt, denn ‘das ist die Offenbarung Jesu Christi, die Gott Ihm gegeben hat, um seinen Dienern zu zeigen, welche Ereignisse schon bald anfangen zu geschehen. Er verkündete sie seinem Diener Johannes, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugte. Glücklich und gesegnet ist jeder, der die Worte dieser Weissagung liest, und alle, die sie hören und im Herzen bewahren und ausleben, was darin geschrieben steht. Denn die Zeit ist nahe.’ (i. Offb 1,1-3).

Die Offenbarung ist ein Zeugnis darüber, wie Gott sich in der Geschichte der Welt und des Universums offenbart. Sie ist zudem auch tatsächlich sein Brief an jeden von uns. Denn jeder, der sie liest oder hört, der sie in Gedanken behält und sein Leben danach ausrichtet, der ist glücklich zu nennen und reich gesegnet. Deshalb sendet Gott auch ‘Grüße der gnadenreichen Güte und des Friedens an euch alle von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist.‘ (i. Offb 1,4-5).

Gott ist ein gütiger Gott. Das beinhaltet das Wort Gnade auch in seinem ursprünglichen Sinn. Und Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist grüßen dich hier ganz persönlich.

Derjenige, ‘der ist und der war und der kommt’, das ist offensichtlich Gott Vater. Er erklärt hiermit, dass auch Er zu uns kommen wird. Diese Benennung wird noch ein weiteres Mal in der Offenbarung auf Ihn bezogen. (s. Offb 4,8-9). Schon hier offenbart der Vater etwas über sich selbst, und auch über Jesus, denn Jesus wird der ‘treue Zeuge’ genannt. Gott offenbart auch etwas über den Heiligen Geist, denn Er ist der Dritte in der göttlichen Dreieinigkeit, der hier mit ‘sieben Geistern’ symbolisiert wird. Warum aber wird der Heilige Geist mit der Zahl 7 benannt?

7 ist in der Bibel eine besondere Zahl, die aus 3 + 4 besteht.

3 ist die symbolische Zahl für Gott – Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
4 sind in der Bibel die 4 Himmelsrichtungen mit der Symbolik von ‘überall’.
3 + 4 kann man daher ausdrücken mit: Gott ist überall, Gott wirkt überall. Es ist wie eine Parallele zu seinem Namen ‘Jahwe’ mit der Bedeutung ‘Ich bin’: Er ist immer da, Er ist beständig bei uns, wir sind nie verlassen. Doch wie ist Gott überall gegenwärtig? Der Heilige Geist ist überall und bei jedem von uns, und durch Ihn ebenso der Vater und Jesus. Wir können zwar nicht erklären, wie der Heilige Geist bei jedem gleichzeitig sein kann, doch wir dürfen diese Seite seiner göttlichen Allmacht dankbar annehmen.

Schon die ersten Glaubenden damals durften kurz nach Jesu Himmelfahrt diese Nähe sehr eindrücklich erfahren. Denn ‘als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, hatten sie sich alle in einem Haus versammelt. Da erschienen ihnen Zungen wie Feuerzungen, die sich auf einen jeden von ihnen setzten. Und sie wurden alle durch den Heiligen Geist erfüllt und begannen in anderen Sprachen zu reden, je nachdem, wie der Heilige Geist es ihnen eingab, sie auszusprechen.’ (i. Apg 2,1.3-4).

Sie erhielten von Ihm die Gabe, Fremdsprachen zu beherrschen, ohne sie gelernt zu haben. Das Pfingstwunder war daher kein Hörwunder, sondern ein Sprachwunder. Da die Jünger nun in den verschiedenen Fremdsprachen redeten, konnten die Pilger, die zum Fest aus den anderen Ländern gekommen waren, die Jünger in ihren eigenen Sprachen hören und sie verstehen.

Der Heilige Geist möchte, dass auch wir heute verstehen, und Er will uns helfen, die Offenbarung zu verstehen. Wie damals am Pfingstfest erscheint Er in der Offenbarung als Feuerflammen, denn im Himmel ‘vor dem Thron brennen sieben Feuerfackeln, das sind die sieben Geister Gottes.’ (i. Offb 4,5). Zudem sah Johannes ‘mitten auf dem Thron ein geopfertes Lamm stehen, das sieben Hörner und sieben Augen hatte. Diese sind die sieben Geister Gottes, die über die ganze Erde ausgesandt sind.’ (i. Offb 5,6).

Wer ist das Lamm? Als Johannes, der Täufer, eines Tages ‘Jesus zu sich kommen sah, rief er: „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (i. Joh 1,29). Und die sieben Augen des Lammes sind wiederum ein Sinnbild für den Heiligen Geist. Schon im Alten Testament vergleicht Gott den Heiligen Geist mit 7 Augen, indem Er erklärt: ’Seht diesen Stein, auf dem sieben Augen sind. Diese sieben sind die Augen des Herrn, die über die ganze Erde wandern.’ (i. Sach 3,9; 4,10). Gleichzeitig verheißt Gott, seinen Knecht - den Spross - kommen zu lassen und die Schuld wegzunehmen. (s. V 8-9). Das ist Jesus, der auch Stein und Felsen genannt wird. (s. Jes 28,16, Eph 2,20).

Und so eng, wie die Augen mit dem Lamm verbunden sind, so eng sind auch Jesus und der Heilige Geist miteinander verbunden. Jesus selbst verwendete eine besondere Bezeichnung für den Heiligen Geist, als Er sagte: “Der Vater wird euch einen anderen Beistand geben, damit Er in alle Ewigkeit bei euch ist. Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, so wird Er, der Geist der Wahrheit, von mir zeugen.“ (i. Joh 14,16; 15,26).

Er nennt Ihn ‘Beistand’ –’Parakletos’ auf Griechisch, ein Wort, das für eine Person verwendet wurde. Gott nennt in seinem Wort auch Jesus unseren Beistand – unseren Parakletos. (s. 1Jo 2,1). Das griechische Wort ‘Para’ bedeutet ‘nahe, für, bei, inmitten’. Und ‘Kletos’ bedeutet ‘der Gerufene’. Damit beschreibt die Bedeutung von Parakletos sehr gut den Heiligen Geist, denn Er ist ‘der zur Unterstützung Herbeigerufene’, ‘der Gerufene, der mitten unter uns ist, der bei uns ist, der für uns ist, der unser Freund ist’.

Auch das griechische Wort ‘Ekklesia’ – ins Deutsche meist mit ‘Gemeinde’ übertragen – beinhaltet das Wort für ‘rufen’. Die Glaubensgemeinde wurde durch den ‘Gerufenen-Freund’ aus der Verlorenheit herausgerufen. Als ‘Braut Jesu’ bezeichnet wird die Glaubensgemeinde wiederum gemeinsam mit dem ‘Gerufenen-Freund’ zur Rufenden und Einladenden, denn ‘der Heilige Geist und die Brautgemeinde rufen: „Komm!“ Und wer es hört, der rufe auch: „Komm!“ Und wen danach dürstet, der komme! Denn wer es will, der nehme frei von dem Wasser des Lebens!‘ (i. Offb 22,17).

