Gottesurteile in Eden ?

“Die Gottesurteile“ ist ein zusammenhängender und fortlaufend zu lesender Artikel. Um jedoch später bei Bedarf einzelne Abschnitte schneller finden zu können, sind hier die Teilüberschriften aufgelistet:

Die Gottesurteile in Eden -
eine Gute Nachricht ?

Die beiden Bäume in Eden

Es ist der Morgen der Schöpfung, Gott hat vor den Augen des Universums eine Welt voller Wunder erschaffen. Sonnenschein fällt auf Wiesen und Seen und die unterschiedlichsten Tiere bevölkern die Fluren. In dieser harmonischen Umgebung hat Gott das erste Menschenpaar vermählt. Zudem hat Er ihnen einen unvergleichlich herrlichen Garten gepflanzt, den Garten Eden. Und Er ’ließ viele Bäume mit den verschiedensten Früchten zur Nahrung aufwachsen, und auch den Lebensbaum in der Mitte des Gartens, sowie den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Dann brachte Er den Menschen in den Garten Eden, damit er ihn bearbeite, pflege und bewahre. Und Gott sagte zu dem Menschen: „Du darfst von jedem Baum die Früchte essen. Nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen iss keinesfalls, denn sobald du davon isst, wirst du ganz sicher sterben.“ (i. 1Mo 2,9.15-17).

Als Gott diesen Bericht niederschreiben ließ, wurde im Hebräischen ein Wort für ’sterben’ verwendet, das ein verstärktes Zeitwort ist. Es bedeutet, dass der Mensch ganz sicher und vollkommen sterben würde. Er wäre im Tod ausgelöscht, es gäbe kein Weiterleben. Im Grunde genommen ist daher der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen das Gegenteil vom Lebensbaum. An einer anderen Stelle der Bibel wird auch ein wenig klarer, was es mit dem Erkennen des Guten und Bösen auf sich hat. Dort steht, ’Eure kleinen Kinder, die weder Gutes noch Böses kennen – die noch nicht bestimmen können, was ist gut und was ist böse – die werden in das Land kommen.’ (i. 5Mo 1,39). ‘Erkennen‘ bedeutet im Hebräischen: sich mit etwas zu verbinden, sich etwas zu eigen zu machen. Es geht bei diesem Baum um das eigene Bestimmen, was gut und was böse ist.

Der Lebensbaum steht für den Lebensgeber Gott und für die Wahrheit über Gottes Charakter und sein Prinzip der Liebe, denn Gott zu kennen, bedeutet Leben. (s. Joh 17,3). Der andere Baum dagegen steht für die Selbstbestimmung von Gut und Böse, getrennt von Gott eigene Normen zu setzen – mit der ganzen schrecklichen Auswirkung von Gottlosigkeit und Gesetzlosigkeit, die sich daraus entwickelte. Seit Urzeiten, seit sich die Sünde das erste Mal regte, geht es um einen großen Kampf im Universum, der sich hier an diesen beiden Bäumen widerspiegelt –

es geht um den großen Kampf
zwischen Licht und Finsternis, zwischen Gott und Satan,
zwischen Wahrheit und Sünde ... zwischen Leben und Tod.

Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ist ein Baum der Selbstbestimmung, was Wahrheit und was Sünde ist, und damit ein Baum der Trennung von Gott ... was letztendlich den Tod bedeutet. Die ersten Menschen hatten die Wahl, auf Gottes fürsorgliche Warnung zu hören ... oder auch nicht darauf zu hören. Wäre es damals aber doch nur ihre Bitte gewesen: “Gib mir ein hörendes Herz, das auf Dich hört, um zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können.“ (i. 1Kö 3,9).

Doch Satan, getarnt als ’Schlange, war listiger und sagte: „Hat Gott euch denn wirklich geboten, dass ihr nicht von all den Bäumen im Garten essen dürft?“ (i. 1Mo 3,1).

Satan hatte für sich das Recht gefordert, die Menschen vor die Wahl stellen zu dürfen, wem sie folgen wollen – Gott oder ihm. Wie es seinem Charakter entsprach, tat das aber nicht offen, er arbeitete mit List. Er sprach durch die Schlange auf diesem Baum, säte Misstrauen und stellt Gott in Frage. Auf sein Hinterfragen, ob sie nicht von allen Früchten essen dürften, antwortete Eva: “Von den Früchten der Bäume im Garten essen wir schon. Nur von den Früchten dieses Baumes, der hier in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Esst nicht davon und berührt sie nicht, damit ihr nicht sterbt!“ (i. 1Mo 3,2-3).

