Die 10 Bundesworte

“Gottes Tag in den Bundesworten“ ist ein zusammenhängender und fortlaufender Artikel. Um später einzelne Abschnitte schneller finden zu können, sind hier jedoch die Teilüberschriften aufgelistet, und in der letzten Zeile sowie am Ende des Artikels steht zum Anklicken das nächste Kapitel um auf die entsprechende Seite zu gelangen:

Gottes Tag in den Bundesworten

Reihenfolge und tiefer Sinn der Bundesworte

„Diese Bundesworte sagte der Herr auf dem Berg zu eurer ganzen versammelten Gemeinde. Er sprach sie mit einer machtvollen Stimme mitten aus dem Feuer. Und Er schrieb sie auf zwei Steintafeln und gab sie mir.“ (i. 5Mo 5,22)

Der Berggipfel hat sich in Gottes goldene Herrlichkeit gehüllt. Gott selbst kam in diesem verbergenden Glanz zu den Menschen, die Er liebt und retten will. Aber viele von ihnen haben sich so sehr von Ihm entfernt, dass Er seine Macht und seinen Glanz einsetzen muss, um ihre Aufmerksamkeit und Achtung zu gewinnen und um ihnen das sagen zu können, was Ihm am Herzen liegt. Er selbst verkündet ihnen vom Gipfel aus die Worte, die seinen Bund mit ihnen beschließen. Er verkündet ihnen seine Zehn Bundesworte – Worte, durch die Er Herzen verändern und Liebe säen kann. Und nicht nur das, Er schreibt diese Worte mit seiner eigenen Hand auf zwei Steintafeln, eingegraben als ewige unveränderliche Grundlagen der Liebe und als ewiger Bund mit den Menschenkindern.

Gott selbst gab uns diese 10 Bundesworte – die 10 Gebote – als Grundlagen der Liebe, die heute noch so relevant und gültig sind wie damals, weil sie Gottes eigener Liebe und seinem ewigen Bund mit uns entspringen.

Die hebräischen Formulierungen der Zeitwörter in diesen Bundesworten können als eine Anweisung angesehen und übersetzt werden, oder als eine sichere Feststellung, dass etwas tatsächlich so ist. Damit sind die 10 Bundesworte nicht nur Anordnungen, sondern sie drücken aus: Wenn du Gott kennst und liebst, dann wirst du diese Vergehen gar nicht mehr tun wollen. Du wirst das Gute tun wollen und tun. Mit dieser Form und Ausdrucksweise erhalten die Gebote einen besonderen Sinn. Schon Jesus erklärte in seiner Bergpredigt, dass die Gebote mehr beinhalten, als oberflächlich betrachtet.

Zudem sind sie tatsächlich ‘Bundes’-Worte. Sie sind ein Bund, den Gott mit uns schließt. Denn Er gibt uns damit auch die Zusicherung, dass Er uns hilft, sie zu halten, und dass Er uns darin unterstützt, in Versuchungen zu überwinden. Er gibt uns sein Jawort, sein Versprechen. Er heiligt uns und wir sind Ihm heilig. Das Wort ‘heilig’ bedeutet in der Bibel, dass wir zu Gott gehören und mit Ihm verbunden sind.

Um die Tiefe dieser Worte ein wenig mehr ans Licht zu bringen, sind die 10 Bundesworte hier so formuliert, dass wir sie tun wollen und tun werden, wenn wir Gott kennen und lieben.

1. Bundeswort - Ich bin

„Ich bin der Herr, dein Gott.
Du wirst neben mir keine anderen Götter haben.“ (i. 2Mo 20,2-3)

Gott sagt hier: ‘Ich bin’. Das ist auch sein Name, den Er Mose offenbarte: “Ich bin, der ich bin – Jahwe. Das ist mein Name in Ewigkeit.“ (i. 2Mo 3,14-15). Er ist, Er existiert, und das schon immer, von aller Ewigkeit her. Er ist das Leben in Person. Mit der Wortbedeutung ‘Ich bin’ sagt Er uns in seiner Bibel auch, was Er alles für uns sein möchte und für uns ist:

