Die Schöpfung
“Gottes Tag in der Schöpfung“ ist ein zusammenhängender und fortlaufender Artikel. Um später einzelne Abschnitte schneller finden zu können, sind hier jedoch die Teilüberschriften aufgelistet, und in der letzten Zeile sowie am Ende des Artikels steht zum Anklicken das nächste Kapitel um auf die entsprechende Seite zu gelangen:
Gottes Tag in der Schöpfung
Reihenfolge und Bilder der Schöpfungstage
Im Schöpfungsbericht der Bibel steht, dass Gott die Welt in sieben Tagen erschaffen hat und alle Tiere und Pflanzen nach deren speziellen Art erschuf – was von den Genen und ihren Vererbungsgesetzen nach den Mendel-Regeln auch bestätigt wird. Ernstzunehmende Wissenschaftler zeigten zudem auf, wie sehr diese Gene ein so einzigartiges und durchdachtes Informationssystem auf kleinstem Raum sind, sodass deren Entstehung durch blinde Entwicklung laut moderner Zufallsberechnung ausgeschlossen ist. Sie können nur von einem hochintelligenten Designer geplant und erschaffen worden sein – von Gott.
Gottes Macht ist für uns Menschen daher unvorstellbar. Er hätte die Erde und alles auf ihr auch an einem einzigen Tag, in einer einzigen Stunde erschaffen können. Warum hat Er aber 7 Tage dafür gewählt? Und in welcher Reihenfolge hat Er alles erschaffen? Gab es einen Plan, der dahinter steht? Und wenn ja, welchen?
Im biblischen Bericht der Schöpfung werden wir entdecken, wie Gott und Jesus immer wieder ihre Schöpfung verwenden, um in Bildern und Gleichnissen etwas über sich selbst auszusagen.
1. Tag – Licht, Tag und Nacht
‘Am Anfang hat Gott den Himmel und die Erde erschaffen. Die Erde war unbewohnt und leer, Finsternis lag über den Wasserfluten und der Geist Gottes schwebte über der Wasserfläche.
Da sprach Gott, „Es werde Licht!“, und es kam das Licht. Gott sah, dass das Licht gut war und Er trennte das Licht von der Finsternis. Er nannte das Licht ‘Tag’ und die Finsternis ‘Nacht’. So wurde aus Abend und Morgen der erste Tag.’ (i. 1Mo 1,1-5)
Gott, der Herr, goss als erstes das Licht über das Wasser aus. Nach heutiger wissenschaftlicher Erkenntnis weiß man, dass Licht und Wasser eine der Grundlagen des Lebens sind. Sie machen diesen Planeten zu einer blauen Perle im Weltall.
Wie wichtig Licht für uns persönlich ist, weiß jeder, der sich schon einmal in völliger Dunkelheit vorantasten musste, dabei stolperte oder schmerzhaft gegen ein Hindernis stieß, bis er endlich den Lichtschalter oder die Taschenlampe fand und das erlösende Licht aufleuchtete.
So verwendet auch Gott das Licht, um wichtige geistliche Wahrheiten über sich selbst zu lehren. ‘Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Dunkelheit wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“ (i. Joh 8,12). ‘Denn Gott, der gesagt hat: „Es werde Licht!“, Er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet als ein strahlendes Licht jener Erkenntnis, dass wir die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi sehen.’ (i. 2Kor 4,6). Sein ‘Wort ist ein Licht für meinen Weg.’ (i. Ps 119,105). Und durch unseren Glauben und unser Vertrauen zu Gott kann Er uns zu einem ‘Licht in der Welt’ machen. (s. Mt 5,14). Er erhellt unser Wesen und unsere Gedanken und Er verbindet sich mit uns, sodass wir mit seinem Licht der Erkenntnis und der Liebe diese dunkle Welt erhellen können. Gott konnte damit das Licht sehr gut als einleuchtendes Gleichnis verwenden.