Sie sollten die Früchte also nicht einmal berühren. Offensichtlich wollte Gott die beiden Menschen, so gut Er konnte, schützen und ihnen helfen, und sagte deshalb zu ihnen: „Rührt die Frucht nicht einmal an.“ Dieser Zusatz wurde zwar in seiner Warnung nicht mit niedergeschrieben, doch Gott hat sicherlich noch sehr viel mehr mit den beiden gesprochen. Die Bibel ist ein kurz zusammengefasster Bericht. Wäre alles detailliert aufgeschrieben worden, würden wir eine Bibliothek für die Bibel benötigen.

Es wird Eva allerdings immer wieder nachgesagt, sie hätte mit ihrer
Aussage über das Berühren übertrieben, aber dass sie die Wahrheit gesagt haben muss, dafür spricht folgende Tatsache: Als Eva damals unbelastet, rein und vollkommen geschaffen wurde, besaß sie eine so hohe Intelligenz, wie sie unerreicht dasteht von einer Menschheit, die inzwischen von Sünde und Verfall belastet ist. Eva war weder gedankenlos noch vergesslich. Sie besaß ein glasklares Gedächtnis und wusste sicher genau, was Gott gesagt hatte, vor allem, da es sich um so eine ernste Angelegenheit und Warnung handelte, bei der es um Tod oder Leben ging. Das bedeutet daher: Hätte Gott wirklich nie etwas vom Berühren gesagt, dann wäre Evas Aussage keine leichte Übertreibung gewesen, sondern Eva hätte dann tatsächlich bewusst gelogen und Gott etwas unterstellt, das Er nie gesagt hatte und das deshalb nicht stimmt. In diesem Moment hätte sie nicht einmal mehr die Frucht zu essen brauchen. Bewusste Lüge und Unterstellung ist Sünde. Eva wäre bereits gefallen und Satan hätte triumphierend aufgelacht, es wäre kein weiterer Kommentar seinerseits mehr nötig gewesen. Wir wissen jedoch aus dem Bericht der Bibel, dass Satan nicht lachte. Er wusste, es ist wahr. Deshalb musste er noch weitergehen und behauptete nun: “Wenn ihr die Frucht esst, werdet ihr doch niemals sterben!“ (i. 1Mo 3,2-4).

Satan bringt damit die Lüge über die unsterbliche Seele auf, und zwischen den Zeilen die Verdächtigung, dass Gott ihnen drohe, sie umzubringen, Er sei böse. Satan fährt mit seinen Anklagen fort: “Gott weiß jedoch, dass euch an dem Tag, da ihr davon esst, die Augen aufgehen werden und ihr wie Gott sein werdet, indem ihr selbst erkennt und entscheiden könnt, was gut und was böse ist.“ (i. 1Mo 3,5).

Satan stellt sich selbst als den Gönner der Menschheit dar. Er schmeichelt: „Ihr seid doch selbst klug genug, ihr könnt unabhängig und frei selbst entscheiden, was die Wahrheit und was Sünde ist. Eine Frucht zu essen, kann doch keine schlimme Sünde sein. Sagt selbst, wer spricht denn die Wahrheit: Der strenge Gott, oder ich? Bestimmt die Normen selbst. Gottes Gesetz ist nicht gut. Weg mit seinem strengen Gesetz! Seid frei!“

Doch was ist das Gesetz Gottes? Welches ist das höchste Gebot? Als Jesus das einmal gefragt wurde, antwortete Er: “Liebe Gott von ganzem Herzen und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst. Darauf ist das ganze Gesetz und das Wort Gottes aufgebaut.“ (i. Mt 22,37-40).

Es geht um die Liebe. Und diese Gesetzmäßigkeit, dieser Grundsatz der Liebe, ist nie aufgehoben worden. Die Folge, wenn das verworfen wird, ist der Niedergang des Menschen. Sein Charakter entwickelt sich negativ, wenn er das Gesetz der Liebe durch eigene Normen ersetzt und selbst bestimmt, was richtig und was falsch ist. Es herrschen dann Ichbezogen-heit, Recht haben wollen, Herrschsucht, Lieblosigkeit, Engstirnigkeit und sogar Wut, wenn der andere nicht so ist, wie er nach den eigenen Ansichten sein sollte. Und das wollte Gott verhindern.