Ich bin Gott, der Allmächtige.“ (1Mo 17,1 E). „Ich bin der Ursprung und die Vollendung, und außer mir gibt es keinen Gott.“ (i. Jes 44,6). „Ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst.“ (1Mo 28,15 E). „Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott!“ (Jes 41,10 E). „Ich bin der Herr, und außer mir gibt es keinen Retter. Ich bin es, der deine Vergehen auslöscht, und ich will deiner Sünden nie mehr gedenken.“ (i. Jes 43,11.25). „Ich bin der Herr, der dich heilt.“ (2Mo 15,26 E). “Ich bin der Herr, der Wahrheit verkündet.“ (Jes 45,19 E). „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt zu deinem Nutzen, der dich leitet.“ (Jes 48,17 E). „Und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen lasse als mein Volk.“ (Hes 37,13 E). „Siehe, ich bin der Herr, der Gott! Sollte mir irgendein Ding unmöglich sein?“ (Jer 32,27 E).

Das sagte Gott bereits im Alten Testament. Wenn man liest, was Er für uns alles sein möchte, würde man dann überhaupt noch ein Verlangen nach einem anderen ‘Gott‘ haben? Jesus führt es im Neuen Testament noch weiter aus:

“Ehe Abraham war, bin ich.“ (i. Joh 8,58). „Ich bin der Weg und die Wahrheit.“ (Joh 14,6 E). „Ich bin gekommen, nicht um Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Umkehr.“ (i. Lk 5,32). „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12 E). „Ich bin das Brot des Lebens“, und „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben.“ (Joh 6,35; 11,25 E). „Ich bin gekommen, damit sie Leben in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ (Joh 10,10-11 E). „Ich bin in eurer Mitte wie der Dienende.“ (Lk 22,27 E). „Denn Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir! Und ihr werdet Ruhe für eure Herzen finden.“ (i. Mt 11,29). „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (i. Mt 28,20).

Wenn man das alles weiß und wenn man versteht, wie Gott wirklich ist, dann kann man sich eigentlich Ihn als Gott nur wünschen. Er ist unser Lebensgeber und dadurch ist Er auch unser Vater. Er selbst sagt: “Ich bin der Vater für mein Volk und mein Volk ist für mich wie mein Erstgeborener, dem ich Leben gegeben habe.“ (i. Jer 31,9).

Er ist unser Erlöser, unser Gewinn, unser ewiges Leben. Es gibt nichts Besseres, als mit Ihm verbunden zu sein.

2. Bundeswort – Keine falschen Gottesbilder

„Du machst dir keine falschen Gottesbilder als Abbilder von dem, was im Himmel oben oder auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist, und du dienst ihnen nicht. Ich, der Herr, dein Gott, bin ein Gott, der eifersüchtig wäre. Und ich muss der Schuld jener Väter, die mich hassen, bis in die dritte und vierte Generation ihrer Kinder nachgehen, um sie zu suchen und sie heimzubringen. Doch von denen, die mich lieben und meine Gebote halten, kann ich tausenden von Generationen meine gnadenvolle Güte und meinen Segen offenbaren.“ (i. 2Mo 20,4-6)

Worum geht es Gott bei diesem Bundeswort? Das, was Er sagt, handelt von Untreue, von einem Bruch mit Gott und davon, Gott mit einem eigenen falschen Gottesbild zu ersetzen. Schon im Alten Testament wurde Götzendienst mit Ehebruch verglichen, und mit der Tatsache, dass man nicht erkannt hat, wie Gott wirklich ist. Nur in der wahren Verbindung zu Gott, der die Quelle des Lebens ist, kann Leben existieren. Daher ist die Folge von falschen Gottesbildern und der Gottesferne, dass ein Mensch schließlich stirbt ... aber das möchte Gott nicht. Deshalb warnt Er eindringlich davor. Er könnte niemals tatenlos zusehen, wie wir uns entfernen und am Ende umkommen. Er möchte, dass wir bei Ihm sind, und Er will uns nicht an Satan und an den ewigen Tod verlieren. In diesem Sinn allein ist Er ‘eifersüchtig’, Er gönnt es Satan nicht, uns Menschen zu besitzen. Er geht uns nach, selbst bis in die folgenden Generationen, um uns zurückzuholen.

“Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Hurerei, Wein und Most nehmen den Verstand. Sie huren von ihrem Gott weg.“ (Hos 4,6.11-12 E). „Denn mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben.“ (Hes 23,37 E). „Die falschen Gottesbilder der Völker sind ein Werk der Menschen. Ihnen gleichen diejenigen, die sie machen, und ein jeder, der auf sie vertraut.“ (i. Ps 135,15.18). „Ich werde sie aus all ihrer Untreue retten, mit der sie gesündigt haben, und werde sie reinigen. Sie werden für mich mein Volk sein und ich werde für sie ihr Gott sein.“ (i. Hes 37,23).

‘Ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen und ihr habt den neuen voller Erkenntnis angezogen, indem ihr nach dem Bild dessen, der euch erschaffen hat, erneuert werdet!’ (i. Kol 3,9-10).

‘Wenn wir untreu sind, bleibt Er doch treu, denn Er kann sich selbst nicht verleugnen.’ (i. 2Tim 2,13). Und Er sagt zu dir: “Ich will dich mit mir verloben in alle Ewigkeit. Ja in Treue will ich dich mit mir verloben und du wirst mich, den Herrn, erkennen, wie ich bin.“ (i. Hos 2,21-22).

Wenn wir erkennen, wie Er wirklich ist, bewirkt das etwas in uns. Es ist eine Tatsache, dass wir uns in das verändern, was wir anbeten und bewundern. Deshalb ist es so sehr wichtig, das richtige Bild von Gott zu besitzen. Und deshalb kam Jesus auf die Erde, um uns Gott und sein Wesen zu offenbaren:

“Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe.“ (Joh 18,37 E). Daher dürfen ‘wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist, um uns das Verständnis zu geben, damit wir den wahrhaftigen Gott erkennen. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den falschen Gottesbildern!’ (i. 1Jo 5,20-21).

Jesus führt uns zur Wahrheit über Gottes Liebe, während falsche Gottesbilder und Götzen von Gott wegführen. Gott möchte uns retten, Er will uns nicht den Götzen und dem Tod überlassen, deshalb ist Er ein ‘eifersüchtiger’ Gott. Er liebt uns viel zu sehr, als dass Er uns kommentarlos gehen ließe. Er wirbt um uns, Er will uns für sich gewinnen. Er ist uns treu.

3. Bundeswort – Name Gottes

„Du verwendest den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht für Unwahres. Der Herr kann die Züchtigung und die Folgen nicht von dem abwenden, der seinen Namen falsch gebraucht.“ (i. 2Mo 20,7)

Der Name steht in der Bibel für die Person und für ihren Charakter. Deshalb hat dieses Bundeswort eine noch viel wichtigere Bedeutung als nur die, dass man die Bezeichnungen ‘Gott’ und ‘Jesus’ nicht gedankenlos aussprechen soll. Dieses Bundeswort bezieht sich auch darauf, dass man seinen Namen nicht für unrichtige Argumente über Ihn gebraucht und so ein falsches Gottesbild zeichnet. Den Namen Gottes richtig zu verwenden, bedeutet daher, Gott zu ehren, indem man seinen Charakter richtig darstellt.

Auch der eigene Charakter verändert sich je nachdem, ob man für ein falsches oder richtiges Charakterbild Gottes einsteht. Es verändert uns zum Guten, wenn wir Gott und sein Wesen der Liebe schätzen.

Satan log über Gott, machte Ihn zum Tyrannen und säte damit Misstrauen und Verderben. Jesus dagegen sagte nur die Wahrheit über Gott und ehrte Ihn. Er offenbarte den Charakter Gottes vollkommen, Er verkörperte den Namen Gottes.

Gott sagte: “Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen Jahwe vor dir ausrufen: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme.“ (i. 2Mo 33,19).