Auch im 1. Teil des großen Offenbarungs-Briefes, in den 7 Briefen, ruft uns der Beistand zu: “Wer ein offenes Ohr hat, der höre, was der Geist sagt!“ (i. Offb 2,7.11.17.29; 3,6.13.22). In diesen 7 Briefen steht somit 7 Mal das Wort ‘Geist’. Das ergibt addiert ‘7 Geister’, und es ist doch nur ein Geist, der uns zuruft: „Komm, trinke Wasser aus der Quelle des Lebens, trinke aus dem Wort Gottes.“

Jesus und seine Glaubensgemeinde

Johannes erzählt uns: ’An dem Tag, der dem Herrn gehört, wurde ich vom Heiligen Geist erfüllt, und ich hörte hinter mir eine machtvolle Stimme wie eine Posaune. Ich drehte mich um, damit ich den sehen konnte, der mit mir sprach. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter, und inmitten der Leuchter einen, der wie ein Sohn der Menschen aussah. Er trug ein Gewand, das Ihm bis zu den Füßen reichte. Um die Brust hatte Er einen goldenen Gürtel gebunden; und in seiner rechten Hand hielt Er sieben Sterne.’ (i. Offb 1,10.12-13.16).

Welcher Tag könnte der ‘des Herrn zugehörige Tag’ sein, wie es im Griechischen wörtlich heißt? Jesus sagt von sich selbst: “Der Sohn des Menschen ist der Herr des Sabbats.“ (i. Lk 6,5). Er ist auch der Schöpfer und Er ‘vollendete am siebten Tag sein Schöpfungswerk. Er legte auf den siebten Tag seinen Segen und heiligte sich diesen Tag, denn an ihm ruhte Er von seinem ganzen Werk.’ (i. 1Mo 2,2-3). So ‘denke an den Sabbattag und halte ihn heilig. Der siebte Tag ist der Sabbat für den Herrn.’ (i. 2Mo 20,8.10). “Hältst du dich am Sabbat davor zurück, deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu betreiben, und ist der Sabbat für dich eine Freude und ehrst du den heiligen Tag des Herrn, dann wirst du dich auch über den Herrn freuen.“ (i. Jes 58,13-14). „Deshalb ’heiligt meine Sabbate, sie sind damit das Bundeszeichen zwischen mir und euch, und ihr werdet mich, euren Gott, erkennen.“ (i. Hes 20,20).

‘Heilig’ bedeutet, es ist Gott geweiht, es ist für Ihn ausgesondert, es gehört Ihm. So kam Jesus offenbar an diesem geweihten Tag zu Johannes. Er trug dabei ein Gewand, das an die Leinengewänder und Gürtel der Priester und Hohepriester im Alten Testament erinnert. (s. 2Mo 28,39-41). Und wir haben ‘in Jesus, dem Sohn Gottes, einen großen Hohepriester, der durch alle Himmel gegangen ist.’ (i. Heb 4,14). So erschien Er auch dem Johannes als unser Hohepriester. Er stand mitten unter 7 Leuchtern und hielt 7 Sterne in der Hand, von denen Er sagte: “Diese sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.“ (i. Offb 1,20).

Das griechische Wort ‘Angelos’ für Engel – die Jesus als Sterne in der Hand hält – bedeutet ‘Bote’. Gott sagt auch von Johannes, dem Täufer: “Sieh, ich sende meinen Boten – meinen Angelos – vor Dir her, der deinen Weg vorbereiten wird. Er ist die Stimme eines Rufenden in der Wüste.“ (i. Mk 1,2-3) Und schon im Alten Testament steht: ‘Die Verständigen und diejenigen, die so viele zur Gerechtigkeit geführt haben, werden für immer und ewig wie die Sterne leuchten.’ (i. Dan 12,3). Daher können wir in den ‘Angelos’-Boten und den Sternen sowohl himmlische als auch irdische Boten sehen.

Jesus bittet auch uns, Boten und Rufende in der Wüste dieser Welt zu sein, um viele Menschen zu erreichen. Für diese Aufgabe verspricht Er uns: “Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist zu euch gekommen ist, und ihr werdet bis ans Ende der Erde meine Zeugen sein.“ (i. Apg 1,8). “So ’geht in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium!“ (i. Mk 16,15).

Und so, wie ‘Angelos’ der ‘Bote’ bedeutet, so heißt ‘Ev-angelium’ die ‘Frohe Botschaft’. Jesus sagt daher zu uns: „Seid Boten der Frohen Botschaft, seid wie die 7 Sterne und wie die 7 Leuchter, denn ’ihr seid das Licht der Welt. Eine Lampe wird nicht angezündet, um sie unter einen Scheffelkrug zu stellen, sondern auf das Lampengestell, damit sie allen im Haus leuchtet. Genauso leuchte euer Licht für alle Menschen, indem sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür preisen und verherrlichen.“ (i. Mt 5,14-16).

Doch wodurch geben die 7 Leuchter als Symbol für die 7 Glaubensgemeinden ihr Licht? Durch 7 Feuerflammen, die wiederum ein Bild für den Heiligen Geist sind! Die rufenden Glaubensgemeinden leuchten durch den ‘Gerufenen-Freund’. ‘Engel’ bedeutet ‘Bote’ und in der Zahl 7 kann man die Bedeutung sehen: ‘Gott ist überall’. Daher sind die Sterne und die Leuchter nicht nur unbekannte 7 Engel von damaligen 7 Glaubensgemeinden, an die diese Briefe gerichtet waren, sondern die Briefe sind auch überall für die Boten Gottes, die überall in den Gemeinden Gottes sind – das sind wir, du und ich.

Gott schreibt den Offenbarungs-Brief wirklich an dich und an mich. Die 7 Briefe am Anfang der Offenbarung richtet Er an jeden persönlich. Jesus gibt sie uns als eine wichtige Vorbereitung. Wir können uns in diesen Briefen selbst sehen, können die zutreffenden Verfehlungen ehrlich und offen Gott bekennen und die enthaltenen Versprechen ganz für uns in Anspruch nehmen.

Mit dieser Vorbereitung lesen wir die Offenbarung mit neuen Augen. Wir sehen, wie sie auch uns meint und wie viel Gutes wir daraus für uns entnehmen können. Jesus spricht uns darin persönlich an, Er wirkt in unserem Leben. ‘Seine Augen waren wie Feuerflammen’, (i. Offb 1,14), und beides, 7 Feuerflammen und 7 Augen, steht für den Heiligen Geist. So eng wie die ‘Augen’ und die ‘Feuerflammen in den Augen’ mit Jesus verbunden sind, so eng ist der Heilige Geist mit Jesus verbunden. Er steht in engster Zusammenarbeit mit Jesus.

Doch wo befindet sich der Heilige Geist, wenn wir Gott unser Leben übergeben haben? Wir sind dann ‘der Tempel Gottes und der Geist Gottes wohnt in’ uns. (i. 1Kor 3,16). Und da Er mit Jesus verbunden ist, ist auch Jesus mit uns aufs Engste verbunden! Mit wem ist Jesus noch ganz eng verbunden? “Ich und der Vater sind eins“, sagt Er (Joh 10,30 E). Dadurch ist wiederum der Vater mit uns aufs Engste verbunden. Verstehen wir nun, wie wichtig der Heilige Geist für uns ist?