Das scheinbar strenge Gebot Gottes über diesen todbringenden Baum war eine Warnung aus Liebe. Und die scheinbar so gute Schlage auf dem Baum war das Verderben. Die Essenz dessen, was hier am Baum geschah, lässt sich mit dem ausdrücken, was Gott später durch den Propheten Jesaja niederschreiben ließ:

’Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsteres zu erleuchtendem Licht erklären und das Licht als Finsternis hinstellen, die Bitteres süß machen und Süßes zu Bitterem! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen klug sind und sich selbst für weise halten! Wehe denen, die den Ungerechten für gerecht hinstellen, dem Gerechten aber seine Gerechtigkeit absprechen! Darum, wie Feuer die Stoppeln verzehrt und dürres Gras zusammensinken lässt, so werden sie wie Moder zerfallen und wie Staub verwehen. Denn sie haben das Gesetz des Herrn verworfen und das Wort des Heiligen abgelehnt.’ (i. Jes 5,20-24).

Satan nannte das Böse gut, und den wirklich Guten – unseren Gott – nannte er böse. Er stellte seine eigenen finsteren Lügen so hin, als würden sie erleuchten. Und das Licht der Wahrheit Gottes machte er zu finsteren Drohungen, die das Bild Gottes verdunkelten. Satan war ungerecht, stellte sich aber als den Gerechten hin, und den wahrhaft gerechten Gott stellte er als ungerecht hin. Die Menschen nahmen die Frucht, die er als süß anpries, und die doch so bitter war. Sie verwarfen das Gesetz der Liebe Gottes und glaubten nicht dem Wort, das Gott gesagt hatte ... die Folge würde nun sein, dass sie im Tod völlig verlöschen und zu Staub zerfallen und verwehen.

Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen brachte ihnen nur diese furchtbare Erkenntnis. Sie hatten ihre Reinheit verloren und versuchten ihre Blöße zu verhüllen ... mit welkendem Laub. Und obwohl ihre Abkehr Gott sehr getroffen haben muss, wie viel Mitleid mag Er dennoch mit den beiden in ihrer schrecklichen Verlorenheit verspürt haben ...

Die unmittelbaren Folgen der Sünde

’Als der Tag zu Ende ging und es auf einmal kühl wurde, hörten sie die Stimme Gottes, ihres Herrn, als Er durch den Garten ging. Vor seiner Gegenwart versteckten sich jedoch die beiden Menschen zwischen den Bäumen des Gartens. Aber Gott, ihr Herr, rief nach dem Menschen: „Wo bist du?“

Darauf antwortete dieser: „Ich hörte deine Stimme im Garten. Da fürchtete ich mich und versteckte mich, weil ich nackt bin.“ (i. 1Mo 3,8-10).

Die Reaktion der beiden Menschen auf Gottes Anwesenheit war, dass sie sich versteckten. Sie hatten das Kleid ihrer Unschuld und Reinheit verloren.

Gott rief nach ihnen. Wusste Er nicht, wo sie waren? Er wusste es, doch Er zeigte ihnen mit seinem Ruf, dass Er sie vermisste. Er ließ sie nicht im Stich, ging ihnen nach und kümmerte sich um sie, obwohl – oder gerade weil – sie sich vor Ihm fürchteten. Hätten sie denn Angst vor Ihm haben müssen? Ganz sicher nicht, Gott war noch immer ihr barmherziger und zutiefst guter Vater, Er ändert sich nie, auch wenn Er abgelehnt wird. Aber die Sünde bewirkt, dass man Angst vor demjenigen hat, der uns bedingungslos liebt. So war die Saat der Schlange aufgegangen. Es herrschte Misstrauen statt Vertrauen.

Als Gott nun vor den beiden Menschen stand, gab Er ihnen die Möglichkeit, ihre Untreue und Schuld einzugestehen und die Verantwortung dafür auf sich zu nehmen. ’Er fragte Adam deshalb: „Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, vor dem ich dich gewarnt hatte und dir sagte, dass du nicht davon essen solltest?“

Da antwortete der Mensch: „Die Frau, die Du mir zur Seite gestellt hast, sie hat mir Früchte von dem Baum gebracht, und so habe ich von den Früchten gegessen.“

Darauf wandte sich Gott an die Frau: „Was hast du nur getan.“

Sie erwiderte: „Die Schlange hat mich getäuscht, deshalb habe ich davon gegessen.“ (i. 1Mo 3,11-12).

Hier wurde offenbar, wie schnell sich der reine Charakter der beiden verändert hatte. Die Sünde ist nicht nur etwas, das man tut und das bei Reue und Geständnis vergeben und ausgestrichen wird – das Schreckliche an der Sünde ist, dass sie uns verändert. An die Stelle von Selbstlosigkeit tritt Selbstrechtfertigung und das Abschieben der Verantwortung aus Angst vor Strafe. „Die anderen und die Umstände sind schuld, dass ich so bin und dass ich das getan habe“, entschuldigten sich auch die beiden, anstatt dass sie sich zu diesem einfachen Satz durchgerungen hätten: „Vater, vergib mir.“ Und noch weit schlimmer, im Grunde genommen machten sie Gott verantwortlich: „Du bist schuld, Du hast mir diese Frau gegeben und Du hast die Schlange geschaffen.“ Nicht mehr der Mensch ist schuld, sondern Gott. Denn wenn Gott die Liebe ist, wie konnte Er das alles zulassen.