Satan behauptete dagegen durch ‘die Schlange: „Sollte Gott wirklich gesagt haben, ihr dürft nicht von allem essen? Ihr werdet doch keinesfalls sterben! Sondern Gott weiß, dass euch die Augen geöffnet werden und ihr wie Gott sein werdet.“ (i. 1Mo 3,1.4-5). Doch Satan ‘stand nicht in der Wahrheit, weil in ihm keine Wahrheit ist. Wenn er Lügen spricht, so spricht er aus seinem eigenen Herzen, denn er ist ein Lügner.’ (i. Joh 8,44). So fragte schon Hiob im Alten Testament: “Wollt ihr für Gott Verkehrtes vorbringen und für Ihn Falsches vortragen? Wollt ihr für Gott den Rechtsstreit führen?“ Und Gott urteilte über diejenigen, die Ihn falsch darstellten: “Ihr habt über mich nicht Wahres geredet.“ (Hi 13,7-8; 42,7 E).

Jesus erklärte: “Ich ehre meinen Vater.“ (Joh 8,49 E). Daher ‘ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes.’ (1Kor 10,31 E). Und auch an uns ist noch heute das Wort gerichtet: ‘Benenne Ihn mit dem Namen Jesus, denn Er wird die Menschen aus ihren Sünden erretten.’ (i. Mt 1,21). Und es ist wahr: ‘Du, Herr, bist unser Erlöser, das ist dein Name.’ (Jes 63,16 E).

4. Bundeswort – Sabbat

An dieser Stelle folgt nun das Bundeswort des Ruhetages – des Sabbats. Doch zunächst sei hier noch auf die anderen 6 Bundesworte eingegangen.

Die 3 besprochenen Bundesworte gehören zum ersten Teil der 10 Bundesworte, die unser Verhältnis zu Gott betreffen. Die nächsten 6 Bundesworte betreffen unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen.

5. Bundeswort – Eltern

6. Bundeswort – Leben lassen

„Du ehrst deinen Vater und deine Mutter,
sodass du lange in dem Land leben kannst, das der Herr, dein Gott, dir gibt.“

„Du tötest nicht.“ (i. 2Mo 20,12-13)

Diese beiden Bundesworte haben etwas gemeinsam. Sie handeln von den Eltern, durch die uns Gott das Leben hier auf Erden gegeben hat, und davon, dass wir das Leben nicht verachten und vernichten sollen, sondern es achten und erhalten – sei es das eigene Leben oder das der anderen. Bereits das Bundeswort über die Eltern schließt das Leben und lange zu leben als eine Verheißung mit ein. Wenn man dagegen die Eltern und das Leben verachtet, zieht das den eigenen Tod nach sich. Davor will Gott uns bewahren.

‘Gott hat gesagt: „Ehre den Vater und die Mutter!“ und: „Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.“ (Mt 15,4 E). Auch ist ‘jeder, der seinen Bruder hasst, ein Menschenmörder, und ihr wisst, dass kein Menschenmörder ewiges Leben in sich hat.‘ (1 Jo 3,15 E). ‘Ihr habt gehört, dass gesagt ist: „Du sollst nicht töten.“ Ich sage euch aber, dass jeder, der wütend auf seinen Mitmenschen ist, gerichtet wird. Wer auch noch sagt: ‚Du Narr!’, wird im Feuer verlöschen.‘ (s. Mt 5,21-22). So ‘flucht nicht!‘ (Röm 12,14 E). ‘Vergeltet nicht Schlechtes mit Schlechtem und vergeltet nicht unfreundliche Worte mit unfreundlichen Worten, sondern im Gegenteil: Segnet mit guten Worten, denn ihr seid dazu berufen, Segen von Gott zu erben!‘ (s. 1 Petr 3,9).

‘Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.‘ (1 Jo 5,11 E). “Wer überwindet, wird dies erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.“ (Offb 21,7 E).