Gott möchte, dass wir wissen, Er ist uns ganz nahe, immer. Deshalb lässt Er uns durch Paulus sagen: ‘Christus ist das Haupt der Gemeinde, Er ist der Heiland des Leibes’, (i. Eph 5,23); und ‘wir sind die Glieder seines Leibes.’ (i. Eph 5,30). ‘Denn in dem einen Heiligen Geist sind wir alle getauft worden, um ein Leib zu sein, und wir sind alle mit dem einen Heiligen Geist erfüllt worden.’ (i. 1Kor 12,13).

Dass wir Glieder an Jesu Leib sind, ist nicht nur ein freundlicher Vergleich. Jesus und der Vater sind aufs Engste mit dir verbunden – so eng, dass Er zu dir sagt: „Du bist wie mein eigen Fleisch und Blut.“ Jesus sagte es auch in seinem Gebet: “Wie Du, Vater, in mir bist und ich in Dir, so sollen auch sie in uns eins sein.“ (i. Joh 17,21). Und Er beteuert uns: “Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist. Wenn aber nicht, so glaubt mir um meiner Werke willen.‘ (i. Joh 14,11).

Jesus ist der treue Zeuge

Jesus bittet uns, dass wir Ihm um seiner Werke willen glauben. Sein Leben auf Erden war ein Zeugnis. Auch die Offenbarung bezeichnet Jesus als den treuen Zeugen und als das ‘Wort Gottes’ – so auch im Johannes- Evangelium. (s. Offb 19,11-13; Joh 1,1-5.14). Da die Offenbarung wiederholt auf Jesu Zeugnis anspricht, ist es wichtig, dieses auch zu kennen, oder man versteht einen Teil der Offenbarung nicht. Warum ist Jesus der treue Zeuge? Und was ist das Zeugnis Jesu?

‘Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung’, (Offb 19,10 E), antwortet uns ein Engel in der Offenbarung. Aber wer ist der ‘Geist der Weissagung’?

Gott erklärt es uns näher, indem Er in seinem Wort schreiben ließ: ‘Keine Weissagung der Heiligen Schrift ist eine Sache eigener Deutung, denn nie ist eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht worden, sondern die Menschen redeten durch Gott, indem der Heilige Geist sie dazu trieb.’ (i. 2Pet 1,20-21). ‘Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben worden und lehrt dich die Wahrheit.’ (i. 2Tim 3,16). Deshalb sagte auch Jesus: “Ihr forscht in den Schriften, und sie sind es, die von mir zeugen.“ (i. Joh 5,39). “Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis gebe.“ (i. Joh 18,37).

Doch für welche Wahrheit? So ähnlich fragte auch Pilatus, als Jesus vor ihm stand, aber er wartete die Antwort nicht ab. Johannes, der diese Worte in seinem Evangelium niedergeschrieben hatte, gibt uns schließlich in einem Brief die Antwort, von welcher Wahrheit ‘Jesus Christus der treue Zeuge ist’ (i. Offb 1,5): ‘Wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns das Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Dieser ist der wahrhaftige Gott.’ (i. 1Jo 5,20).

Warum aber musste Jesus die Wahrheit über Gott bezeugen? Der Grund dafür ist ein sehr ernster Vorfall, der schon vor der Erschaffung der Erde seinen Anfang nahm und schließlich im Garten Eden auf dieser erschaffenen Erde für uns sichtbar wird ...

Anklage gegen Gott

Gott hatte eine wunderschöne und makellose Welt erschaffen. Die ersten Menschen lebten von Ihm geliebt in einem herrlichen Garten, dem Garten Eden. Und ‘Gott ließ den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens wachsen, und auch den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Und Gott sagte zu dem Menschen: „Von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen iss keinesfalls, denn sobald du davon isst, wirst du ganz sicher sterben.“ (i. 1Mo 2,9.16-17).

Gott verwendete hier im Hebräischen ein verstärktes Wort für ‘sterben’. Im Deutschen wurde es oft mit ‘musst sterben’ übersetzt, während es in englischen Bibelübersetzungen mit ‘surely die’ – ‘ganz sicher sterben’ verstärkt wurde. Letzteres drückt es auch besser aus, denn genau das bedeutet es auch: „Du wirst ganz sicher, wirklich und völlig sterben“. Das ist keine strenge Strafandrohung, sondern Gott wollte den Menschen deutlich machen: Wenn sie sich von Ihm abwenden, hätte das den völligen Tod zur Folge. Sie wären ausgelöscht. Denn ‘der Lohn der Sünde ist der Tod’. (Röm 6,23 E). Die Sünde trennt von Gott und tötet letztendlich den Menschen. Davor versuchte

Er sie zu bewahren und warnte sie. Hätten die Menschen doch nur diese Warnung eines liebevollen Vaters ernst genommen und sich an Ihm festgehalten!

Aber der Gegner Gottes verlangte, die Menschen sprechen zu dürfen, damit sie sich frei zwischen ihm und Gott entscheiden könnten. So war Satan, getarnt als ‘Schlange, listiger und sprach: „Hat Gott denn wirklich gesagt, ihr dürft von all den Bäumen im Garten nicht essen? Ihr werdet doch niemals sterben! Sondern Gott weiß, dass euch die Augen geöffnet werden und ihr wie Gott sein werdet, indem ihr selbst erkennt, was gut und was böse ist.“ (i. 1Mo 3,1.4-5).

Satan stellte Gott in Frage und säte damit Misstrauen. Dann behauptete er, der Mensch sei unsterblich – obwohl die Bibel bezeugt, dass Gott ‘allein Unsterblichkeit hat’. (1Tim 6,16 E). Aber durch Satans Behauptung, dass der Mensch nicht stirbt, entstand bereits hier die Grundlage für seine falsche Lehre von einer ewigen Hölle, die es gar nicht gibt – doch durch sie konnte er Gott schließlich als einen grausamen Despoten hinstellen. Mit seinen Lügen am Baum beschuldigte er Gott ganz offen und auch zwischen den Zeilen. Man kann darin sieben Anklagepunkte erkennen:

„Hat Gott denn wirklich gesagt, ihr dürft nicht?“

  1. „Gott ist also willkürlich. Er stellt willkürliche Gesetze auf, die keinen Sinn haben und die deshalb auch gar keiner halten kann.
  2. Er verlangt Verzicht, bringt aber selbst keine Opfer. Er gönnt euch nichts Gutes. Ihr könnt doch genießen, was ihr wollt, es wird euch nicht schaden. Lebt eure Genusslust aus!“

„Ihr werdet doch niemals sterben!“

  1. „Gott ist ein Lügner, Er sagt nicht die Wahrheit, denn ihr werdet nicht sterben, wenn ihr Ihm den Rücken zukehrt. Ihr seid unsterblich.
  2. Gott ist jedoch streng, unversöhnlich und rachsüchtig. Er droht euch mit dem Tod und mit Vernichtung und Er will euch Angst machen, damit ihr Ihm gehorcht.“