Gott wollte sie jedoch mit seinem Gebot davor bewahren. Er zwingt niemanden, sondern schenkt die Freiheit zum verantwortlichen Handeln. Er hat auch die beiden immer geliebt und liebte sie auch jetzt noch, obwohl sie Ihn anklagten. Es muss Ihn geschmerzt haben, dennoch verteidigte Er sich nicht. Er würde stattdessen handeln, um seine Liebe zu beweisen und sie zu retten ... Und Er begann schon jetzt, den Plan dafür aufzurollen ...

So ’sagte Er zu der Schlange: „Weil du das getan hast, wirst du unter allen Tieren verdammt sein. Du wirst auf deinem Bauch kriechen und lebenslang den Staub schlucken. Und ich werde Feindschaft sein lassen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Dieser wird dir den Kopf zertreten, und du, du wirst Ihm die Ferse zerschlagen.“ (i. 1Mo 3,14-15).

Das ist unser erstaunlicher Gott: Bevor Er irgendein Urteil über die schuldig gewordenen Menschen ausspricht, verheißt Er ihnen hier bereits den Erlöser. Denn ‘der Same‘ bedeutet in der hebräischen Sprache ‘der Nachkomme‘. Und dieser Nachkomme ist Jesus, der Satan besiegen würde. Doch Satan würde Ihn dafür leiden lassen: Zum einen am Kreuz. Zum andern wurde das hebräische Wort für ’Fersenhalter’ zum Synonym für ’Betrüger’. Und alle, die symbolisch an der Ferse festhalten und bei ihrem Selbstbetrug bleiben, die wird Satan zerstören. Wenn einem die Ferse zerschlagen wird, sind das unsagbare Schmerzen ... und wenn Gott sinnbildlich die Ferse zerschlagen wird, und damit diejenigen, die an der Ferse festhalten, so schmerzt es Ihn unsagbar, diese seine Kinder zu verlieren, die bei ihrem Selbstbetrug bleiben.

Gottes Spruch über die Frau

’Gott sagte dann zur Frau: „Ich werde die Mühen deiner Schwangerschaft vermehren müssen. Mit Schmerzen wirst du Kinder gebären.“ (i. 1Mo 3,16).

Und das scheint oberflächlich betrachtet tatsächlich ein schwerer Urteilsspruch für die Frauen zu sein ... bis man versteht, wofür die Geburt und die Kinder ein Sinnbild sind. Gott verwendet es, um uns etwas deutlich zu machen, denn Er sagt zu uns in der Bibel: Jesus ’kam in das Seine und seine Familie nahm Ihn nicht an. Aber allen, die Ihn aufnahmen, gab Er das Vollrecht, Kinder Gottes zu sein, allen, die an seinen Erlöser-Namen glauben, die nicht durch den Willen eines Menschen geboren wurden, sondern aus Gott geboren sind.’ ’So wundere dich nicht, wenn ich sage, ihr müsst von neuem geboren werden.’ (i. Joh 1,12-13; 3,7). Wir Menschen sind alle irdische Kinder unseres himmlischen Vaters, jedoch werden wir durch den Glauben neu von Gott als geistige Kinder Gottes geboren – zu einem neuen Leben mit Ihm. Und wenn wir wissen möchten, wie viel Schmerzen unsere Neugeburt Gott kostete, müssen wir nur zum Kreuz nach Golgatha sehen. Jesus ’wurde verachtet und von den Menschen verlassen, Er war ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut. Er wurde verachtet, und wir haben Ihn auch nicht geachtet. Doch Er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat Er auf sich genommen.’ (i. Jes 53,3-4).

Er sagt außerdem zu dir: “Vergisst etwa eine Frau ihren Säugling, so-dass sie für das Kind ihres Leibes kein Erbarmen mehr spürt? Doch selbst wenn sie vergessen sollte, ich werde dich niemals vergessen. Sieh nur, ich habe dich in meine beiden Handflächen eingezeichnet.“ (i. Jes 49,15-16). Und das hat Er wirklich getan – am Kreuz mit den Nägelmalen in seinen Händen.