Gott verheißt uns das ewige Leben, denn Er möchte als unser Vater, dass wir mit Ihm ewig leben. Von den beiden Bundesworten über die Eltern und das Leben spannt sich damit der Bogen zum 1. Bundeswort über den himmlischen Vater und den Lebensgeber, der gesagt hat: „Ich bin. Und weil ich bin, sollt auch ihr sein.“

7. Bundeswort – Treue in der Ehe

8. Bundeswort – Treue in Dingen

„Du brichst nicht die Ehe.“
„Du stiehlst nicht.“ (i. 2Mo 20,14-15)

Auch diese beiden Bundesworte haben etwas gemeinsam. Es geht um die Treue zum Partner und um die Treue in Bezug auf fremden Besitz. Man kann auch untreu in Geldangelegenheiten sein. Und man kann einem Mitmenschen den Ehepartner stehlen. Außerdem kann man dem eigenen Ehepartner die Aufmerksamkeit und Liebe stehlen, wenn man sich ihm entzieht oder sich einem anderen zuwendet – sei es auch nur in Gedanken oder im Anschauen. Diese beiden Bundesworte bedeuten daher, dass man seine Hand nicht verlangend nach einem anderen Menschen oder anderem Gut ausstreckt. Treue ist eine kostbare Eigenschaft. Treue in der Ehe und Treue in irdischen Dingen beginnen im Herzen.

‘Jeder, der eine Frau voller Begehren ansieht, hat in seinem Herzen schon mit ihr die Ehe gebrochen.’ (i. Mt 5,28). Doch ‘ihr Männer, wohnt mit Einsicht bei euren Frauen und ehrt sie.’ (i. 1Pet 3,7). ‘Entzieht euch einander nicht, außer nach Absprache, und kommt anschließend wieder zusammen.’ (i. 1Kor 7,5). ‘Wer unsittlich lebt, sündigt gegen den eigenen Körper. Denkt daran, euer Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt. Daher gehört ihr euch nicht selbst, denn ihr seid um einen hohen Preis erkauft worden. So ehrt Gott mit eurem Körper.’ (i. 1Kor 6,18-20). Denn ‘deshalb wird ein Mann seine Eltern verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, sodass sie eins werden in Leib, Herz und Sinn. Das ist aber auch ein Bild für Christus und seine Gemeinde.’ (i. Eph 5,31-32).

Auch kann ‘niemand zwei Herren dienen. Denn entweder wird er den einen ablehnen und den anderen lieben, oder er wird sich dem einen verbunden fühlen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld.’ (i. Mt 6,24). ‘Wer im Kleinsten unrecht handelt, wird auch in großen Dingen unrecht handeln, doch wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu.’ (i. Lk 16,10). Gott sagt daher: “Gut getan, mein treuer und guter Diener! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich einsetzen. Komm zu mir herein und freue dich, so wie ich mich als dein Herr über dich freue.“ (i. Mt 25,21). ‘Denn einen fröhlichen Geber liebt Gott.’ (2Kor 9,7 E).

Gott freut sich über uns und mit uns, wenn wir treu sind. Und auch hier spannt sich wieder der Bogen zu einem anderen Bundeswort, dem 2. Bundeswort, das von der Treue zu Gott handelt.

9. Bundeswort – Zeugnis über Mitmenschen

10. Bundeswort – Eigener Charakter

„Du legst kein unrichtiges Zeugnis über deinen Mitmenschen ab.“
„Du begehrst nicht die Frau deines Mitmenschen, du begehrst auch nicht sein Haus oder sein Grundstück, auch nicht seinen Diener oder seine Dienerin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Mitmenschen gehört.“ (i. 2Mo 20,16-17; 5 Mo 5,20-21)

In diesen beiden Bundesworten geht es um Verleumdung des Charakters eines anderen sowie um Begierde und Neid im eigenen Charakter. Die Bibel verbindet an vielen Stellen Lüge und Verleumdung mit Begierde und Neid. Schon Satan beneidete Gott und Christus um ihre Stellung und begehrte, selbst Gott zu sein. Deshalb begann er über Gott zu lügen und setzte dessen Ruf und Charakter herab. Satan ist auch unser Verkläger, während Gott uns vor ihm verteidigt. Gott führt uns außerdem dahin, dass wir einen guten Charakter entwickeln:

‘Nimm kein falsches Gerücht an.’ (i. 2Mo 23,1). ‘Laufe nicht als ein Verleumder in deinem Volk umher. Räche dich nicht und trage den Menschen deines Volkes nichts nach und liebe deine Mitmenschen so wie dich selbst.’ (i. 3Mo 19,16.18). ‘Wenn jemand denkt, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge, dessen Gottesdienst ist vergeblich. Die Zunge ist wie ein Feuer. Mit ihr preisen wir unseren Gott und Vater, und mit ihr verdammen wir Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind. Das sollte nicht so sein! Wo Eifersucht und Eigensucht herrschen, da ziehen sie Zerrüttung und alles schlechte Handeln nach sich. Ihr beneidet andere und kommt zu nichts; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr eigennützig bittet, um es nach euren Leidenschaften zu vergeuden. Ihr sollt auch nicht schlecht übereinander reden.’ (i. Jak 1,26; 3,6.9-10.16; 4,2-3.11). ‘Kein faules Wort komme über eure Lippen, sondern nur solche, die den anderen aufbauen, sodass es dem, der es hört, ein hilfreiches Geschenk ist.’ (i. Eph 4,29).

‘Von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die schlechten Gedanken und verunreinigen den Menschen.’ (i. Mk 7,21.23). ‘Ein jeder gerät nur dadurch in Versuchung, wenn ihn sein eigenes Begehren lockt. Wird nach dem Begehren gehandelt, zieht es die Sünde nach sich. Und wenn die Sünde ausgereift ist, zieht sie den Tod nach sich.’ (i. Jak 1,14-15). ‘Die Welt vergeht mit ihrer Begierde; wer aber nach dem Willen Gottes handelt, bleibt in Ewigkeit.’ (i. 1Jo 2,17).

‘Legt nun ab alle Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden.’ (1Pet 2,1 E). ‘Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; und verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden.’ (Lk 6,37 E). ‘Denn früher waren auch wir unverständig und gingen in die Irre. Wir dienten den verschiedensten Begierden und Leidenschaften und führten ein Leben voller Neid. Doch als uns die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, rettete Er uns voller Erbarmen durch die Wiedergeburt und durch die Erneuerung im Heiligen Geist.’ (i. Tit 3,3-5). ‘Was sollen wir nun dazu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein? Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der uns zu Gerechten macht.’ (i. Röm 8,31.33).

Das sind wundervolle Verheißungen!

Und auch diese beiden Bundesworte hängen inhaltlich zusammen. Man kann mit Verleumdung und schlechten Reden den Charakter eines anderen schlecht darstellen oder durch Begehren und Neid den eigenen Charakter zum Schlechten entwickeln – beide betreffen den Charakter. Damit spannt sich der Bogen zum 3. Bundeswort, das den Namen und Charakter Gottes zum Inhalt hat.

Gott besitzt einen wunderbaren Charakter. Er ist das Gegenteil von Verleumdung und Eigennutz: Er verteidigt uns, beschenkt uns und macht uns in allem zu Überwindern!

4. Bundeswort - Sabbat

„Du denkst an den Sabbattag und hältst ihn heilig. Du arbeitest sechs Tage und verrichtest an diesen all deine Arbeit, doch der siebte Tag ist der Sabbat für den Herrn, deinen Gott. Du selbst verrichtest an ihm keine Arbeit irgendeiner Art, und du lässt auch nicht deinen Sohn und deine Tochter für dich arbeiten, auch nicht deinen Diener und deine Dienerin, nicht einmal deine Tiere oder einen Fremden, der bei dir innerhalb der Tore deines Wohnsitzes lebt.

Denn der Herr hat in sechs Tagen den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen, und alles, was darin lebt. Und Er ruhte am siebten Tag, deshalb segnete und heiligte der Herr den Sabbattag.“ (i. 2Mo 20,8-11)

Der Sabbat ist geheiligt von Gott und Gott heiligt uns. Er hat uns neu geschaffen und uns von Schuld und Abhängigkeiten befreit. Wir sind frei, frei für Gott. So ist der Sabbat auch der Gemeinschaft mit unserem Heiland und Gott gewidmet.

