Im Heiligtum

“Gottes Tag im Heiligtum“ ist ein zusammenhängender und fortlaufender Artikel. Um später einzelne Abschnitte schneller finden zu können, sind hier jedoch die Teilüberschriften aufgelistet, und in der letzten Zeile sowie am Ende des Artikels steht zum Anklicken das nächste Kapitel um auf die entsprechende Seite zu gelangen:

Gottes Tag im Heiligtum

Reihenfolge und Sinnbilder der heiligen Dinge

Mose lässt seinen Blick für einen Moment über das Heiligtum Gottes wandern, das in der Wüste errichtet wurde. Schließlich geht er in den Heiligtums-Vorhof. Sein Bruder Aaron, der höchste Priester, steht dort und sie umarmen einander kurz. Dann schreitet Mose am Opferaltar vorbei zum Zeltheiligtum und zu dem Wasserbecken neben dem Zelt-Eingang. Die Menge, die sich für die Sabbat-Feier versammelt hat, beobachtet, wie er die Ärmel seines Gewandes zurückfaltet, die Sandalen auszieht und sich die Hände und die Füße wäscht.

Danach drückt er den schweren Vorhang am Eingang beiseite und betritt den ersten Raum, das Heilige. Er geht zwischen dem goldenen Leuchter und dem Schaubrote-Tisch hindurch und hält für einen Moment still bei dem goldenen Weihrauch-Altar, der vor einem zweiten Vorhang aufgestellt wurde. Der Glanz der Herrlichkeit Gottes dringt durch diesen Vorhang zu ihm herüber. Er wird nun durch die reichbestickten Stoffbahnen des Vorhangs auf die andere Seite treten – in das Allerheiligste. Dort steht die Bundeslade, auf der sich zwei goldene Engelstatuen verneigen. Mose als Gottes vertrautester Gefährte ist außer dem höchsten Priester der Einzige, der von Gott gerufen wurde, in das Allerheiligste zu kommen. Gott hatte ihm zugesagt, hier, zwischen den goldenen Engeln, werde Er ihm begegnen.

Mose nimmt einen tiefen Atemzug und legt seine Hand an die weichen Stoffbahnen des Vorhangs, um ihn beiseite zu ziehen ...

Damals hatte Gott durch die Israeliten sein Heiligtum errichten lassen. Das ist lange her. Und die Frage ist, ob jenes israelitische Heiligtum auch mit uns noch etwas zu tun hat. Gott sagte damals darüber:

„Sie sollen mir ein Heiligtum anfertigen, damit ich in ihrer Mitte wohne. - Und ich schließe mit ihnen einen Bund des Friedens, der ein ewiger Bund mit ihnen sein wird. Den gebe ich ihnen und setze mein Heiligtum für immer in ihre Mitte. Meine Wohnung wird bei ihnen sein; und ich werde für sie ihr Gott sein und sie werden mir mein Volk sein.“ (i. 2Mo 25,8; Hes 37,26-27)

Bereits diese von Gott genannte Begründung, warum sie das Heiligtum bauen sollten, bringt uns dem näher, was Er damit bezweckte: Er wollte bei ihnen wohnen. Und Er ändert sich nicht, Er will auch heute bei uns wohnen.

Dass uns das Heiligtum noch in unserer Zeit etwas veranschaulichen möchte, zeigt zudem das Neue Testament, ‘denn Christus ist nicht in ein Heiligtum hineingegangen, das mit Händen gemacht wurde und ein Abbild ist, sondern Er ist in den Himmel selbst gegangen.’ (i. Heb 9,24). So war das irdische Heiligtum ein Abbild des Himmels selbst und erklärt uns etwas über Gottes Handeln und sein Heil für uns. Was können uns daher die heiligen Dinge im Heiligtum heute noch zeigen und wie betreffen sie uns? Um das zu sehen, werden wir wie Mose nacheinander durch die drei Abteilungen des Heiligtums gehen: durch den Vorhof, dann in den ersten Raum im Heiligtum – das Heilige genannt – und schließlich in den zweiten Raum – das Allerheiligste genannt.

Der Vorhof

1. Der Priester

Wenn wir den Vorhof betreten, empfängt uns dort der Priester. Welche Bedeutung hat er für uns? Wie war er bekleidet? Und was will uns das sagen?

Die heiligen Kleider des Hohepriesters bestanden aus einem weißen Leinengewand, einem violetten Obergewand, einem bunten Stoffgürtel, einem weißen Turban und einem mit Gold bestickten, rot-violetten Kleidungsstück, das ähnlich wie eine Weste Brust und Rücken bedeckte, wobei an der Vorderseite eine Tasche mit Edelsteinen befestigt wurde.

„Mache das Obergewand aus violettem Purpur. An seinem unteren Saum bringe Granatäpfel aus Purpur und Karmesinstoff an und dazwischen ringsum goldene Glöckchen. Ihr Klang werde gehört, wenn Aaron ins Heiligtum geht. Und nimm zwei Onyxsteine, graviere die Namen der Söhne Israel darauf ein und setze sie auf die Schulterteile, sodass Aaron ihre Namen auf seinen Schultern trägt. Mache die Brusttasche für den Rechtsspruch und besetze sie mit zwölf Edelsteinen, die den Namen der Söhne Israels entsprechen. So trage Aaron die Namen der Söhne Israels auf seinem Herzen, wenn er ins Heiligtum geht. Stelle außerdem aus reinem Gold ein Stirnblatt als Diadem her und graviere darauf in Siegelgravur ein: ‘Heiligkeit dem Herrn!’ Und das ist es, was du mit ihnen tun sollst, um sie zu heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben: Lasse Aaron an den Eingang des Zeltes der Begegnung herantreten und wasche ihn mit Wasser. Nimm dann die Gewänder und bekleide Aaron damit, setze ihm den Kopfbund auf und befestige das heilige Diadem am Kopfbund. Dann nimm das Salböl, gieße es auf sein Haupt und salbe ihn, um ihn für Gott zu weihen und zu heiligen.’ (i. 2Mo 28,4 – 29,7; 3Mo 8,12)