Verstehen wir, wie sehr Er unsere Geburtsschmerzen auf sich geladen hat, und wie viel Schmerz Er verspürte, weil wir in die Irre gingen? Jeder von uns ist eine harte Geburt für Gott. Wie viel Schmerz und Mühe erträgt Er, bis Er seine Kinder wiedergeboren hat!

Im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt bezeugt zudem ein weiteres Detail, wie außerordentlich wertgeschätzt und wertvoll die Frau als solches in Gottes Augen ist, wie sehr Er sie geadelt hat, obwohl sie in der Welt oft so benachteiligt wurde. Denn durch wen kam Jesus auf diese Erde? Durch eine Frau. Er wurde getragen und geboren von einer Frau. Gott hat das Kostbarste, das Er im Himmel hatte, einer Frau anvertraut ...
Mit dem nächsten Spruch scheint die Frau jedoch tatsächlich benachteiligt zu werden, denn Gott sagte weiter zu ihr: “Du wirst dich nach deinem Mann sehnen, und er wird über dich herrschen.“ (i. 1Mo 3,16). Herrschen bedeutet in der Bibel allerdings nicht ’beherrschen’, sondern es bedeutet: Für jemanden sorgen, ihn schützen und sich um ihn kümmern wie ein Hirte. Auch dieser Urteilsspruch Gottes wird damit zu einem Bild, mit dem Er sich selbst beschreibt. Denn Christus ist unser Herr, Er ist das Haupt seiner Glaubensgemeinde. Er weiß, wir kommen alleine nicht zurecht, Er schützt uns und kümmert sich mit Sorge um uns. Er ist der gute Hirte, der sein Leben lässt für die Schafe. (s. Kol 1,18; Joh 10,11). Über die Ehe sagt Gott deshalb auch: ’Ihr Männer liebt eure Frauen so sehr, wie Christus seine Gemeinde der Glaubenden liebt und für sie bereit war, zu sterben. Und die Frau habe Achtung und Wertschätzung für ihren Mann.’ (i. Eph 5,25.33). So, wie wir als Kinder Gottes unter Jesu Fürsorge stehen, so wollte Gott, dass sich der Mann in der Ehe um die Frau sorgt. In diesem Sinn leite er die Familie verantwortungsbewusst unter Gebet und nach Absprache mit der Frau zum Wohl aller ... und das in einer Liebe, die bereit ist, für die Frau zu sterben. So wird sich eine Frau auch gerne ihrem Mann anvertrauen, nach dem sie sich so sehnt, wie wir uns nach der Fürsorge und Liebe Christi sehnen und gerne unter seinem Schutz stehen.

Damit wird dieser Urteilsspruch zu einer Aufgabe für den Mann, zu einem Schutz für die Frau, und zu einem Gleichnis, das Gott auf sich selbst anwendet. Denn einen besseren Hirten als Ihn gibt es nicht, Er, der sich aufopfert, uns trägt und uns behütet wie seinen Augapfel, (i. 5Mo 32,10), und der bereit war, lieber zu sterben, als seine Menschenkinder zu verlieren.

Gottes Spruch über den Mann

Nachdem Gott diese Gleichnisse in seinen Urteilen zu Eva gesprochen hatte, wandte Er sich an Adam: “Weil du auf das gehört hast, was deine Frau sagte, und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir geboten hatte: Iss keinesfalls davon! – deshalb wird ein Schwur auf dem Erdboden liegen um deinetwillen: Nur mit Mühe wirst du dich dein Leben lang davon ernähren.“ (i. 1Mo 3,17).

Gott erklärte damit: „Das geschieht um deinetwillen, das heißt, dir zugute.“ Denn die Arbeit ist zu unserem Besten bestimmt, um uns Selbstbeherrschung zu lehren und uns aus dem Verderben herauszureißen. So ist selbst das als Segen gedacht.

Doch es liegt noch viel mehr darin verborgen. Zum einen wusste Gott, dass Er in Jesus einmal als Mensch auf der Erde sein und alle diese Mühe mit uns tragen würde. Dieses Urteil und dieser Schwur betraf Ihn selbst.

Zum anderen liegen auch im Bild des Ackers seine Gleichnisse verborgen. Denn ’mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während alle Menschen schliefen, kam jedoch sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg.’ (i. Mt 13,24-25). ’Der Same ist das Wort Gottes. Der an den Weg gefallene Same ist ein Bild für Menschen, die das Wort hören, doch dann kommt der Satan und nimmt das Wort von ihren Herzen fort, damit sie nicht glauben und gerettet werden können. Der Same in der guten Erde, das sind die Menschen, die das Wort, nachdem sie es gehört haben, in ihrem aufrechten und guten Herzen bewahren und viele Früchte bringen.’ (i. Lk 8,11-12.15).