So strahlte also damals am ersten Tag der Schöpfung das göttliche Licht über dem funkelnden Wassermeer auf und Gott trennte den Tag von der Nacht und das Licht von der Dunkelheit – wobei für Gottes Augen aber selbst ‘die Dunkelheit nicht finster ist und die Nacht wie der Tag leuchtet.’ (s. Ps 139, 11-12).
2. Tag – Himmelsgewölbe zwischen den Wassern
‘Gott sprach: „Es entstehe ein Gewölbe zwischen den Wassern, welches das eine Wasser von dem anderen Wasser trennt.“ Da formte Gott das Gewölbe und trennte damit die Wasserschicht oberhalb des Gewölbes von dem Wassermeer unterhalb des Gewölbes. Und Gott nannte das Gewölbe ‘Himmel’. So wurde aus Abend und Morgen der zweite Tag.’ (i. 1Mo 1,6-8)
Dieses ‘Himmelsgewölbe’ der Atmosphäre umhüllt die Erde wie eine schützende und lebensspendende Haut. Damals, vor der großen Sintflut, muss es auch noch eine schützende Wasserschicht darüber gegeben haben. Beides zusammen mit weiteren Faktoren bewirkte in der Vorzeit ein gleichmäßig warmes Klima auf der Erde. Himmel und Wasser wirken auch heute noch harmonisch zusammen, um mit ihren Kreisläufen das Leben auf Erden zu ermöglichen. Es ist nach wie vor ein staunenswertes Werk Gottes. Zwar versucht man zum Beispiel die Wolkenbildung durch Staubpartikel zu erklären, doch in Wirklichkeit ist dieser Vorgang noch immer ein Stück weit ein Rätsel. Man weiß es nicht genau. Doch wir dürfen wissen, dass ein weiser Gott hinter allem steht und alles erhält.
Der Himmel selbst wurde für uns Menschen zu einem Inbegriff für etwas, das unbeschreiblich schön sein muss. Und er wurde zu einem Begriff dafür, wo Gott wohnt. Deshalb sagte auch Jesus: “Einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel.‘ (Mt 23,9 E). Und auch ‘ich bin vom Himmel herabgekommen‘, (Joh 6,38 E), und damit ist ‘das Himmelreich nahe herbeigekommen.“ (i. Mt 10,7). Wir haben deshalb auch den Himmel auf Erden, wenn wir uns der Nähe Gottes bewusst werden.
Auch das lebensspendende Wasser war für Jesus ein gutes und eindrückliches Bild, um zu erklären: “Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird nicht mehr dürsten, sondern es wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ (i. Joh 4,14). Und einmal in der Zukunft, wenn laut den Berichten in der Bibel Gott die Erde neu erschaffen hat, wird dann der ‘Strom des Lebenswassers aus dem Thron Gottes’ hervorkommen. (s. Offb 22,1).
Gott bezeichnete sich selbst als ‘die Quelle des lebendigen Wassers’, (s. Jer 2,13), denn Er ist die Quelle allen Lebens. Er hält das Leben auf Erden aufrecht. Er gibt uns die Wolken und den Tau, Er formt Billionen von Schneekristallen, von denen eines nicht dem anderen gleicht. Von Ihm stammt das Wunder des Himmels und des Wassers mit ihren unvergleichlichen und vielfältigen Eigenschaften. Und Er verwendet diese Elemente der Schöpfung nicht nur, um uns am Leben zu erhalten, sondern um uns in anschaulichen Gleichnissen zu verdeutlichen, dass Er uns mit Leben erfüllt, wie die Luft und das Wasser.
3. Tag – Land und Pflanzen
‘Gott sagte: „Das Wasser unter dem Himmel sammle sich an einem Ort, damit das trockene Land sichtbar werde.“ Da geschah es so. Gott nannte das trockene Land ‘Erde’, die Wasseransammlungen nannte Er ‘Meere’. Und Gott sah, dass es gut war.