Als Hohepriester sollte Aaron die Stammesnamen des Volkes auf seinen Schultern und an seinem Herzen tragen und für diese Menschen Recht sprechen. Wenn er im Heiligtum war, konnte draußen die anbetende Menge durch die Glöckchen hören, wie er im Heiligtum für sie diente. Und durch das goldene Diadem stand auf seiner Stirn, dass er Gott heilig war. Zu seiner Einweihung wurde er gewaschen, dann erhielt er die heiligen Kleider und wurde gesalbt. Im Neuen Testament gibt es eine überraschende Parallele dafür: Jesus wird unser wahrer Hohepriester genannt.

‘Wir haben einen Hohepriester, der sich im Himmel auf die rechte Ehrenseite des Thrones unseres Gottes gesetzt hat, als ein Diener des wahren Heiligtums, das nicht ein Mensch, sondern der Herr errichtet hat.’ (i. Heb 8,1- 2). ‘Wir haben diese feste Hoffnung als einen sicheren Anker, der in das Allerheiligste hinter den Vorhang hineinreicht, wohin Jesus als Vorläufer für uns hineingegangen ist und Hohepriester in Ewigkeit wurde.’ (i. Heb 6,19- 20).

Wie damals mit den Glöckchen können auch wir auf dem ‘Erden-Vorhof’ hören, wie Jesus im Himmels- Heiligtum dient ... nämlich durch die Stimme der Heiligen Schrift und durch den Heiligen Geist, der zu unseren Herzen spricht. Jesus wurde wie die Priester im Wasser zu seinem Dienst geweiht und mit Heiligem Geist gesalbt: ‘Denn als Jesus getauft worden war und Er betete, da öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam auf Ihn herab wie eine Taube, während eine Stimme aus dem Himmel verkündete: „Du bist mein geliebter Sohn, über den ich mich freue.“ (i. Lk 3,21-22). Das ist ‘das Ereignis, das nach der Taufe geschah, als Gott Ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft salbte.’ (i. Apg 10,36-38). Und über seinen Auftrag sagte Jesus selbst: “Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe.“ und “Dies ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.“ (Joh 18,37; 17,3-4 E).

So ist Jesus unser Hohepriester und Er ist ein Zeuge für Gottes Liebe. Nach seiner Himmelfahrt ist Er sinnbildlich in das Innere hinter den Vorhang gegangen, ins Allerheiligste im himmlischen Heiligtum, das heißt in den Himmel selbst, wo Gott wohnt. Dem Apostel Johannes erschien Jesus als unser Priester in priesterlichen Gewändern. Johannes schrieb darüber in der Offenbarung: ‘Als ich mich umdrehte, sah ich mitten unter sieben Leuchtern Einen, der wie ein Sohn der Menschen aussah. Er war mit einem Gewand bekleidet, das Ihm bis zu den Füßen reichte, und um die Brust trug Er einen goldenen Gürtel. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne.’ Das war ‘Jesus Christus, der treue Zeuge.’ (i. Offb 1,12-13.16.5).

Genauso wie damals ist Jesus als unser Hohepriester auch heute für uns da. Er trägt uns auf seinen Schultern und an seinem Herzen, so wie der Hohepriester einst durch die Stammesnamen das Volk Gottes am Herzen und auf der Schulter trug. Daher ist der Priester des irdischen Heiligtums ein Bild für Jesus, den Sohn Gottes. Jesus wiederum weiht uns, die wir mit Ihm verbunden sind, zu Priestern für Gott. ‘Ihr seid seine Familie, sein königliches Priestertum, sein geheiligtes Volk, das Ihm gehört, damit ihr den guten Charakter dessen verkündet, der euch aus der Dunkelheit zu seinem wunderbaren Licht berufen hat.’ (i. 1Pet 2,9). Gott zu dienen bedeutet, den Menschen zu dienen und ihnen seine Liebe in Wort und Tat als ein Zeugnis zu verkünden. Wir dienen wie Jesus, denn Er ist gekommen, um zu dienen. (s. Mt 20,28). Und Er hat uns mit Ihm in diesem Zeugen-Dienst verbunden.

2. Der Opferaltar

Als Nächstes sehen wir im Vorhof den Opferaltar vor uns. Was steht über ihn geschrieben? Und wofür ist er ein Bild?

„Den Altar mache aus Akazienholz mit Hörnern an seinen vier Ecken und überziehe ihn mit Bronze.“ (i. 2Mo 27,1-2) „Bringt meine Opfergabe, mein Brot, als Feueropfer dar, damit es mir ein guter Duft sei.“ (i. 4Mo 28,2) „Und der Priester komme zu meinem Tisch, um mir zu dienen.“ (i. Hes 44,16)

„Wenn jemand gesündigt hat, bringe er sein Opfer, lege seine Hand auf den Kopf des Sündopfers und schlachte es.“ (i. 3Mo 4,27-29) „Und der Priester nehme etwas von dem Blut des Schuldopfers und streiche es demjenigen, der gereinigt wird, auf das rechte Ohrläppchen, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes.“ (i. 3Mo 14,25)

Die Hörner am Altar standen für Kraft und Macht. (s. 4Mo 23,22). Sie konnten die Erlöser-Macht Gottes symbolisieren. Und dadurch, dass ein Sünder an die Erlösung durch den verheißenen Heiland glaubte, übergab er durch das Opferlamm seine Sünden an Gott und konnte ein neues Leben mit Gott beginnen.