Und genau das geschah in Eden: Gott säte Gutes. Satan dagegen versuchte, die gute Saat zu vernichten, und säte Böses, und seine Saat ging in den Herzen auf. So wurde der Herzensboden der Menschen verwildert und hart. “Du hast mir mit deinen Sünden Mühe gemacht’, sagt Gott. (i. Jes 43,24). Wir und unsere Herzen sind sein Acker, der Ihm Kummer bereitet, den Er täglich mühevoll bearbeiten muss, damit Er den Samen der Liebe säen kann. Und wir beginnen, Gott ein wenig mehr zu verstehen, wenn auch wir hart arbeiten.

Weiter sagte Er zu Adam über den Ackerboden:

“Dornen und Disteln wird er dir wachsen lassen, und Ackerfrüchte wirst du essen und dein Brot im Schweiß deines Angesichts.“ (i. 1Mo 3,18-19).

Wer schon einmal in seinem Garten mit Dornen und Disteln kämpfen musste und sich dabei gestochen hat, fragte sich vielleicht, warum nur hat Gott sie extra wachsen lassen. Wir wünschten, Er hätte wenigstens das weggelassen. Doch ist uns schon einmal aufgefallen, dass Er in dem Moment, da Er das aussprach, genau wusste, dass Er das Urteil selbst einmal tragen würde? Die einzige Stelle, an der Jesus mit Dornen in Verbindung genannt wird, das ist ... als Ihm die Dornenkrone auf das Haupt gedrückt wurde. Er ließ es zu, dass Dornen wachsen, die Er selbst einmal als Dornenkrone tragen würde. Dornen und Disteln sind im Alten Testament ein Symbol für Feinde und Sünder. (s. 4Mo 33,55; Hes 28,24). Damit erhält die schmerzende Dornenkrone eine noch tiefere Bedeutung, denn Jesus trägt willig uns Sünder mit all den Schmerzen, die wir Ihm verursachen ... bis Er sogar unsere Sünden ans Kreuz trug und deswegen den Tod starb, der uns sündigen Menschen zustand.

Als Er hierher auf die Erde kam, arbeitete Er selbst als Zimmermann für viele Jahre im Schweiß seines Angesichts ... bis Er im blutigen Schweiß seines Angesichts im Garten Gethsemane vor Gott auf den Knien lag und den Todeskelch in seine Hände nahm. Im blutigen Schweiß seines Angesichts hat Jesus darum gerungen, unsere Herzen zu erreichen. Es hat Ihn sehr viel gekostet, uns und unsere Herzen zu gewinnen. Lassen wir es nicht zu, dass es vergeblich war. Verhärten wir unser Herz nicht wie einen harten Ackerboden, sondern lassen wir es von seiner geduldigen Hand bearbeiten. Er ist bereit, unsere Dornen darin zu entfernen, obwohl wir Ihm das manchmal sehr schwer machen und sie festhalten wollen und wir Ihm durch sie wehtun. Doch Er hat so viel Geduld. Lassen wir unsere Herzen daher von Ihm vorbereiten, sodass die Saat seiner Liebe darin aufgehen kann. Er gibt uns nicht auf, Er liebt uns mehr als sein Leben.

Es muss Ihn selbst daher am meisten geschmerzt haben, als Er schließlich zu Adam sagen musste: “Du wirst zum Erdboden zurückkehren, von dem du genommen bist. Denn vom Staub bist du genommen, zum Staub wirst du zurückkehren!“ (i. 1Mo 3,19). Auch wenn das tatsächlich auf die Menschen zutrifft, die im Tod wie der Staub verwehen, so hat doch Gott das Todesurteil letztendlich selbst auf sich genommen. Jesus nahm den Tod und die Trennung auf sich. Und durch seinen eigenen Tod wird Er uns nicht dem Staub überlassen, sondern Er hat versprochen, dass Er alle, die Ihm glauben, am Ende der Welt bei seiner Rückkehr aus Tod und Staub zum ewigen Leben auferwecken wird. (s. Joh 6,39-40.44; 1Thes 4,16).

Alle seine Urteilssprüche, die Er damals sprach, sind Gleichnisse auf Ihn, mit denen Er sich selbst am meisten traf. Niemand litt so sehr darunter, wie Er. Sehen wir nun die tiefe Bedeutung in seinen Worten, die uns die Gedanken in seinem Herzen offenbaren? Mit diesen Gleichnissen eröffnete Er uns das ganze Evangelium – die ganze gute Nachricht von seinem guten Charakter und seinem Weg der Erlösung.