‘Am siebten Tag haltet eine Zusammenkunft ab, die Gott geweiht ist. Es ist ein Sabbat für den Herrn, wo immer ihr wohnt.’ (i. 3Mo 23,3). ‘Glücklich ist der Mensch, der den Sabbat bewahrt, damit er ihn nicht entweihe, und der seine Hand davor bewahrt, irgendetwas Schlimmes zu tun.’ (i. Jes 56,2). ‘Dann wird deine Heilung schnell vorankommen. Dann wirst du rufen, und der Herr wird dir antworten. Hältst du dich am Sabbat davor zurück, deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu betreiben, und ist der Sabbat für dich eine Freude und ehrst du den heiligen Tag des Herrn, dann wirst du dich auch über den Herrn freuen.’ (i. Jes 58,8-9.13-14). ‘Und jeden, der den Sabbat bewahrt, und alle, die an meinem Bund festhalten, die werde ich erfreuen in meinem Bethaus. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker.’ (Jes 56,6-7 E).

‘Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen. Damit ist der Menschensohn auch der Herr des Sabbats.’ (i. Mk 2,27-28). Und Jesus, der Menschensohn, sagt: “Daher ‘ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun’, (Mt 12,12 E), ‘am Sabbat Leben zu retten, und am Sabbat zu heilen’, (Lk 6,9; 14,3 E), ‘weil ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe.“ (i. Joh 7,23).

Das Bundeswort des Sabbats drückt daher auch Mitgefühl aus. Denn Menschen, die den Sabbat im wahren Sinn halten, denken an ihre Mitmenschen und sie gehen auch barmherzig mit den Tieren um. Sie behandeln sie nicht als gefühllose Waren und unterstützen auch nicht einen gnadenlosen Umgang mit ihnen, um eigene Vorteile zu erhalten. Gottes Schöpfung und Gottes Geschöpfe sind ihnen wertvoll. Damit wird der Sabbat auch zu einem Zeichen, wie wir sind und zu wem wir gehören.

So ‘beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. Verrichte an ihm keinerlei Arbeit, auch nicht dein Rind, dein Esel und all deine Tiere.’ (i. 5Mo 5,12.14). ‘Der Gottgetreue kümmert sich um das Wohl seiner Tiere, aber das Herz der Gottlosen ist grausam.’ (i. Spr 12,10). ‘Du darfst nicht zusehen, wie das Rind oder ein Schaf deines Nachbarn umherirrt, und dich deiner Verantwortung entziehen. Bringe sie unbedingt deinem Nachbarn zurück. Du darfst auch nicht zusehen, wie der Esel oder das Rind deines Mitmenschen auf dem Weg fällt, und dich ihnen entziehen. Richte sie mit ihm unbedingt wieder auf.’ (i. 5Mo 22,1.4). ‘Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis jetzt leidet und seufzt. Denn die Schöpfung harrt sehnsüchtig aus und wartet darauf, dass die gläubigen Kinder Gottes erkennbar werden.’ (i. Röm 8, 22.19).

Die Schöpfung, die Tiere ‘warten’ darauf, dass wir durch ein barmherziges Verhalten und durch Mitgefühl als Kinder Gottes erkennbar werden. So steht der Sabbat auch dafür, dass wir selbst eine neue Schöpfung werden, eine neue Gesinnung erhalten; und dass wir frei werden und in die Ruhe einkehren, die Gott für unsere Herzen gedacht hat.

‘Beachte den Sabbattag. Und denke daran, dass du Sklave warst und dass der Herr, dein Gott, dich mit starker Hand herausgeführt hat. Darum hat der Herr, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern.’ (5Mo 5,12.15 E). “Wenn ihr mein Wort bewahrt und danach lebt, so seid ihr wirklich meine Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Denn ich sage euch: Jeder, der Sünde begeht, ist wahrhaftig ein Sklave der Sünde. Wenn euch aber der Sohn Gottes befreit, so werdet ihr wirklich frei sein.“ (i. Joh 8,31- 32.34.36). ‘Daher, wenn jemand bei Christus ist und mit ihm lebt, so ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen und Neues ist geworden’, (i. 2Kor 5,17), ‘da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt. Als Auserwählte Gottes zieht nun herzliches Erbarmen an sowie Güte, Demut, Sanftmut und Geduld. Zu diesem allen aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Christi regiere in euren Herzen, zu dem ihr berufen worden seid. Alles, was ihr tut, im Reden oder im Handeln, das tut alles im Namen und in der Gesinnung des Herrn Jesus, und dankt durch Ihn unserem Gott und Vater.’ (i. Kol 3,9-17).