Daraufhin sagte Er: „Die Erde lasse Gras aufwachsen und Pflanzen, die alle nach ihren eigenen Arten Samen tragen, und Bäume mit Früchten, die nach ihren Arten Samen enthalten.“ Und so geschah es. Aus der Erde kam das Gras hervor, und Pflanzen, die alle nach ihren eigenen Arten Samen tragen, und Bäume mit Früchten, die je nach ihren Arten Samen enthalten. Und Gott sah, dass es gut war. So wurde aus Abend und Morgen der dritte Tag.’ (i. 1Mo 1,9-13)
Bis zu diesem 3. Tag war der ganze Planet von einem einzigen Wassermeer bedeckt, doch nun brachte Gott das Land mit den Pflanzen hervor, die unsere Grundlage sind. Die Erde und das Gestein bergen mit ihren Kristallen und Spurenelementen Schätze, und schon allein fruchtbarer Ackerboden ist Goldes wert.
Noch größere Wunder sind die Pflanzen! Jede Pflanzenart besitzt ihren eigenen sinnvollen Aufbau. Ihre ganzen Funktionen, Rollen und Beziehungen in der Natur sind noch immer nicht völlig erforscht. Außerdem liefern sie uns Nahrung und zugleich Schönheit. Die Existenz der Blüten wird damit erklärt, dass sie Insekten anziehen – was auch stimmt – doch sie wären zur Befruchtung nicht notwendig gewesen. Das beweisen beispielsweise Gräser und Pflanzen, die durch den Wind bestäubt werden. Gott hätte die Kreisläufe des Lebens ohne Farben und Düfte erschaffen können. Doch Er wählte dafür die Schönheit, um uns zu beschenken und unsere Gedanken auf Ihn zu lenken, auf den Designer und Künstler aller Schönheit.
Jesus selbst wies immer wieder auf diese Elemente der Erde hin und prägt seinen Hörern damit nachdrücklich Weisheiten ein, indem Er zum Beispiel ausführte: “Das Himmelreich gleicht einem im Acker verborgenen Schatz.“ (i. Mt 13,44). So ‘vertraut für immer auf den Herrn! Denn Er ist ein ewiger Fels.’ (i. Jes 26,4). ‘Der Fels aber ist Christus.’ (i. 1Kor 10,4).
‘Das Reich Gottes ist auch wie ein Senfkorn, das aufwächst und zu einem Baum wird.’ (i. Lk 13,18-19). So steht in Eden und auf der Neuen Erde ‘der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt’. (s. Offb 22,2). Und Gott sagte voraus: “Ich will meinen Diener, der Spross genannt wird, kommen lassen.“ (i. Sach 3,8). Jesus kam auch als der verheißene Spross und erklärte: “Ich bin der wahre Weinstock und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt und ich dadurch in ihm bleibe, der bringt viele Früchte. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ (i. Joh 15,1.5). Doch wir, die wir glauben, werden ‘Terebinthen der Gerechtigkeit genannt werden, eine Pflanzung des Herrn, damit Er sich durch sie verherrliche’. (i. Jes 61,3).
Wenn wir durch die Natur gehen oder in unseren Garten, werden all diese Dinge für uns zu einer Erinnerung an das, was Gott uns durch sie nahebringen möchte. Er hat seine Liebe zu uns auf jedes sich öffnende Blütenblatt geschrieben.