„Gott weiß, dass euch die Augen aufgehen werden!“

  1. „Er ist ein Unterdrücker, der euch niederhält. Er will verhindern, dass ihr eine höhere Ebene des Bewusstseins und des Wissens erreicht.“

„Gott weiß, dass ihr wie Gott sein werdet, indem ihr selbst erkennt, was gut und was böse ist!“

  1. „Er ist ein eigensüchtiger Tyrann, der über euch bestimmt. Er will nicht, dass ihr eine solche Macht und Unabhängigkeit erhaltet, wie Er sie hat. Aber ihr wisst doch selbst, was gut und was falsch ist. Ihr könnt selbst bestimmen, was Wahrheit und was Sünde ist. Eure eigenen Ansichten und Empfindungen sind der Maßstab. Ihr könnt doch selbst und unabhängig die Lebensregeln und Normen bestimmen, anstatt euch von Gott beherrschen zu lassen.
  2. Das alles beweist nur, dass Gott euch nicht liebt. Er ist eures Vertrauens nicht wert!“

All das sind sehr harte Anklagen. Was hätte Gott tun sollen? Wenn Er sagt, dass Satan lügt, steht Wort gegen Wort. Man kann es glauben, oder auch nicht. Die große Frage bleibt:

Wie ist Gott?
Es ging und geht noch heute um Gottes Charakter.

Das einzige, das Gott tun konnte, ist zu beweisen, dass Satans Worte nicht stimmen.

Erstens musste Gott beweisen, dass Er nicht willkürlich ist und dass der erste Mensch Adam in seinem reinen Zustand die Grundsätze der Liebe hätte halten können.

Zweitens musste Er beweisen, dass Er alles gibt, was zu unserem Besten und zu unserem Glück dient, und dass Er bereit ist, dafür Opfer zu bringen.

Drittens musste Er beweisen, dass Er die Wahrheit sagte und der Tod die natürliche Folge der Sünde ist, und dass es am Ende die Sünde sein wird, die den ewigen Tod bewirkt, und nicht Gott. Getrennt von Gott, und damit getrennt von der Quelle des Lebens, gibt es nur den völligen Tod, die völlige Auslöschung ... und daher gibt es auch keine ewige Hölle.

Viertens musste Gott beweisen, dass Er keinen Gehorsam aus Angst möchte, denn Gehorsam aus Angst vor Strafe erzeugt den Charakter eines Rebellen.

Fünftens musste Er beweisen, es ist nicht sein Wille, dass wir blind allem glauben, sondern dass wir alles prüfen und verstehen, und dass wir auf Beweise hin glauben, die Er uns vor allem in der Bibel gegeben hat.

Sechstens musste Er beweisen, dass Er selbstlos ist, dass seine Grundprinzipien der Liebe wahr und ewig sind und dass sie die Grundlage allen Glücks und Friedens darstellen.

Siebtens musste Er beweisen, dass Er bedingungslos liebt und vertrauenswürdig ist.

Gottes Ringen

Die Saat, die Satan ausgestreut hatte, ging auf, und die Menschen glaubten dem Gegner mehr als Gott. Sie wandten sich von Gott ab, und dadurch wurde der Lebensbaum in Eden für sie unerreichbar. Gott machte deutlich, dass sie nicht mehr ewig leben können. (s. 1Mo 3,22-24). Doch Er wollte sie retten, und war willig, dafür alles einzusetzen. Durch Jahrtausende hindurch kämpfte Er dann um das Vertrauen der Menschen. Unter den verschiedensten und schwierigsten Umständen bewies Er, dass Er alles tut, um die gebrochene Beziehung zu seinen Kindern wiederherzustellen und sie aufrechtzuerhalten. Er bewies, dass Er den Menschen nachgeht und sie retten will. Er schickte Propheten, und als die Menschen nicht mehr auf die Propheten hörten, schickte Er Gerichte, um sie aufzurütteln. Manchmal hatte Er Erfolg. Aber oft auch nicht, und wir lesen, dass die Menschen unter Gottesgerichten starben.

War das der Tod, von dem Gott in Eden gesprochen hatte? Diese Frage blieb noch offen. Und ‘nachdem Gott damals auf vielfältige und verschiedenste Weise durch die Propheten geredet hat, redete Er am Ende zu uns durch den Sohn, der die Herrlichkeit Gottes ausstrahlt und das Ebenbild Gottes in seinem Wesen ist.’ (i. Heb 1,1-3). Um zu beweisen, wie Er wirklich ist, wurde Gottes Sohn – der genauso Gott ist – ein Mensch. So kam Gott selbst zur Erde und lebte uns seinen Charakter vor. Und Er kam nicht als ein Erwachsener, Er, der alle Macht besaß, entäußerte sich jeder Macht und wurde ein machtloses, hilfloses Kind. Keiner wird dieses unfassbare Wunder wirklich völlig fassen können.

Jesus trat nun an die Stelle des ersten Menschen - an Adams Stelle - jedoch unter viel schwierigeren Umständen als Adam. Jesus besaß einen Körper, der nach 4000 Jahren durch fortwährende Degeneration geschwächt war, und Er lebte in einer Umgebung, die von Sünde und Versuchungen beherrscht wurde. Doch Er, der im Charakter, in den Neigungen und im Wesen von Anfang an der makellos Heilige war, Er blieb bei allen Versuchungen standhaft und lebte die Grundsätze der Liebe aus. Er war das Spiegelbild des reinen und liebenden Wesens Gottes.

Und Er offenbarte uns Gott, den Vater. Immer wieder sagte Er: “Ich und der Vater sind miteinander eins. – Ich bin nicht vom Himmel gekommen, damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. – Ich kann nichts von mir selbst aus tun, sondern nur das, was ich den Vater tun sehe. – Ich habe euch viele gute Werke von meinem Vater gezeigt. – Meine Lehre ist nicht die meine, sondern die Lehre dessen, der mich gesandt hat. – Ich rede nicht von mir selbst aus, sondern der Vater hat mir geboten, was ich reden soll. – Wir sagen, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben – und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.“ (i. Joh 10,30; 6,38; 5,19; 10,32; 7,16; 12,49; Joh 12,45 E). „In mir seht ihr Gottes Charakter und sein Handeln.“

Wäre Gott-Vater anstelle von Jesus auf die Erde gekommen, wären die Evangelien mit keinem einzigen Buchstaben anders geschrieben worden. Wir sehen in den Evangelien Gott!

Jesu Versuchung und Sieg

Als Jesus bewies, dass die Lügen über Gott unwahr sind, schaute Satan nicht tatenlos zu. Er wollte Jesus unter allen Umständen zu Fall bringen und er lauerte auf eine gute Gelegenheit ...

‘Als Jesus getauft worden war und aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel für Ihn. Er sah den Heiligen Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen, und eine Stimme aus dem Himmel verkündete: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mich freue.“ (i. Mt 3,16-17).