Das verlorene Paradies

Doch dieser Bericht ist hier noch nicht zu Ende. Denn ’Gott nahm Felle, machte daraus Bekleidungen für Adam und seine Frau und zog sie Ihnen an.’ (i. 1Mo 3,21). Woher kamen die Felle?

Den nachfolgenden Berichten über Opferungen können wir entnehmen, dass die ersten Menschen bereits das Opfersystem kannten. Gott muss es ihnen nach dem Sündenfall erklärt haben, sodass Adam das erste Lammopfer darbrachte ... als ein Symbol für das Opfer jenes Erlösers, den Gott schon mit seinem ersten Urteilspruch angekündigt hatte. So stammten die Felle sicherlich von diesen Opferlämmern, denn sie enthalten ein wichtiges Symbol: Wir Menschen hatten durch die Sünde unsere Unschuld verloren und versuchten die Blöße unserer Schuld hinter dürftigen Argumenten zu verhüllen, die uns doch nie wirklichen Frieden geben können. Doch wie das weiße Lammfell gibt Gott uns das weiße Kleid der Reinheit und Gerechtigkeit und hüllt uns darin ein. Er hüllt uns in seine Geborgenheit ein, indem Er uns vergibt und reinigt und uns hilft ein neuer Mensch zu werden.

Dennoch musste Er damals einige Vorkehrungen treffen, die nicht leicht für die beiden Menschen waren. Ihr Heim, das reine Paradies, konnte ihnen nicht mehr das lehren, was sie brauchten. In Eden stand auch der Lebensbaum, der das ewige Leben darstellte. Doch die Menschen hatten sich von Gott, dem wahren Lebensgeber, und von seinen Grundsätzen getrennt. ’Gott sagte daher: „Der Mensch ist wie einer von uns geworden, indem er Gutes und Böses selbst bestimmt. Wenn er aber seine Hand nach dem Lebensbaum ausstreckt, um davon zu nehmen und zu essen, weil er ewig leben will, so wird ihm das ganz sicher verwehrt sein.“ (i. 1Mo 3,22). Diese Art von hebräischer Schwurformel sagte aus, dass das ganz sicher verhindert wird und unter keinen Umständen geschehen würde. Deshalb ’schickte Gott sie aus dem Garten Eden hinaus, um den Erdboden zu bebauen, von dem der Mensch genommen worden war. Er brachte sie hinaus, und gab den Cherubim-Engeln mit den flammenzuckenden Schwertstrahlen den Auftrag, östlich vom Garten Eden über den Weg zum Lebensbaum zu wachen.’ (i. 1Mo 3,23-24).

Dadurch machte Gott ganz deutlich klar, dass die Menschen keinen Zugriff zum Lebensbaum haben, das heißt, sie können nicht unsterblich ewig weiterleben. Gott allein besitzt Unsterblichkeit. (s. 1Tim 6,15-16). Und Jesus sagt von sich: “Ich bin das Leben.“ (Joh 14,6 E). Gott ist die Quelle allen Lebens, Er ist der tatsächliche Lebensbaum. Getrennt von Ihm als dem Baum des Lebens, gibt es kein ewiges Leben, und daher keine ewige Hölle und keine unsterblichen Sünder darin. Das wäre auch unvereinbar mit seinem Charakter. Sonst hätte Satan tatsächlich recht gehabt mit seiner Behauptung, dass Gott ein harter, unbarmherziger Tyrann sei. Doch das ist zum Glück eine Lüge, denn barmherziger Weise macht Gott mit der Trennung vom Lebensbaum ganz deutlich, dass keiner mehr diesen erreichen kann ... es sei denn es gäbe eine Weg zurück ins Paradies ...

Als Gott damals die Menschen aus Eden hinausbrachte, war aber das Paradies für sie vorerst verloren. Aber war es nur für uns Menschen verloren? Gott sagte einmal über seine erlösten Menschen voraus: ’Sie werden Terebinthen-Bäume der Gerechtigkeit genannt werden, sie werden eine Pflanzung des Herrn sein, durch die Er sich verherrlicht.’ (i. Jes 61,3). Der Garten Eden, den Er mit den Bäumen und dem Lebensbaum pflanzte, ist somit auch ein Sinnbild für die Pflanzung Gottes und ihre Bäume, in deren Mitte Er selbst als Lebensbaum steht – Eden ist ein Sinnbild für sein erlöstes Volk mit Ihm in ihrer Mitte.

Doch damals hatte Er seine herrliche Pflanzung verloren – Er hatte mit seinen Gefährten, die gefallen waren, sein Eden verloren. Aber Er hing an seinen Gefährten, den Menschen. Er gab sie nicht verloren ...