4. Tag – Gestirne
‘Gott sagte: „Es sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, um zwischen Tag und Nacht zu scheiden. Sie werden als Zeichen dienen, mit denen die Jahreszeiten, die Tage und die Jahre bestimmt werden können. Und sie werden als Lichter am Himmelsgewölbe dienen, um auf die Erde zu scheinen.“
So erschuf Gott die beiden großen Lichter: das größere Licht für den Tag und das kleinere Licht für die Nacht, sowie auch die Sterne. Er setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie auf die Erde scheinen und über den Tag und über die Nacht wachen und zwischen Licht und Finsternis scheiden. Und Gott sah, dass es gut war. So wurde aus Abend und Morgen der vierte Tag.’ (i. 1Mo 1,14-19)
Jedes dieser Gestirne und Sterne ist für sich genommen so bewundernswert, wie die Ordnung, mit der sie sich alle im Gleichgewicht bewegen. Bedenkt man, dass die Erde mit einer Geschwindigkeit von dreißig Kilometern pro Sekunde durch den Weltraum jagt – hundertmal schneller als eine abgeschossene Kugel aus einem Gewehrlauf – dann fragt man sich, welche Kräfte zwischen den Planeten herrschen müssen, um sie auf den Bahnen zu halten. Man weiß inzwischen auch, dass der Mond mit seiner Anziehungskraft einen lebenswichtigen Einfluss auf die Erde besitzt. Und selbst unser Sonnensystem befindet sich in unserer Galaxie, der Milchstraße, genau an dem Platz, an dem es uns Leben und Wissenschaft ermöglicht. Alles ist auf der Erde, im Sonnensystem, in der Milchstraße und selbst im Universum so fein aufeinander abgestimmt, dass es jeden Zufall ausschließt. Schon immer, wenn wir Menschen zum Sternenzelt aufblickten, bewegte es uns zum Staunen. Es enthüllt uns die Größe und Macht unseres Gottes, aber auch seine Gewissenhaftigkeit, mit der Er diese Ordnungen vom kleinsten Atom bis zum unendlichen Universum erschaffen hat und aufrechterhält.
Mit dem 4. Tag der Schöpfung wird auch noch eine weitere Ordnung erkennbar, die in der Reihenfolge der Schöpfungstage liegt. Am 1. Tag hatte Gott Licht und Dunkelheit getrennt, Er hatte mit Tag und Nacht die Grundlage geschaffen, die Er jetzt, am 4. Tag, mit den Gestirnen ‘füllte’.
Diese Gestirne wiederum nimmt Er als Bilder, die auf Ihn hinweisen. So wird Jesus unsere ‘Sonne der Gerechtigkeit’ und der ‘glänzende Morgenstern’ genannt. (s. Mal 3,20, Offb 22,16). Gott hat mit allem, was Er erschaffen hat, einen Plan, der uns zu Ihm hinführt und uns zeigt, dass Er die Grundlage unseres Lebens ist.
Beim Blick auf die Sternenwelt, und damit auf ein Universum, das so groß ist, dass es unsere Vorstellungskraft sprengt, erscheinen wir angesichts der Größe und der Schöpfermacht Gottes klein ... aber es soll uns vielmehr mutig machen. Denn Er, der so mächtig ist, ein ganzes Universum ins Dasein zu rufen, Er ist auch mächtig, in unserem Leben und in unseren Herzen positiv zu wirken. Keine Schwierigkeit kann so groß sein, dass Er nicht eine Lösung dafür hätte. So unvergleichlich mächtig Er auch ist, so unvergleichlich liebevoll ist Er auch. Möge seine Liebe unsere Gegenliebe erzeugen, denn ‘diejenigen, die Gott lieben, werden wie die Sonne sein, die in ihrer Pracht aufgeht’, (i. Ri 5,31), ‘und die Verständigen werden für immer wie die Sterne leuchten’. (i. Dan 12,3). Er, der die Sterne auf ihren Bahnen hält, Er hält auch uns und unser Leben in seiner starken Hand.