Wenn jemand gesündigt hatte, legte er seine Hand auf den Kopf des Opferlammes, übertrug damit symbolisch seine Sünden auf das Lamm und opferte es. Die Sünden trennen uns von Gott, der die einzige Quelle des Lebens ist, deshalb ist die Folge der Sünde der Tod. (s. Röm 6,23). Die Sünde tötet, und das musste Gott den Menschen ganz deutlich vor Augen führen, indem das Opferlamm als Sündenträger durch die Hand dessen starb, der gesündigt hatte. Es sollte die Menschen vom ‘Aussatz der Sünde’ abhalten. Wurde nun jemand von einem tatsächlichen Aussatz gereinigt, dann wurde etwas von dem Blut des geopferten Lammes an sein Ohrläppchen gestrichen – für das Hören auf Gott – und an den Daumen – für das Handeln in Gott – und auf die große Zehe – für das Gehen mit Gott, das Leben mit Gott.

Für wen stand das Opferlamm? Als Johannes, der Täufer, Jesus zu sich kommen sah, rief er: “Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt.“ (i. Joh 1,29). ‘Er selbst hat unsere Sünden der Gottlosigkeit an seinem zerschlagenen Körper ans Kreuz getragen, damit wir dem Sündigen gegenüber abgestorben sein sollen und in der gerechten Gottestreue leben.’ (i. 1Pet 2,24). ‘Lebt und handelt in Liebe. So wie auch Christus uns liebt und sich selbst für uns als Opfergabe hingegeben hat, um für Gott ein herrlicher Duft zu sein.’ (i. Eph 5,2). Denn Christus ‘sprach: „Sieh, ich komme, um deinen Willen zu tun.“ Nach diesem Willen Gottes sind wir durch das Opfer Jesu Christi geheiligt worden.’ (i. Heb 10,9-10). ‘Der Lohn der Sünde ist der Tod, doch das gnadenreiche Geschenk Gottes ist das ewige Leben durch Jesus, unseren Herrn.’ (i. Röm 6,23). Er ist das ‘Opferlamm auf dem Altar’. Er bezeugte uns am Kreuz, dass die Trennung von Gott durch die Sünde wirklich den Tod bewirkt, und dass es nicht Gott ist, der tötet, sondern die Sünde. Er hat uns daher von der Furcht und von der Schuld erlöst und von der Liebe Gottes überzeugt. Er hat uns zu Gott gezogen.

Damals im Heiligtum brannte auf dem Altar ständig ein heiliges Feuer. (s. 3Mo 6,6). Wofür ist dieses Feuer ein Bild?

‘Gott ist wie ein reinigendes Feuer’, (i. Heb 12,29), denn Er sagt: “Ich läutere sie im Feuer, wie man Silber läutert. Sie werden meinen Namen anrufen und ich werde ihnen antworten. Ich werde sagen: ‚Sie sind mein Volk.’ Und sie werden sagen: ‚Der Herr ist unser Gott.“ (i. Sach 13,9).

‘Der Herr sprach: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie wünschte ich, es wäre schon angezündet!“ (Lk 12,49 E). ‘Die Liebe ist stark wie der Tod. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme des Herrn.’ (i. Hl 8,6). Denn ‘Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch treulose Sünder waren, für uns in den Tod gegangen ist.’ (i. Röm 5,8). Und Er ‘wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen.’ (Mt 3,11 E).

Gott selbst und sein Heiliger Geist sind wie ein Feuer der Liebe. Gott verändert uns durch seine opferbereite Liebe, die für uns durch den Tod ging. Möge seine Liebe auch uns entzünden und in unseren Herzen brennen. Mögen wir Ihm unsere ‘Opfer’ bringen, die unsere Reue sind, unser Dank, Lob und dass wir Gutes tun. (s. Ps 51,19; 50,14; Heb 13,15-16).

Und ‘durch die mitfühlende Liebe Gottes bitte ich euch eindringlich, euch ganz und gar Gott zu weihen als ein lebendiges Opfer, das Ihm Freude bereitet – das sei euer vernünftiger, intelligenter, verstandener Gottesdienst, euer Dienst für Gott. Passt euch nicht der Welt an, sondern werdet durch eine neue Gesinnung verwandelt, damit ihr erkennen könnt, was der Wille Gottes ist, nämlich das, was gut ist und Freude bereitet und mit Reife verstanden worden ist.’ (i. Röm 12,1-2). So sind ‘wir ein Wohlgeruch Christi für Gott.’ (2Kor 2,15 E).

Der Altar wurde ‘Tisch des Herrn’ genannt und die Opfer sein ‘Brot’, das für Ihn ein Duft der Freude war. Und durch unsere Lebensübergabe an Gott sind wir mit Ihm verbunden und werden auch wir für Ihn zu einem ‘Duft der Freude’.

3. Das Wasserbecken

Wenn wir uns daraufhin dem Heiligtum nähern, sehen wir davor das Wasserbecken mit Wasser. Was können wir darüber lesen?