‘Danach wurde Jesus von dem Heiligen Geist in die Wüste geführt. Als Er vierzig Tage und Nächte gefastet hatte, verspürte Er Hunger. Da trat der Versucher an Ihn heran und sagte: „Wenn Du wirklich Gottes Sohn bist, dann befiehl, dass diese Steine hier zu Broten werden!“ (i. Mt 4,1-3). Wie am Baum in Eden versuchte er Zweifel zu säen: „Hat Gott wirklich gesagt, dass Du sein Sohn bist? Sehen kann man das nämlich nicht, dass Du in seiner Gunst stehst.“ Dann forderte er Jesus offen heraus. „Du hast doch die Macht, Dir zu essen zu nehmen, was Du möchtest. Tu es und beweise, dass Du der Sohn Gottes bist!“

Jesus war ausgezehrt und schwach und Er hatte starken Hunger. Es kostete Ihm alle Kraft, kein Brot aus Steinen zu erschaffen und es zu essen – obwohl Er dieses Wunder hätte tun können. Die ersten beiden Menschen zweifelten an Gottes Aussage unter viel leichteren Umständen. Jesus bezeugte jedoch treu, dass Er der Aussage seines Vaters, sein geliebter Sohn zu sein, nicht misstraute, sondern auf Gottes Wort baute. ’Er antwortete: „Es steht geschrieben: Nicht allein vom Brot lebt der Mensch, sondern von einem jeden Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (i. Mt 4,4).

‘Daraufhin nahm Ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt Jerusalem, stellte Ihn auf eine Zinne des Tempels und sagte: „Wenn Du wirklich Gottes Sohn bist, dann wirf Dich hinab. Denn es steht auch geschrieben: Er wird seinen Engeln, die über Dir sind, einen Befehl geben, und sie werden Dich auf ihren Händen tragen, dass nicht einmal dein Fuß an einen Stein stößt.“ (i. Mt 4,5-6). Erneut versucht er es mit der gleichen List wie am Baum in Eden: „Gott wird doch nicht zulassen, dass Du stirbst. Tu es doch. Die Menschen dort unten im Hof werden Dich sofort anerkennen. Es ist nur zu deinem Vorteil.“

Jesus wusste, mit welchen Widerständen Er kämpfen würde, denn die Menschen hatten andere Erwartungen an den Erlöser. Die meisten würden sich von Ihm abwenden, weil Er nicht ihren Erwartungen entsprach. Er konnte die Menschen dort unten im Tempel-Vorhof sehen. Wie einfach wäre es gewesen, sie jetzt sichtbar davon zu überzeugen, dass Er vom Himmel kommt ... Doch Jesus ging entschieden den schweren und schmerzreichen Weg voller Ablehnung, Er forderte Gottes Schutz nicht zu seinem Vorteil heraus und ‘Er entgegnete: „Es steht auch geschrieben: Versuche nicht den Herrn, deinen Gott.“ (i. Mt 4,7) – „Fordere Ihn nicht aus eigensüchtigen Gründen und entgegen seines Willens heraus.“

Aber Satan gab sich noch nicht geschlagen. ‘Er nahm Ihn mit sich auf einen sehr hohen Berg, zeigte Ihm alle Reiche der Welt mit ihrer ganzen Pracht und sagte: „Das will ich Dir alles geben, wenn Du nur vor mir niederfällst und mich anbetest.“ (i. Mt 4,8-9). Wieder klingt es wie ein Echo vom Baum: „Du kannst alles von mir haben, ohne dafür schrecklich zu leiden. Du wirst der Gott dieser Welt sein. Du kannst selbst bestimmen, wie Du die Welt erhältst. Du musst nicht nach dem Plan deines Vaters für diese Welt sterben. Es gehört alles Dir, nimm es! Ich gebe Dir alles nur für diese Kleinigkeit, wenn Du nur einmal anerkennst, dass ich wie Du Gott bin.“

Doch ‘da sagte Jesus zu ihm: „Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: Bete den Herrn, deinen Gott, an und diene allein Ihm.“ (i. Mt 4,10).

Jesus hatte gesiegt. Aber man liest so leicht über dieses Ereignis hinweg, obwohl Ihm dieser Kampf in der Wüste im übertragenen Sinn Schweiß kostete, der schon dort fast zu Blut hätte werden können.

Dreieinhalb Jahre später wurde sein Schweiß wirklich zu Blut.

Jesu Ringen mit dem Tod

Als Jesus nach dem Abendmahl mit den Jüngern in den Olivengarten Gethsemane ging, spürte Er eine so erdrückende Last, dass Er sich dem Tod nahe fühlte. Er sagte das auch zu seinen Jüngern, aber sie begriffen es nicht.

Da ging ‘Er ein wenig weiter, fiel auf den Boden nieder und flehte: „Mein Vater, wenn es möglich ist, dann gehe dieser Todeskelch an mir vorüber! Aber nicht mein Wille geschehe, sondern der deine.“ Und Er betete zum zweiten Mal: „Mein Vater, wenn dieser Todeskelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, dann geschehe dein Wille.“ (i. Mt 26,38-39.42). ‘Als die Angst Ihn fast überwältigte, betete Er noch heftiger. Und sein Schweiß wurde zu großen Blutstropfen, die auf die Erde fielen.’ (i. Lk 22,44).

In dieser Stunde wurde die Sünde der Welt auf Ihn gelegt. Er, der nie von Gott getrennt gewesen war und nie auch nur mit einem Gedanken eine Sünde begangen hatte, Er wurde von Gott getrennt. Er fühlte die Last der ganzen Sündenschuld, ohne dass einer da war, der Ihm tragen half, Er war plötzlich allein. Er wurde gezählt, als wäre Er ein unbekehrbarer Sünder, der sich von Gott abgewandt hat. Was würde jetzt mit Ihm geschehen? Er brach zusammen und wäre wohl schon dort gestorben, ‘aber es erschien Ihm ein Engel aus dem Himmel, der Ihn stärkte’, (i. Lk 22,43), damit Er die letzten Schritte ans Kreuz gehen konnte.

Nach einer Nacht voller niederträchtiger Verhandlungen und der zweimaligen Auspeitschung unter Pilatus’ Befehl am Morgen führten sie Ihn schließlich ab. ‘Als sie zu dem Ort kamen, der Schädelstätte genannt wurde, kreuzigten sie Ihn dort. Doch Jesus bat: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (i. Lk 23,33-34).

‘Aber die Vorübergehenden spotteten über Ihn. Genauso verspotteten Ihn die Hohepriester zusammen mit den Schriftgelehrten und den Obersten, indem sie sagten: „Er hat andere gerettet, aber sich selbst kann Er nicht retten. Wenn Er der König Israels ist, dann steige Er jetzt vom Kreuz herab und wir werden an Ihn glauben. Er hat doch Gott vertraut. Wenn der Ihn liebt, dann soll Ihn dieser jetzt retten. Denn Er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn.“ (i. Mt 27,39.41-43).

Satan bediente sich der Worte dieser Menschen, verspottete damit den sterbenden Sohn Gottes grausam und flüsterte Ihm ein: „Wenn Du wirklich der Sohn Gottes bist, dann beweise es und komm vom Kreuz herab. Aber siehst Du, ich habe es Dir gleich gesagt, dass Du nicht in Gottes Gunst stehst. Er kann Dich auch nicht retten. Gott liebt Dich nicht!“

Es war ein furchtbarer Kampf für Jesus. Die Trennung von Gott lastete tatsächlich schwer auf seiner Seele, deshalb rief Er aus: “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Warum hast Du mich aufgegeben?“ (i. Mt 27,46). Doch am Ende rang Er sich zum Vertrauen durch und sprach: “Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30 E). “Vater, in deine Hände übergebe ich mein Leben.“ Und als Er das gesagt hatte, starb Er.’ (i. Lk 23,46).