5. Tag – Wassertiere und Vögel
‘Gott sprach: „Das Wasser sei erfüllt von Schwärmen lebendiger Wesen, und Vögel sollen am Himmelsgewölbe über die Erde fliegen.“ So erschuf Gott die großen Meeresgiganten und alle lebenden Wesen, von denen die Gewässer erfüllt sind, alle nach ihren ganz eigenen Arten, sowie alle geflügelten Vögel nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. Da segnete sie Gott und sagte: „Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt das Wasser und die Meere. Und auch die Vögel sollen sich auf Erden vermehren.“ So wurde aus Abend und Morgen der fünfte Tag.’ (i. 1Mo 1,20-23)
Die Artenvielfalt, die Gott hier erschaffen hat, ist nicht zu ermessen. Allein die Vogelfeder ist ein Wunder der Konstruktion, wie sie noch kein Mensch erzeugen konnte: Sie ist leicht, elastisch und doch stabil. Ihr Gefüge besteht aus einzelnen Federfasern mit einem ‘Klettverschluss’ aus Häkchen und Schienen, sodass sich die Fasern miteinander verbinden, gut zusammenhalten und doch beweglich bleiben. Allein für das würde eine ‘zufällige Entstehung’ von einer solchen Reihe von Zufällen abhängen, dass es einen Zufall schon wieder ausschließt. Wir sprechen hier aber ‘nur’ von einer Feder, die nur einen Teil im Aufbau eines Vogels ausmacht, um ihm durch das perfekte Zusammenspiel seiner ganzen Körperanlagen ein Fliegen zu ermöglichen. Ähnlich verhält es sich mit dem Aufbau eines Fisches oder dem der Wale, die perfekt an das Leben im Wasser angepasst sind.
Für uns Menschen ist es meist beeindruckend, wenn wir an den Wal denken, der mit dem Blauwal und seinen 30 Metern Länge das größte jemals gelebte Tier darstellt, oder wenn wir einen Adler im Flug beobachten. Doch für Gott war es kein Problem, das alles an einem Tag zu erschaffen. Mit dieser Tatsache erinnert Er uns daran, dass Er sich auch um uns kümmern kann. Er trägt uns und fängt uns auf wie ein Adler seine Jungen. (s. 5Mo 32,11), und alle, ‘die ihre Zuversicht und Hoffnung auf den Herrn setzen, gewinnen neue Kraft, sodass sie sich aufschwingen wie Adler’. (i. Jes 40,31). Die Taube verwendet Gott als Symbol für den Heiligen Geist, der aus dem Himmel zu uns kommt, durch das Gewissen zu uns spricht und uns positiv verändert, sodass auch wir ‘so rein wie die Tauben’ werden. (s. Lk 3,21-22; Mt 10,16). Außerdem ‘gleicht das Himmelreich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und alle Arten von Fische zusammenbrachte.’ (i. Mt 13,47). Genauso möchte Gott uns zu sich ziehen und uns in seiner Familie versammeln, weil Er sich nach uns sehnt. Jesus sagt uns, dass selbst wenn ein kleiner Spatz ‘zur Erde fällt’ und stirbt, ‘ist nicht einer von ihnen von Gott vergessen.’ Doch ‘wie viel wertvoller als viele Sperlinge seid ihr für Gott!’ (i. Mt 10,29.31; Lk 12,6-7).
Und auch mit diesem Schöpfungstag zeigt Er uns die besondere Ordnung in seinem Schöpfungsbericht. Am 2. Tag hatte Er das Himmelsgewölbe erschaffen und so das Wasser über dem Himmel von dem Wasser auf der Erde getrennt. Er hatte die Grundlagen, die Lebensräume geschaffen, die Er nun am 5. Tag mit den entsprechenden Tieren füllte und bevölkerte. Er erschafft nicht sinnlos, Er erschafft mit Sinn, Er hat einen Plan ... auch für unser Leben.