Gott sagte zu Mose: „Fertige ein bronzenes Becken an. Das stelle zwischen das Heiligtums-Zelt und den Altar und schütte Wasser hinein. Wenn die Priester in das Zelt hineingehen, sollen sie sich zuvor mit dem Wasser waschen. Und wenn sie an den Altar herantreten, sollen sie auch ihre Hände und ihre Füße waschen.“ (i. 2Mo 30,18.20-21)

Das erinnert im Neuen Testament zum Beispiel an das Lebenswasser und an die Taufe. Auch ‘Jesus wurde getauft.’ (Mk 1,9 E). ‘Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist; nicht durch das Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut.’ (i. 1Jo 5,6). Denn ‘Christus ist für uns gestorben’ und ‘einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.’ (Röm 5,8; Joh 19,34 E). ‘An jenem Tag wird gegen die Befleckung durch die Sünde eine Quelle geöffnet sein.’ (i. Sach 13,1). ‘Und mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils.’ (Jes 12,3 E).

Johannes hat ‘mit Wasser getauft‘, Jesus ‘aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.’ (Mk 1,8 E). ‘Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.’ (Joh 3,5 E).Aber ‘ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen.’ (Gal 3,27 E).

Der Prophet Hesekiel sah, dass ‘Wasser unter der Schwelle des Heiligtums hervorfloss.’ (i. Hes 47,1). Dieses Wasser ist auf der Neuen Erde der ‘Strom des Lebenswassers, der wie ein Kristall glänzt und aus dem Thron Gottes hervorkommt. Wen dürstet, der komme! Und wer möchte, der trinke frei vom Wasser des Lebens!’ (i. Offb 22,1.17). Denn bei Gott ‘ist die Quelle des Lebens.’ (i. Ps 36,10).

Wasser reinigt und die wahre Quelle des Lebens ist Gott. Das Wasser, das Er uns gibt, wird wiederum in uns eine Quelle, die in das ewige Leben fließt. (s. Joh 4,14).

Und noch etwas: Als Jesus mit den Jüngern zum letzten Abendmahl zusammen saß, da ‘wusste Er, dass für ihn die Zeit gekommen war, zum Vater zu gehen. Doch so, wie Er die Seinen auf der Erde bisher geliebt hatte, würde Er sie immer lieben. Und mit dem Wissen, dass der Vater Ihm alles in die Hände gegeben hat, stand Er vom Abendessen auf, goss Wasser in ein Wasserbecken und begann, die Füße der Jünger zu waschen. Petrus widersprach jedoch: „Nie und nimmer sollst Du mir die Füße waschen!“ Jesus antwortete ihm: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir. Wer gebadet hat, ist zwar rein, doch die Füße müssen vom Staub gereinigt werden.“ (i. Joh 13,1-10). Wenn wir im Alltag befleckt mit Sünde zu Ihm kommen, nimmt Jesus ‘das Wasserbecken’ und reinigt uns täglich, damit wir Anteil an Ihm haben – damit wir mit Ihm verbunden bleiben. Er hat uns schon immer geliebt, und Er wird uns immer lieben.

Der Heilige Raum

4. Der Leuchter

Schließlich betreten wir das Heiligtum, den ersten Raum – das Heilige. Dort leuchtet uns der 7-armige goldene Leuchter entgegen. Wofür ist der Leuchter ein Bild und was steht über ihn geschrieben?

Gott sagte zu Mose: „Mache einen Leuchter aus reinem Gold. Sechs Arme sollen von seinen Seiten ausgehen, und es sollen goldene Mandelblüten am Leuchter sein. Und fertige sieben Öllampen an, um sie oben auf den siebenarmigen Leuchter zu setzen.“ (i. 2Mo 25,31-34.37)

Gott ist unser Licht, (s. 2Sam 22,29; Offb 21,23), und sein Wort ist unsere Lampe. (s. Ps 119,105). Sein Licht ist auch die Erkenntnis, dass Jesus ein Zeugnis für den Charakter Gottes ist. (s. 2Kor 4,6).

Der Apostel Johannes auf der Insel Patmos ‘sah sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern Einen, der wie ein Sohn der Menschen aussah. Er war mit einem Gewand bekleidet, das Ihm bis zu den Füßen reichte. Und Er sagte: „Die sieben goldenen Leuchter sind sieben Gemeinden.“ (i. Offb 1,9-10.12-13.17.20). Denn „ihr seid das Licht der Welt. Genauso leuchte euer Licht für alle Menschen, indem sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür preisen und verherrlichen.“ (i. Mt 5,14-16). „Johannes hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Er war wie eine brennende und scheinende Lampe.“ (i. Joh 5,33.35). „Und dieses Evangelium des Reiches wird auf der ganzen Erde gepredigt werden, als ein Zeugnis für alle Länder, und dann wird das Ende kommen.“ (i. Mt 24,14). „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein.“ (Apg 1,8 E). Und auch ‘du wirst für Ihn vor allen Menschen ein Zeuge sein und von dem zeugen, was du gesehen und gehört hast.’ (i. Apg 22,15). Denn wir haben ‘das Zeugnis Jesu, der der treue und wahrhaftige Zeuge ist, der uns liebt und uns erlöst hat.’ (i. Offb 12,17; 3,14; 1,5). Er ist unser Lebenslicht. (s. Joh 8,12).

Der Mandelbaum wurde zudem Wächter genannt, er blühte in Israel als erstes. Daher erinnern die Mandelblüten am Leuchter auch daran, dass Gott sagte: “Ich werde über meinem Wort wachen, um es auszuführten.“ (Jer 1,12 E). Und das Öl in den Lampen auf dem Leuchter erinnert an den Heiligen Geist, mit dem wir gesalbt sind. Er ist es, der uns Licht gibt und uns erleuchtet.