Der Weg zurück nach Hause

Gibt es einen Weg zurück nach Eden? Die Menschen mussten damals ihr Heim verlassen. Die Cherubim- Engel mit ihren Schwerter-Flammen wachen über den Weg zum Lebensbaum. Aber gerade das ist der erlösende Weg: durch die Schwerter-Flammen hindurch ...

Denn ’das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort’, ’das lebendig und wirksam’ ist, (Eph 6,17; Heb 4,12 E), und seine ’Liebe ist stärker als der Tod und eine Flamme Gottes, des Herrn.’ (i. Hl 8,6-7). So wird ’Gott selbst wie das Feuer sein, Er wird euch reinigen und läutern wie Gold und wie Silber’, ’damit sich die Bewährung eures Glaubens als viel kostbarer erweist als das vergängliche Gold, das auch durch Feuer erprobt wird. So wird eure Glaubensbewährung zur herrlichen Ehre sein, wenn Jesus Christus bei seiner Wiederkunft allen offenbar wird.’ (i. Mal 3,2-3; 1Pet 1,7)

Daher ist das Schwert ein Symbol für Gottes Wort und die Flammen ein Sinnbild für Ihn selbst, für seine Liebe und seine reinigende Kraft. Seine Liebe ist so stark, dass Er den Tod auf sich nahm und diesen überwand. Jesus sagt von sich: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Joh 14,6 E). Er selbst führt uns durch sein Wort der Wahrheit auf dem richtigen Weg zurück. Und durch das, was Er in unserem Leben tut, führt Er uns dahin, dass sich unser Glaube bewährt, bis Er zurückkehrt und uns das ewige Leben gibt ... und uns heimbringt.

Somit sind die scheinbar so harten Gottesurteile und Anordnungen damals in Eden in Wirklichkeit alle ein Segen Gottes, wenn wir die Sinnbilder darin erkennen und verstehen. In ihnen ist das ganze Evangelium enthalten, die ganze gute Nachricht über unseren guten Gott, der sich selbst das Urteil sprach und für uns starb. In ihnen zeigte Er uns, was Ihm auf dem Herzen liegt. Er sehnt sich nach uns, Er vermisst uns, und Er ruft nach uns.

Satan dagegen hat damals an dem todbringenden Baum scheinbar Gutes versprochen und sich als Gönner der Menschheit dargestellt, doch in Wirklichkeit riss er die Menschen in sein eigenes Verderben hinein.

Gott gibt jedoch jedem einen Neuanfang und sagt durch den Heiligen Geist zu uns:

’Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht wie am Tag der Versuchung. Seht zu, dass nicht jemand ein ungläubiges Herz hat, dass sich von Gott abkehrt, sondern ermuntert einander jeden Tag, solange das Heute für uns da ist, damit keiner von euch durch die Sünde, die uns betrügt, verhärtet wird. Wenn wir jedoch an unserer Zuversicht standhaft bis zum Ende festhalten, sind wir dadurch zu Gefährten Christi geworden. Denn auch uns ist die gute Botschaft verkündet worden, genauso wie den Menschen damals. Aber das Wort, das sie gehört hatten, nützte ihnen nichts, weil sie es nicht glaubten. Wir kommen jedoch zur Ruhe, weil wir es geglaubt haben und vertrauen.’ (i. Heb 3,7-8.12-14; 4,2-3).

Wir werden zu ’geistlich reifen Menschen, die geübte Sinne haben, um zu unterscheiden, was gut und was böse ist.’ (i. Heb 5,14). ’Glaubt daher nicht blind jedem geistlichen Verkünder, sondern prüft, ob sie wirklich von Gott kommen. Denn wer aus Gott geboren ist, überwindet die Welt. Und der Sieg, mit dem wir die Welt überwunden haben, das ist, dass wir Gott glauben.’ (i. 1Jo 4,1; 5,4).

Der Heilige Geist will uns führen, sodass wir wachsen und reif werden, um die richtige Sichtweise zu bekommen und Unterscheidungsvermögen zu erlangen. Gott hat in Eden seinen guten Willen und sein Wollen in Gleichnisse gehüllt, damit wir sehen, dass Er schon damals seine gute Botschaft und seinen Plan der Erlösung bereit hatte. Er wollte, dass wir den richtigen Weg erkennen. Möge deshalb auch unsere Bitte sein:

„Herr, gib mir ein hörendes Herz, das auf Dich hört,
um zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können.
Denn dein Wort ist ein Licht auf meinem Pfad,
und Du führst mich den Weg zum Leben.
Und dass Du bei mir bist, das ist meine große Freude.“

(i. 1. Könige 3,9; Ps 119,105; 16,11)

Jaimée M.