6. Tag – Landtiere und Menschen
‘Gott sprach: „Die Erde bringe Lebewesen nach all ihren Arten hervor: Haustiere, Kriechtiere und Wildtiere auf dem Land, sie alle nach ihren Arten.“ So erschuf Gott alle Wildtierarten auf dem Land und die Haustiere nach ihren Arten und alle Arten von Kriechtieren auf der Erde. Und Gott sah, dass es gut war.’ (i. 1Mo 1,24-25)
Die Vielfalt der Tiere und ihre heutige Anpassung an die verschiedensten Lebensräume ist auch bei den Landtieren enorm. Allein unter den Säugetieren findet sich alles, vom Flusspferd, das einen großen Teil seines Lebens im und unter Wasser verbringt, über den Maulwurf, der fast nur unter der Erde lebt, bis zur Fledermaus, die einen guten Teil ihres Lebens in der Luft verbringt; vom Eisbär in der eisigen Schneewüste bis zur Oryx- Antilope in der heißen Sandwüste; vom tagaktiven Elefanten, der nachts kaum etwas sieht, bis zur nachtaktiven Haselmaus mit ihren großen Augen, die nachts alles sieht. Bedenkt man noch die Scharen von Reptilien, Insekten, Weichtieren und alles weitere, was sich auf und unter der Erde bewegt, dann füllt es Bibliotheken ohne Ende. Die Menschen fliegen zum Mond, haben aber noch längst nicht alle Arten von Tieren entdeckt, geschweige denn, sie erforscht.
Gott hat die Tiere mit Liebe zum Detail erdacht und ins Leben gerufen. Wenn wir sie respektieren und nicht um des Genusses willen leiden lassen, sondern sie mit Achtung und Mitgefühl behandeln, dann ehren und achten wir damit auch den Schöpfer. Gott möchte uns von der Gleichgültigkeit wegbringen und dahinführen, dass wir uns mit seiner eigenen Sorgfalt um die anvertrauten Tiere kümmern. Gott ließ immer wieder in seiner Bibel schreiben, dass Er sich um die Tiere sorgt und sie ernährt. (z.B. Ps 147,9). Noch weit mehr kümmert Er sich aufopfernd um uns – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ‘das Opferlamm Gottes’ ist Jesus selbst, (s. Joh 1,29), und Er sagte darüber: “Ich bin der gute Hirte, ich lasse mein Leben für die Schafe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben.“ (Joh 10,14-15; 27-28 E).
‘Und Gott sprach: „Lasst uns nach unserem Bild Menschen erschaffen, die uns ähnlich sind.“ So formte Gott, der Herr, den Menschen aus dem Ton der Erde und hauchte ihm den Lebensatem in die Nase. Da wurde der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott, der Herr, erklärte: „Es ist nicht gut, dass der Menschen alleine ist. Ich will ihm eine Gehilfin erschaffen, die ihm entspricht.“ Da ließ Gott, der Herr, den Menschen in einen tiefen Schlaf fallen. Er nahm eine seiner Rippen und bedeckte die Stelle mit Fleisch. Dann formte Gott aus der Rippe, die Er von ihm genommen hatte, eine Frau und brachte sie zu ihm. Da rief der Mensch aus: „Diese ist endlich von meinem Fleisch und Blut!“ Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, sodass die beiden eins werden im Leib und in ihrem Herzen. So hat Gott die Menschen nach seinem Bild erschaffen, nach dem Bild Gottes hat Er sie geschaffen, als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sagte zu ihnen: „Vermehrt euch und füllt die Erde.“
‘Da sah Gott alles an, was Er erschaffen hatte und es war sehr gut. So wurde aus Abend und Morgen der sechste Tag.’ (i. 1Mo 1,26; 2,7.18.21-24; 1,27-28.31)
Gott gestaltete die Menschen als etwas so Besonderes, dass kein Wesen im ganzen Weltall ihnen gleicht. Sie sind einzigartig. Allein der menschliche Körper ist in vielem noch unerforscht und ein Geheimnis. Mit jedem neu entdeckten Detail der körperlichen Funktionen kommen weitere noch erstaunlichere Rätsel zu Tage.