So sind der 7-armige Leuchter und sein Licht ein Bild für Gott und seine Glaubensgemeinde in der Verbindung miteinander. Durch Jesus, der das Licht und der wahre Zeuge von Gottes Charakter ist, und durch den Heiligen Geist werden auch wir ein Licht für die Welt sein, ein Zeugnis für Gott, für sein Wort, über das Er wacht, und für seine Liebe. Und durch das Buch der Offenbarung wissen wir: Jesus, der treue Zeuge und unser Hohepriester, ist mitten unter den Leuchtern – mitten unter uns.

So ist der Hohepriester des Heiligtums mit dem Leuchter eng verbunden.

5. Der Schaubrote-Tisch

Als Nächstes sehen wir im Heiligsten den Tisch mit den 12 Broten. Was finden wir darüber in der Bibel?

Gott erklärte Mose: „Fertige einen Tisch aus Akazienholz an. Und auf den Tisch lege stets die Schaubrote vor mein Angesicht.“ (i. 2Mo 25,23.30) „Backe zwölf Kuchenbrote und lege sie in zwei Schichten auf den reinen Tisch. Und auf jede Schicht lege reinen Weihrauch, er soll für das Brot ein Feueropfer für den Herrn sein.“ (i. 3Mo 24,5-7)

Wie schon im Vorhof der Altar mit den Feueropfern ‘der Tisch des Herrn’ und ‘sein Brot’ genannt wurden, die Ihm ein guter Duft waren, so stand hier im Heiligen tatsächlich ein Tisch mit Broten für den Herrn. Und mit dem Weihrauch darauf war es für Ihn auch ein Feueropfer und ein guter Duft.

Über das Brot sagt Jesus: “Das wahre Brot Gottes ist derjenige, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er einmal ewig leben. Das Brot aber ist mein Leib, den ich für das Leben der Welt hingeben werde.“ (i. Joh 6,33.51). ‘Und Er nahm das Brot, dankte dafür, brach es und gab es ihnen und sagte: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ (i. Lk 22,19). So ist Jesus unser Brot des Lebens.

Auf dem Schaubrote-Tisch lagen 12 Brote, und über die Zahl 12 steht geschrieben: ‘Diese sind die zwölf Stämme Israels.’ (1Mo 49,28 E). ‘Mose errichtete zwölf Gedenksteine für die zwölf Stämme.’ (i. 2Mo 24,4). ‘Und Jesus berief zwölf Jünger, damit sie bei Ihm seien und Er sie zur Verkündigung aussenden könne.’ (i. Mk 3,14). Als einmal eine große Menge bei Ihm versammelt war, ‘brach Er die Brote und gab sie den Jüngern, die Jünger aber gaben sie der Menschenmenge. Sie alle aßen und wurden satt. Die Jünger hoben die Brotbrocken auf, die übrig geblieben waren, und davon wurden zwölf Handkörbe voll.’ (i. Mt 14,19-20). Gott sagt auch zu uns: “Wenn du dem Hungrigen dein Brot reichst und die niedergebeugten Herzen sättigst, dann wird dein Licht in der Dunkelheit aufgehen.“ (i. Jes 58,10). Denn ‘wer in gerechter Treue lebt und die Wahrheit spricht, wer sein Ohr zuhält, um sich keine Gewalttaten anzuhören, und seine Augen verschließt, um sich nichts Böses anzusehen, der wird am Ende in Sicherheit auf den Felsenhöhen wohnen. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. Und deine Augen werden den König in seiner Herrlichkeit kommen sehen.’ (i. Jes 33,15-17).

Und auch heute, ‘das Brot, das wir zum Abendmahl brechen, stellt es nicht die Gemeinschaft mit dem Leib Christi dar? Denn ein Brot, ein Leib sind wir alle, da wir alle an dem einen Brot teilhaben.’ (i. 1Kor 10,16-17). Weil wir ein Leib mit Jesus sind, der sich selbst als Brot für die Welt gegeben hat, und weil wir mit Gott und von Gott leben, können wir mit dem Wort Gottes jenes Brot an die Menschen austeilen, das wirklich den Hunger stillt.

Im Alten Testament wurden wiederholt 12 Steine als Symbol für die Stämme Israels aufgerichtet. Verbindet man das mit den 12 Broten auf dem Schaubrote-Tisch, bekommt auf einmal die erste Versuchung, die Satan an Jesus in der Wüste herantrug, eine ganz neue Dimension für uns:

Denn ‘der Versucher trat an Ihn heran und sagte: „Wenn Du wirklich Gottes Sohn bist, dann befiehl, dass diese Steine hier zu Broten werden!“

Jesus antwortete: „Es steht geschrieben: Nicht allein vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.“ (i. Mt 4,3-4).

Kann Jesus aus Steinen – aus steinernen Herzen – Brot machen, das Ihm und der Welt dient? Er tut es nicht durch Zwang oder Willkür, indem Er befiehlt: ‚Werde zu Brot!’, sondern Er tut es durch das verändernde Wort Gottes. Nur durch Gottes Wort der Liebe werden wir verwandelt. Und wenn wir Ihn als unser Brot aufnehmen, sind wir mit Ihm verbunden.

6. Der Weihrauchaltar

Nach dem Leuchter und dem Schaubrote-Tisch erreichen wir den goldenen Weihrauchaltar, der am Vorhang vor dem Allerheiligsten steht. Wofür wurde der Weihrauchaltar verwendet? Was kann er uns heute noch sagen?