Das alles tat Jesus für dich und für mich, und wir nehmen die Sünde, unter der Jesus tot zusammenbrach, manchmal so leicht. Er will uns von der Sünde erlösen und hat dafür sein Leben gegeben, weil Er uns liebt.

Die Beweise

Dort am Kreuz, hatte Jesus mit letzter Kraft gerufen: „Es ist vollbracht“, und es war nahezu wie ein Aufatmen im Triumph. Aber was war vollbracht? Einerseits die Erlösung der Menschen. Doch auch seine Aufgabe war vollbracht. Er war gesandt worden, weil es Fragen über Gottes Charakter gab, und das ganze Universum wartete auf die Antworten.

Welche Fragen waren das?

1. Hätte Adam in seinem reinen Zustand die Grundsätze der Liebe halten können?

Jesus trat an Adams Stelle, ‘deshalb steht geschrieben: Der erste Mensch, Adam, wurde ein lebendes Wesen, der letzte Adam ist das lebensspendende Leben selbst.’ (i. 1Kor 15,45). ‘Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen alle zu Sündern wurden, so werden durch den Gehorsam des anderen so viele zu treuen Gerechten.’ (i. Röm 5,19).

Und ja, Jesus hat an Adams Stelle die Grundsätze der Liebe gehalten.

2. Hat Gott alles gegeben, was uns zu unserem Besten und zu unserem Glück dient und ist Er bereit, dafür Opfer zu bringen?

Ja. Um uns alles zu geben, was zu unserer Rettung und damit zu unserem Glück dient, hat Er ein unvorstellbar großes Opfer gebracht!

3. Ist es wirklich nicht Gott, der den Sünder letztendlich tötet?

Wenn wir das wissen wollen, müssen wir nur zum Kreuz sehen. Hat Gott eine Hand an Jesus gelegt, als Er am Kreuz hing? Nein, wir lesen nichts davon. Jesus war von Gott getrennt, deshalb rief Er: „Warum hast Du mich verlassen?“

Hat Gott aber auch bewiesen, dass man im Todesschlaf wirklich tot ist?

Schon durch das Alte Testament sagte Er, es gibt im Tod ‘weder Handeln noch Denken, weder Wissen noch Weisheit. – Die Toten wissen gar nichts mehr, – sie denken nicht an Gott und loben Ihn nicht, – ihr Lieben, Hassen und Streben ist mit ihnen verlöscht’. (i. Pred 9,10; 5-6; Ps 115,17; 6,6; Jes 38,18). Und als Jesus auferstand, sagte Er, dass Er nicht bei Gott gewesen ist. Er ruhte im Tod. (s. Joh 20,17; Mt 12,40; Joh 11,11-14).

Jesus selbst verglich den Zustand im Tod mit dem Schlaf. (s. Joh 11,11.14). Und Er sagte, dass Er erst bei seiner Rückkehr zur Erde die Menschen an diesem ‘letzten Tag auferwecken’ wird. (i. Joh 6,40.44.54; s. 1Kor 6,14; 1Thes 4,16). Dann wird Er seinen Erlösten ewiges Leben verleihen, ‘denn das Geschenk Gottes ist das ewige Leben’. (i. Röm 6,23). Aber die Verlorenen werden im ewigen Tod verlöschen, und mit ihnen Satan und der Tod selbst. (s. Offb 20,14-15). Das ist der zweite und ewige Tod, aus dem es keine Wiederkehr mehr gibt. Und auch das ist die Gnade Gottes in seiner Liebe zu den Verlorenen, denn Er bewies damit auch, dass es keine ewige Hölle für die Verlorenen gibt, sondern ‘sie werden sein, als wären sie nie gewesen’. (Ob 16 E).

Hat Gott aber auch die Wahrheit gesagt, dass die Trennung von der Quelle des Lebens den Tod bedeutet und dass der Tod eine natürliche Folge der Sünde und der Trennung von Gott ist?

Ja, um den höchsten Preis hat Er das bewiesen, dass die Sünde tötet. Es kostete Ihm das Leben!

4. Verlangt Gott wirklich keinen blinden Gehorsam, den Er durch Drohungen erzwingen will? Und hat Er bewiesen, dass Gehorsam aus Angst vor Strafe den Charakter eines Rebellen erzeugt?

Durch das Kreuz zeigte sich, was geschieht, wenn Menschen äußerlich gehorsam sind, wenn sie sich nur aus Angst vor Strafe unterwerfen und nicht aus Liebe. Zehntenzahlende, sabbathaltende, gesundheitsbewusste, bibelkundige Gesetzesgelehrte, die auf das Kommen des Christus warteten, und somit eigentlich ein ‘christliches’ und ‘bibelgläubiges’ Gottesvolk waren – sie waren fähig, ihren eigenen Gott aufs Grausamste umzubringen und Ihn dabei noch zu verspotten. Ja, Gott hat mit dem Kreuzestod bewiesen, was Gehorsam aus Angst vor Strafe aus Menschen macht. Deshalb möchte Gott nur einen Gehorsam, der Gottes Weisungen richtig verstanden hat, einen Gehorsam, der das Richtige tut, weil es das Richtige ist.

5. Möchte Gott, dass wir prüfen und verstehen? Auch seine eigenen Aussagen?

Bereits im Alten Testament sagte Er: “Kommt und lasst es uns in einem Rechtstreit auseinandersetzen! – Legt eure Rechtssache vor! Bringt eure Beweise her! – Zeige mich an! Wir wollen miteinander vor Gericht treten! – Wer hat denn das schon in alter Zeit hören lassen und es schon längst verkündet? War es nicht ich, der Herr? Es gibt keinen gerechten und rettenden Gott außer mir!“ (i. Jes 1,18; 41,21; 43,26; 45,21). Deshalb ‘seid den Weissagungen gegenüber nicht gleichgültig. Prüft aber alles und behaltet das Gute.’ (i. 1Thes 5,20-21).

Ja, es stimmt, Gott möchte, dass wir auf Beweise hin glauben. Nur die Lüge muss eine Untersuchung fürchten, weil sie dann als Lüge entlarvt wird. Aber die Wahrheit braucht die Fragen nicht zu scheuen, da es sich nur herausstellen wird, dass sie tatsächlich die Wahrheit ist. Gott scheute nicht die größten Kosten, um diesen Beweis zu erbringen, dass alles stimmt, was Er sagte.

6. Hat Er bewiesen, dass Er selbstlos ist und dass seine Grundprinzipien der Liebe wahr und ewig sind und sie die Grundlage allen Glücks und Friedens darstellen?

Ja, durch das Kreuz zeigte Er, was aus Menschen und aus Engeln wird, die sich von seinen Grundprinzipien der Liebe lösen und nach eigenen Auffassungen handeln und eigenen Normen folgen: Satan und Menschen waren fähig, Gott zu ermorden.