‘Wir erlangen die Ruhe Gottes, weil wir Ihm geglaubt haben. Denn Er hat von dem siebten Tag gesagt: ‘Gott ruhte am siebten Tag von all seinen Werken.’ Weil es dabei bleibt, bestimmt Er wieder einen Tag, ein ‘Heute’, und sagt nach so langer Zeit: ‚Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!’ Daher bleibt für das Volk Gottes noch eine Sabbatruhe übrig.’ (i. Heb 4,3-9).

Denn dadurch, dass der Sabbat unser ganzes Verhalten, unseren Glauben, ja, unser ganzes Sein beinhaltet, zieht der Friede Gottes in unsere Herzen ein.

Die Ordnung in den Bundesworten

Der erste Teil der Bundesworte betrifft Gott und uns, der zweite uns und unsere Mitmenschen. Daher lassen sie sich gut mit Jesu Worten beschreiben:

“Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen und mit all deinen Sinnen, mit deinem ganzen Verstand und Verständnis und mit all deiner Kraft. Das ist das höchste Gebot, und das zweite ist ihm gleich:

Liebe deinen Mitmenschen so sehr wie dich selbst. Auf diesen beiden Geboten ist die ganze Heilige Schrift gegründet. Kein anderes Gebot ist höher und größer als diese beiden.“ (i. Mt 22,37-40; Mk 12,29-31).

Ein Mensch, der den Sabbat in seinem wahren Sinn hält, ist ein Mensch, der die ganzen 10 Bundesworte in ihrem wahren Sinn auslebt. Man kann es nicht voneinander trennen. Mit den ersten Bundesworten drücken wir unser Vertrauen zu Gott aus, mit den anderen erweisen wir uns als vertrauenswürdig. Wir werden zu vertrauenden und vertrauenswürdigen Menschen.

Und wie bei den Schöpfungstagen ist auch bei den 10 Bundesworten eine sinnvolle Ordnung erkennbar, denn die ersten 3 Bundesworte ergänzen sich mit den letzten 3 Bundeswort-Paaren. Die ersten 3 schaffen wiederum die Grundlage, auf der die letzten 3 Paare aufbauen, denn durch die ersten Bundesworte kann Gott uns helfen, dass wir es lernen, auch die anderen zu halten. Und der Sabbat, der 7. Tag, steht hier in der verbindenden Mitte. Er verbindet die Bundesworte über Gott mit den Bundesworten über die Menschen.

Weil Gott uns liebt, hat Er uns diese Bundesworte gegeben, Er überlässt uns nicht kampflos der Sünde und dem Tod, Er kämpft um uns. Durch den Heiligen Geist erneuert Er unsere Gesinnung und Er ist jeden Tag bei uns. Deshalb passt der Begriff ‘Bundesworte’ so gut, weil es genau das aussagt, was Gott beabsichtigt: Er schließt einen Bund mit uns, Er ist der tragende Bundespartner, der mit uns verbunden sein will. Ja, Er schätzt uns so hoch ein, dass Er nicht zögert, uns als seine Bundespartner anzunehmen. Und der Sabbat besiegelt diesen Bund und diese Verbundenheit, er ist die Brücke und das Symbol der Einheit zwischen Gott und uns.

Gottes Tag im Licht seiner Bundesworte

Auch hier zeigt sich die schöne Struktur und Ordnung in den Bundesworten, die sich ergänzen und gegenüber stehen. Und der Sabbat ist auch hier das Bindeglied zwischen Gott und Mensch, der den Bund zwischen Ihm und uns besiegelt und versiegelt.

Jaimée M.