Gott beauftragte Mose: „Fertige außerdem einen Altar für das Räucherwerk an. Mache ihn aus Akazienholz, seine Hörner sollen aus einem Stück mit ihm sein, und überzieh ihn mit reinem Gold. Stelle ihn vor dem Vorhang auf, der vor der Bundeslade des Zeugnisses ist, über der ich dir begegnen werde. Aaron soll duftendes Räucherwerk als Rauch aufsteigen lassen, Morgen für Morgen und auch am Abend, als ein regelmäßiges Weihrauchopfer vor dem Herrn. Hochheilig ist der Weihrauchaltar dem Herrn.“ (i. 2Mo 30,1-3.6-8.10) „Nimm dir duftende Stoffe und vermenge sie als Räucherwerk zu einer würzigen Mischung, gesalzen, rein, heilig.“ (i. 2Mo 30,34-35) „Der Priester nehme eine Pfanne voller Feuerkohlen von diesem Altar und zwei Hände voll von dem duftenden Räucherwerk und bringe es in den Raum hinter den Vorhang. Er lege vor den Herrn das Räucherwerk auf das Feuer, damit die Wolke des Weihrauchs die goldene Bedeckung auf dem Zeugnis der Bundeslade einhüllt.“ (i. 3Mo 16,12-13)

Der Apostel Johannes sah in der Offenbarung einen Engel, und dieser ‘hatte ein goldenes Räuchergefäß. Es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er es für die Gebete aller, die zu Gott gehören, auf den goldenen Altar gebe, der vor dem Thron steht. So stieg der Rauch des Räucherwerks mit den Gebeten vor Gott auf.’ (i. Offb 8,3-4). David betete auch: ‘Lass mein Gebet ein Rauchopfer vor Dir sein.’ (i. Ps 141,2). Denn ‘nahe ist der Herr allen, die Ihn in Wahrheit anrufen.’ (Ps 145,18 E). ‘Er ist Herr über alle, und Er ist reich für alle, die ihn anrufen; denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.’ (Röm 10,12-13 E). Daher ‘seid um nichts besorgt, sondern bringt all eure Anliegen im ernsten Gebet und mit Dank vor Gott’ (i. Phil 4,6), ‘damit auch für alle Menschen Fürbitte dargebracht werde.’ (i. 1Tim 2,1).

Es sind die Gebete, die uns mit Gott verbinden. Doch darüber hinaus steht in der Bibel etwas über den Weihrauch geschrieben, das den Sinn noch vertieft. Denn Gott sagt durch sein Wort und durch Jesus zu uns:

‘Duftendes Salböl und Weihrauch erfreuen das Herz. Aber noch süßer ist die Zuneigung eines Freundes, die aus seinem gefestigten und verständigen Herzen kommt.’ (i. Spr 27,9). „Und ‘das ist mein Gebot: Liebt einander so sehr, wie ich euch liebe. Eine größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben für seine Freunde gibt. Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn ein Knecht versteht nicht, was sein Herr tut. Euch dagegen nenne ich Freunde, denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, das habe ich euch erklärt.“ (i. Joh 15,12-13.15). So betete Jesus: “Dies aber ist das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den Du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (Joh 17,3 E).

‘So hören auch wir nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit aller Weisheit und mit allem geistlichen Verständnis den Willen Gottes erkennt, um so zu leben und zu handeln, wie es Ihm Freude bereitet, um durch die Erkenntnis, wie Gott wirklich ist, zu wachsen. Er hat uns aus der dunklen Macht errettet und uns in das Reich seines geliebten Sohnes gestellt.’ (i. Kol 1,9-11.13-14).

Unsere Gebete verbinden uns täglich mit Gott, der jetzt noch hinter dem ‘Vorhang der Unsichtbarkeit im Allerheiligsten auf seinem Thron ist’. Aber durch den Heiligen Geist wohnt Er auch in unseren Herzen. Wenn wir sein Wesen der Liebe erkennen, verändert uns das zu liebevollen Menschen, die wiederum seine Liebe weitergeben und für andere Menschen beten. Die Hörner am Weihrauch-Altar stehen für Macht und Kraft, denn in der täglichen Verbindung mit Gott liegt eine Macht. Wahre Beter sind mit der Kraftquelle verbunden. Und so wie der goldene Altar Gott hochheilig war, so ist Ihm auch die gemeinsame Zeit mit uns heilig. Er liebt uns und wird uns immer lieben ... wie es schon Jesus ausdrückte, als Er das Wasserbecken nahm, damit wir mit Ihm täglich verbunden bleiben. Wenig später betete Er: “Vater, Ich habe Dich auf Erden herrlich gemacht. Heilige sie durch die Wahrheit (weihe sie Dir, damit sie Dir durch die Wahrheit immer ähnlicher werden). Dein Wort ist die Wahrheit (über Dich). Mein Gebet ist aber nicht nur ihnen gewidmet, sondern auch all denen, die durch ihr Zeugnis an mich glauben. Wie wir beide seien auch sie mit uns vereint. So wird die Welt erkennen, dass Du sie schon immer geliebt hast.“ (i. Joh 17). Und somit dachte Jesus schon damals an uns.