Gott zeigte im Gegensatz dazu, was der Grundsatz der Liebe vollbringt. Er war selbstlos bis in den Tod, Er starb lieber, als ohne dich zu leben!

7. Hat Er seine Liebe ausgelebt und seine Vertrauenswürdigkeit bewiesen? Liebt Er bedingungslos? Liebt Er alle Menschen oder macht Er Unterschiede mit seiner Liebe?

Jesus sagte: “Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr wahre Kinder eures Vaters im Himmel seid! Denn Er lässt seine Sonne über Gerechte und Ungerechte aufgehen.“ (i. Mt 5,44-45). Hat Jesus das getan? Ja, Er vergab seinen Mördern. Tut Gott das auch? Ja, denn Jesus bezeug: “Wenn ihr mich seht, seht ihr den, der mich gesandt hat!“ (i. Joh 12,45).

Kinder des Schöpfers

Zur siebten Frage gibt es zudem eine Antwort, die noch viel mehr aussagt: Gott macht keine Unterschiede, Er liebt alle Menschen. Bereits im Alten Testament stellte der Prophet Maleachi fest: ‘Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns alle geschaffen?’ (i. Mal 2,10). Gott ist der Vater aller Menschen, sie sind durch die Schöpfung alle seine Menschenkinder, ob sie Ihn kennen oder nicht. Als Vater liebt Er sie alle, auch wenn sie von Ihm getrennt sind ... Und das schmerzt Ihn tief.

Jesus selbst bezeichnet Gott als Vater, und das allein im Johannes-Evangelium über 120 Mal. Zu Jesu Zeit auf Erden hatten jedoch selbst die Israeliten die prophetischen Aussagen vergessen, dass Gott alle liebt, alle geschaffen hat und der Vater aller ist. Sie dachten, nur sie als Volk Gottes seien gesegnet und alle anderen Menschen ständen unter Gottes zornigem Fluch. Auch heute denken manche, dass Gottes Verdammung und sein Zorn auf denen lastet, die Ihn noch nicht kennen oder sich abwandten. Doch Jesus sagt: Gott ist für alle ein barmherziger Vater, der sich über jedes gerettete Kind freut, und um jedes verlorene Kind trauert.

In seinem Gleichnis vom verlorenen Sohn wird das deutlich. Obwohl dieser Sohn die Liebe des Vaters nicht verstanden hatte, das Erbe verlangte und seinem Vater den Rücken zukehrte, und obwohl er im Ausland das Geld mit leichten Frauen vergeudete, war er für den Vater dennoch immer sein Sohn. Der Vater wartete auf ihn, ‘und als er noch fern war, sah ihn sein Vater und er lief ihm tief berührt entgegen. Er umarmte ihn und küsste ihn. Und er sagte zu den Dienern: „Bringt schnell das beste Gewand, zieht es ihm an und steckt den Ring an seine Hand. Dann lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war verloren und ist gefunden worden.“ Da begannen sie, froh zu sein.’ (i. Lk 15,20.22-24).

Der Vater nahm ihn vorbehaltlos an, froh, dass er ihn endlich zurückhatte. Und mit dem Ring setzte er seinen Sohn wieder in alle Vollmachten als seinen Vollerben ein.
Wie in diesem Gleichnis gibt es auch heute Menschen, die Gott nicht kennen oder dem Glauben den Rücken zukehren, die vielleicht ihr Leben vergeuden und es wegwerfen. Doch für den Vater bleiben sie immer seine Kinder. Wenn sie zu Ihm kommen, nimmt Er sie auf und setzt sie als Erben des ewigen Lebens ein. Sie werden damit auch seine geistigen und vollrechtlichen Kinder.

Auch die Menschen im Volk Israel wurden seine Kinder genannt, obwohl doch sehr viele von ihnen Gott vollständig den Rücken zukehrten. Aber das geistliche Israel – das heutige geistliche Volk Gottes – das sind diejenigen aus seinen Kindern, die seine wiedergeborenen geistigen Kinder sind und vollrechtlichen Erben wurden.

Jesus ‘kam in das Seine, und seine Familie nahm Ihn nicht an. Doch alle, die Ihn aufnahmen und an seinen Erlöser-Namen glaubten, denen gab Er die Vollmacht, Kinder Gottes zu sein.’ (i. Joh 1,11-12). ‘Die Seinen’ – damals ein Begriff für die Familie – sie nahmen Ihn nicht auf. Sie waren zwar seine Menschenkinder, aber nicht seine geistigen Erben. Doch diejenigen seiner Familie, die Ihn aufnahmen, erhielten die Vollmacht seine Erben zu werden. Sie sind seine wiedergeborenen, geistigen Kinder Gottes.

Gott ist der Vater aller, Er liebt uns alle grenzenlos und will uns retten. ‘Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der die Vaterschaft von allen im Himmel und auf Erden hat.’ (i. Eph 3,14-15). Denn ‘als die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, rettete Er uns voller Barmherzigkeit durch die Wiedergeburt und die Erneuerung im Heiligen Geist, damit wir Erben des ewigen Lebens wurden.’ (i. Tit 3,4-5.7). ‘Denn Gott beweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch treulose Sünder waren, für uns gestorben ist.’ (i. Röm 5,8).

Wir Menschen haben oft das Teilerbe – das irdische Leben, das Er uns gegeben hat – vergeudet. Kinder sind wir zwar auch dann noch, doch wiedergeborene Kinder Gottes und bevollmächtigte Erben des ewigen Lebens werden wir, wenn wir zu Ihm kommen, unser Leben Ihm übergeben und eine neue Gesinnung erhalten. Aber auch in unserer Abkehr hört Er nie auf, uns zu lieben, wir hören nie auf, seine Kinder zu sein. Er sehnt sich nach uns, Er ist nicht parteilich und ändert sich nie.

Als Jesus am Kreuz hing, alle Sünde der Welt auf Ihm lag und Er vom Vater getrennt war, liebte Gott Ihn dennoch. Obwohl Jesus Ihn nicht sehen konnte und daran zerbrach, vertraute Er allein auf das Wissen, dass Gott die Liebe ist und sich nicht ändert. Nach einem langen Verzweiflungskampf legte Er vertrauensvoll sein Leben in Gottes Hand. Er hat über Satans Lügen und Einflüsterungen gesiegt!

Was geschah mit dem Vorhang im Tempel Gottes in Jerusalem, als Jesus rief, „Es ist vollbracht“, und Er daraufhin starb? ‘Der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten’, (Mk 15,38 E), und er gab den Blick frei auf das Allerheiligste im Tempel – auf Gottes Wohnort. Gott ist nicht länger mehr verhüllt, sein Charakter wurde allen endgültig offenbar gemacht.

Jesus hat alle Fragen beantwortet.
Sein Dienst auf Erden offenbarte den Charakter Gottes vollkommen.
Das ist die Frohe Botschaft! Gott ist vertrauenswürdig.