‘Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater: Durch seinen Heiligen Geist festige Er euch in eurem Innersten. So wohne Jesus durch das Vertrauen in euren Herzen. Ich bete, dass ihr die Liebe Christi erkennt, um mit ihr erfüllt zu werden zur Fülle der Liebe Gottes. Ihm, der mit seiner Kraft, die in uns wirkt, viel mehr zu tun vermag, als wir je erbitten können, Ihm sei alle herrliche Ehre in seiner Gemeinde und im Zeugnis seines Sohnes! Amen.’ (i. Eph 3,14- 21).

Der Allerheiligste Raum

7. Die Bundeslade

Bis jetzt sind wir durch den Vorhof und das Heilige gegangen. Wir sahen, dass Gott uns als Priester und als Opfer in den Vorhof entgegenkam – Er kam aus seinem himmlischen Heiligtum auf diese Erde zu uns, wo wir sind, damit Er unsere Herzen erreichen konnte. Er opferte sich selbst für uns, verändert uns und reinigt uns. Er kam zu uns, damit Er uns zu sich in das Heiligtum bringen konnte. Er kam heraus, damit Er uns hineinbringen konnte. Er schaffte die Grundlage dafür. Und Er macht uns zu Priestern und zu Zeugen für sein Licht. Er, der das Brot ist, will uns das ewige Leben geben. Und Er hat noch etwas für uns bereit: Er offenbart uns sein Geheimnis.

Im Heiligen stehen wir nun vor dem verhüllenden Vorhang. Wenn wir ihn beiseite ziehen, sehen wir in das Allerheiligste, in dem die Bundeslade mit den zwei Steintafeln steht. Welches Geheimnis möchte Gott uns durch das Allerheiligste und die Bundeslade offenbaren? Was steht über sie geschrieben?

‘Gott verkündete euch seinen Bund in den zehn Worten und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.’ (i. 5Mo 4,13) ‘Diese zwei Tafeln des Zeugnisses und des Bundes waren mit dem Finger Gottes beschrieben.’ (i. 2Mo 31,18; 5 Mo 9,11.10) Und Gott sagte zu Mose: „Sie sollen eine Lade aus Akazienholz anfertigen. Überziehe sie mit reinem Gold. Dann stelle aus reinem Gold eine Platte als Bedeckung her und fertige aus einem Stück mit ihr zwei goldene Cherubim-Engel an den beiden Seiten. Sie sollen ihre Flügel nach oben ausbreiten und die Bedeckung damit überschatten, während ihre Gesichter der Bedeckung zugewandt seien. Lege die Bedeckung auf die Lade. In die Lade aber lege das Zeugnis der Steintafeln. Dort werde ich dir begegnen und werde zwischen den beiden Cherubim-Engeln von der Bedeckung herab zu dir reden.“ (s. aus 2Mo 25,10-11.17-22)

„Und ‘das ist der Bund, den ich schließen werde, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben.“ (Jer 31,33 E). „Zwar ist ‘die Sünde mit eisernem Griffel mit diamantener Spitze eingegraben in die Tafel ihres Herzens.“ (Jer 17,1 E). “Aber ich gebe ihnen ein Herz, mich zu erkennen, dass ich der Herr bin. Und sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein, denn sie werden mit ihrem ganzen Herzen zu mir umkehren.“ (Jer 24,7 E). ‘Es ist von euch bekannt geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, der nicht mit Tinte geschrieben wurde, sondern mit dem Heiligen Geist des lebendigen Gottes – und das nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf Tafeln, die Herzen aus Fleisch und Blut sind.’ (i. 2Kor 3,3).

Und das ist die Verwirklichung dessen, was die Tafeln in der Bundeslade andeuten: Gott will seine Grundsätze der Liebe in unsere Herzen legen und in uns wohnen, sodass unsere Herzen sein Thron sind. Er will uns veredeln, vergolden, herrlich machen.

Und über die reingoldene Bedeckung der Bundeslade schreibt uns Gott in der Bibel:

‘Christus ist als unser Hohepriester durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht von Händen gemacht ist, in das Heiligtum hineingegangen.’ (Heb 9,11-12 E). ‘Ihn hat Gott als die goldene Bedeckung der Bundeslade dargestellt.’ (i. Röm 3,25). ‘Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes. Und Er ist das Haupt der Gemeinde. Er war in seiner ganzen Fülle Gott, und durch Ihn und seinen Kreuzestod zieht Gott alle zu sich, sei es, was auf der Erde oder was in allen Himmeln ist. Und euch, die ihr einst Feinde wart, hat Er nun durch seinen Opfertod zu sich gezogen. So lasst euch nicht abbringen von der Hoffnung der Frohen Botschaft, die jenes Geheimnis ist, das verborgen war, jetzt aber den Seinen offenbart worden ist. Gott wollte sie erkennen lassen, was die überreiche Herrlichkeit dieses Geheimnisses darstellt: Das ist, dass Christus in euch lebt.’ (i. Kol 1,15.18-27). ‘Es ist Ihm ja eine Freude, uns das Geheimnis seines Willens erkennen zu lassen, das Er sich für seine Regierung in Jesus vorgenommen hat, wenn die Zeit erfüllt ist: nämlich in Jesus alles miteinander zu vereinen, was in allen Himmeln und was auf der Erde ist.’ (i. Eph 1,9-10).

‘Ihr seid daher zu der Stadt des lebendigen Gottes gekommen, und zu einer Festversammlung von Myriaden von Engeln’, (i. Heb 12,22), ‘denn wir sind Glieder an seinem Leib. Deshalb wird ein Mann seine Eltern verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, sodass sie eins werden in Leib, Herz und Sinn. Das ist ein großes Geheimnis, das ich als ein Bild für Christus und seine Gemeinde verstehe.’ (i. Eph 5,30-32). ‘Gott vermag euch zu stärken durch Jesu Frohe Botschaft, die jenes Geheimnis ist, das durch ewige Zeiten hindurch verborgen war, jetzt aber offenbart und durch die prophetischen Schriften bekannt gemacht wurde, damit Ihm Menschen in allen Ländern durch das Vertrauen nachfolgen.’ (i. Röm 16,25-26).

‘Anerkannt machtvoll ist das Geheimnis des frohen Glaubenslebens:

Er wurde als Mensch offenbart, im Heiligen Geist bestätigt,
von den Engeln beobachtet, unter den Ländern verkündet,
in der Welt geglaubt, voller Herrlichkeit aufgenommen.’ (i. 1Tim 3,16)
‘Und sie werden Ihn mit seinem Namen Immanuel nennen,
was übersetzt heißt: Gott mit uns.’ (i. Mt 1,23)
‘So ist der Menschensohn auch der Herr des Sabbats.’ (i. Mk 2,28)

Das ist Gottes Geheimnis: Durch Jesus offenbarte Er sein Wesen der Liebe, und durch dessen Zeugnis – dessen Frohe Botschaft – möchte Er alle mit sich vereinen. Jesus hat uns diese grenzenlose Liebe offenbart, eine Liebe die über Grenzen ging, und die nicht will, dass irgendetwas als Grenze zwischen Ihm und uns steht.

Im Allerheiligsten in der Bundeslade lagen die 10 Bundesworte mit dem 7. Tag als Bundeszeichen und Siegel – unauslöschlich von Gott selbst in Stein gegraben. Sie sind ein Bild dafür, dass Gott seine Liebe in unsere Herzen schreiben und in uns wohnen möchte, sodass Er mit uns so eng verbunden ist wie die goldene Bedeckung mit der Bundeslade verbunden war.

So offenbaren das Allerheiligste und die Bundeslade Gottes Geheimnis: Er möchte uns und alle Engel in seiner Familie zusammenfassen, so wie die Lade und die Bedeckung mit den Cherubim-Engeln zu einer Bundes- Lade vereint sind.

Das Allerheiligste und die Bundeslade sind die sichtbar gemachte Krönung des Wunsches Gottes: alle, die im Himmel und auf Erden an Ihn glauben, mit sich zu vereinen. Das ist, was der 7. Tag in seiner Essenz war und ist: Gott zusammen mit seinen irdischen und himmlischen Kindern. Er schenkt sich uns.

Die Ordnung in den heiligen Dingen

Auch im Heiligtum lässt sich eine besondere Ordnung finden, bei der die heiligen Dinge gegenübergestellt werden können. Der Priester und die Leuchter dienen beide als Zeugnis und in der Offenbarung steht Jesus als unser Hohepriester mitten unter den 7 Leuchtern. Ebenso ergänzen sich der Opferaltar und die Opfergaben – die ‘Tisch und Brot des Herrn‘ genannt werden – mit dem tatsächlichen Schaubrote-Tisch. Und das Wasserbecken und der Weihrauchaltar beinhalten die tägliche Verbindung mit Gott.

Wenn man durch all diese Stationen im Allerheiligsten bei der Bundeslade angelangt ist, erreicht man den Höhepunkt, die sichtbare Darstellung der Verbindung Gottes mit seiner Familie – das ist die Essenz des Sabbats: die Gemeinschaft Gottes mit seinen Menschenkindern zusammen mit seinen Engeln.

Gottes Geheimnis im Licht des Heiligtums

Gott möchte mit uns verbunden sein. Das Heiligtum spricht in so vielen Bildern davon, dass Er sich uns gegeben hat. Ebenso erzählt der Sabbat von Gottes Charakter der Liebe und auch von seiner Demut. Schon am Schöpfungs-Sabbat verschenkte Er sich selbst an die Menschen. Und sein Sabbat ist sein Bundes-Zeichen, mit dem Er uns stets daran erinnert, dass Er als Schöpfer unser Vater ist und wir alle seine Kinder sind, (s. Mal 2,10) – seine Kinder, mit denen Er sich aufs Engste verbunden fühlt.

Darüber hinaus kam Er in Jesus auf die Erde und lebte unter den Menschen. Als Jesus sein Erlösungsopfer am Kreuz vollbracht hatte und während des Sabbats in der Grabhöhle ‘ruhte’, bewies Er wiederum Demut. „Und wenn ihr mich seht“, bezeugte Er, „dann seht ihr den Vater.“ (s. Joh 14,9). Er zeugte von Gottes Charakter der Liebe und Demut. Deshalb bezeugt Er die Essenz des Sabbats und der Bundeslade, und das in einer ganz besonderen Weise – denn Er hat in sich vereint, was Gott sich wünscht: Jesus ist der Herr des Sabbats, Er ist die Verkörperung dieses Wunsches, Er ist die Offenbarung von Gottes Geheimnis, denn

Jesus ist Gott und Mensch in einem!

Er hat beides in sich verbunden. Deshalb wird Er in der Offenbarung auch das A und das O, der Ursprung und die Vollendung genannt. Deshalb ist der Sabbat auch die Vollendung der Schöpfung, deshalb steht er mitten in den 10 Bundesworten, die in der Bundeslade liegen: Der Sabbat repräsentiert die Gemeinschaft Gottes mit uns, er repräsentiert Gott, der sich in Jesus untrennbar mit dem Menschengeschlecht verbunden hat.

Das ist grenzenlose Liebe.

Jaimée M.