Das versiegelte Buch

Es gab einst ein Problem im Himmel, das verschlossen war, ein versiegeltes Buch, denn Johannes schreibt uns: ‘Ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, das innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt war.’ (i. Offb 5,1). Auch das Alte Testament erzählt von einer ‘Buchrolle, und sie war auf der Vorder- und Rückseite mit Klagen und Seufzen und Wehgeschrei beschrieben.’ (i. Hes 2,9-10). Es gab im Universum das Problem der Sünde und des Misstrauens, der Rebellion.

Johannes ‘sah einen Engel, der laut ausrief: „Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen?“ Aber niemand im Himmel oder auf der Erde konnte das Buch öffnen. Da weinte ich sehr, weil niemand gefunden wurde, der würdig war, das Buch zu öffnen und Einsicht zu erhalten.’ (i. Offb 5,2-4). Kann keiner es lösen?

Ist damit auch das Problem der Sünde ein unlösbares Problem, das siebenfach versiegelt ist? Hat niemand im ganzen Universum eine Lösung für das Problem der Rebellion und Sünde? Ist die Lösung nur der Tod? Johannes weinte, weil niemand eine Lösung hatte. Es geht bei dem Problem der Sünde um Leben und Tod.

Da sagte einer der Anwesenden zu ihm: “Weine nicht! Sieh doch, der Löwe aus Juda hat überwunden und kann das Buch und seine Siegel öffnen.“ Und ich sah mitten auf dem Thron ein geopfertes Lamm stehen, das sieben Augen und 7 Hörner hatte. Diese sind die sieben Geister Gottes, die über die ganze Erde ausgesandt sind. Das Lamm nahm das Buch aus der Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und sie singen ein neues Lied: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, denn Du bist geopfert worden und hast durch deinen Opfertod aus jedem Volk und jedem Land Menschen für Gott erkauft und Du hast sie für unseren Gott zu Priestern gemacht.“ (i. Offb 5,5-7.9-10).

Die Begründung, dass Jesus durch sein Opfer würdig ist, das Buch zu öffnen, und auch die nachfolgende Entrollung der Rettungsgeschichte beim Öffnen der Siegel zeigen: Durch Jesu Zeugnis in seinem Leben und Sterben und in der Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist hat Gott das Problem gelöst. Er hat eine Lösung für das Problem der Sünde, des Misstrauens und der Rebellion, es geht hier um Gottes Heilsplan. Gott hat seine Antwort gegeben. Er löst die Fragen, Er kann die Siegel lösen, Er kann ein scheinbar unlösbares Problem lösen ... Er kann erlösen. Und Er wird alles bis zum Ende lösen. Er ist vertrauenswürdig. Jesus hat es bewiesen:

“Wenn ihr mich seht, dann seht ihr den, der mich gesandt hat.“(i. Joh 12,45).

Die Flamme in Jesu Augen

Als Jesus seinem Apostel Johannes auf Patmos erschien, da waren ‘seine Augen wie Feuerflammen.(i. Offb 1,14). Augen sind wie bereits beschrieben auch ein Bild für den Heiligen Geist, denn durch den Heiligen Geist spricht Jesus zu uns, und dieses Bild erzählt auch von der engen Verbundenheit und Zusammenarbeit zwischen Ihnen. Aber es gibt noch etwas:

‘Die Liebe ist stark wie der Tod,
ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Gottes, des Herrn.
Mächtige Wasser sind nicht in der Lage, die Liebe auszulöschen,
und Ströme schwemmen sie nicht fort.
Wenn einer seinen ganzen Besitz für die Liebe geben wollte,
würde man es nur verachten.’ (i. Hl 8,6-7)
‘Aber Gott beweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus,
als wir noch treulose Sünder waren, für uns sein Leben gab.’ (i. Röm 5,8)

Seine Liebe war tatsächlich so stark, dass sie bis in den Tod ging. Er gab nicht nur den ganzen Besitz des Himmels auf, Er gab sein Leben. Es ist die Feuerflamme der Liebe Gottes, die aus Jesu Augen leuchtet. Er sieht uns mit Liebe an.

Lasst uns Jesus glauben, was Er von Gott bezeugte! Jesus ist der treue Zeuge in der Offenbarung. Er hat treu die Wahrheit bezeugt, die Wahrheit über Gottes Charakter der Liebe. Sein Zeugnis ist wahr! ‘Er ist um euretwillen offenbart worden, die ihr durch Ihn an Gott glaubt, sodass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet sind.’ (i. 1Pet 1,20-21). ‘Das ist die Frohe Botschaft, die wir von Ihm gehört haben und die wir euch verkündigen: Gott ist Licht und in Ihm ist gar nichts Dunkles.’ (i. 1Jo 1,5).

‘Jesus rief: „Wer mir glaubt, glaubt nicht nur mir, sondern dem, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der mir glaubt, nicht im Dunkeln bleibt.“ (i. Joh 12,44-46).

‘Und Er hob seine Augen zum Himmel auf und betete: „Vater, das ist das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe Dich auf der Erde herrlich gemacht, das Werk, das Du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte, das habe ich vollbracht.“ (i. Joh 17,1.3-4).

Jesus hat sein Ziel erreicht. Das ist die vollkommene Liebe. Im Griechischen und im biblischen Sinn bedeutet das Wort Vollkommenheit: erwachsen zu werden, reif zu werden, das Ziel zu erreichen. So ist die vollkommene Liebe eine Liebe, die ihr Ziel erreicht hat. ‘Und Gottes Liebe erreichte ihr Ziel, wenn sie die Furcht vor Strafe austreiben konnte. Wer sich fürchtet, bei dem erreichte sie das noch nicht. Doch bei uns erreichte sie darin ihr Ziel, dass wir mit befreitem Herzen dem letzten Tag entgegensehen. Denn wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und geglaubt.(i. 1Jo 4,18.17.16).

Die offenbarte Liebe Gottes

Geliebte,
lasst uns einander lieben,
denn die Liebe kommt von Gott.
Wer liebt, ist von Gott neu geboren und erkennt Gott, wie Er ist.
Wer nicht liebt, hat Gott noch nicht verstanden, denn Gott ist Liebe.

Die Liebe besteht darin, nicht dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass Er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat,
um uns aus unserer Abkehr zurückzugewinnen
und uns mit sich zu vereinen.

Geliebte, da Gott uns so sehr liebt,
sind wir dazu ausersehen, einander genauso zu lieben.
Niemand hat Gott je gesehen, aber wenn wir einander lieben,
ist Gott im Einklang mit uns verbunden,
und seine Liebe hat dann das Ziel erreicht, uns mit Ihm zu vereinen.

Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und verstanden,
und wir glauben es unbeirrbar fest, dass Er uns liebt.
Gott ist Liebe, und wer im Einklang mit der Liebe lebt,
bleibt unerschütterlich einig mit Gott verbunden, so wie Gott mit ihm.

Seine Liebe erreichte ihr Ziel bei uns darin,
dass wir mit befreitem Herzen dem letzten Tag entgegensehen.
Die Liebe ist frei von Angst, denn seine Liebe erreichte ihr Ziel,
wenn sie die Furcht vor Strafe austreiben konnte.

Wir lieben, denn Er hat uns zuerst geliebt.

aus 1 Johannes 4,7-19

Jaimée M.