Und nicht nur das. Gott hat uns Menschen den freien Willen gegeben. Er liebt uns unbeschreiblich, aber Er zwingt uns nicht willkürlich, um uns festzuhalten. Liebe ist nur dann Liebe, wenn sie freiwillig geschenkt wird. Es ist das Größte, das Gott tun konnte: Die Macht aus der Hand zu geben, indem Er jedes seiner Kinder selbst entscheiden lässt. Damit hatte Er das Risiko geschaffen, zu verlieren ... aber auch die Möglichkeit, unendlich viel zu gewinnen, wenn der Mensch sich freiwillig für die Liebe zu Ihm entscheidet. Wir können kaum ermessen, wie viel Gott in die Erschaffung der Menschen investierte. Er wusste bereits damals, was Ihn die Erlösung der Menschheit kosten würde. Doch Er scheute die Kosten nicht.
Und allein durch die Art, wie die Menschen gestaltet wurden, legte Gott den Grundstein für eine Offenbarung seiner selbst. Denn Er formte sie als Mann und Frau, die sich zu einer Einheit verbinden. Selbst das hat Gott mit einem bestimmten Gedanken geplant. Er verwendet es als Bild, um uns vor Augen zu führen: Er möchte so sehr mit uns vereint sein, wie ein Bräutigam mit seiner Braut. (s. Jes 62,5). Er verspricht uns: “Ich will dich mit mir verloben in Güte und in Barmherzigkeit; und du wirst mich, den Herrn, erkennen.“ (i. Hos 2,21-22). Und Er hat sich auch wirklich sichtbar und für immer mit uns Menschen verbunden ... denn Jesus wurde Mensch, Er wurde der ‘Menschensohn’. (s. Apg 7,56).
Gott hatte nun auch am 6. Schöpfungstag die Grundlage, die Er am 3. Tag geschaffen hatte, mit Leben erfüllt, Er hat das Festland mit den Landtieren und den Menschen bevölkert. Und Er betrachtete alles, was Er geschaffen hatte, und es war sehr gut.
Doch die Schöpfung war damit noch nicht vollendet. Es fehlte noch etwas Entscheidendes.
7. Tag Segenstag
‘So wurden der Himmel und die Erde mit all ihren Scharen vollendet. Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk, das Er geschaffen hatte, und Er ruhte von seinem ganzen Schöpfungswerk. Er segnete den siebten Tag und heiligte ihn, da Er an diesem Tag von seinem ganzen Schöpfungswerk, das Er erschaffen hatte, ruhte. Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, so wie sie geschaffen wurden.’ (i. 1Mo 2,1-4)
Die Schöpfung war nicht mit dem Erschaffenen vollendet. Erst am 7. Tag, an dem Gott im Grunde genommen nichts erschaffen hat, wurde die Schöpfung vollendet. Was ist an diesem 7. Tag so besonders, dass nur mit ihm die Schöpfung vollendet war?
Als Gott den Menschen den 7. Tag – den Sabbat – als Ruhetag schenkte, da war das für den Menschen erst der 2. Tag vom Zeitpunkt seiner Existenz an. Es war wirklich allein Gottes 7. Tag. Mit diesem Tag gab Er uns jedoch nicht nur einen Ruhetag, sondern Er will uns damit an etwas erinnern, um es uns wie ein Siegel einzuprägen. Das ist Ihm so grundlegend wichtig, dass Er diesen Tag als die Vollendung der Schöpfung verwendete, denn Er hat mit dem Sabbat ein Bild geschaffen, das uns sein Geheimnis eröffnet.
Gott sagt darüber: “Meine Sabbate gab ich ihnen zum Bundes-Zeichen zwischen mir und ihnen, damit man erkenne, dass ich, der Herr, es bin, der sie heiligt.“ (Hes 20,12 E). “Ihr sollt mir heilig sein, denn ich bin heilig. Ich habe euch ausgesondert, um mein zu sein.’ (3Mo 20,26 E). Und nicht nur das, ‘Er hat sich selbst für uns gegeben, um uns von unserer Gesetzlosigkeit frei zu machen und uns zu reinigen, damit wir ein Volk seien, das Ihm gehört und das gerne Gutes tut.’ (i. Tit 2,14).
So ist der Sabbat ein Bundes-Zeichen für die Verbindung zwischen Gott und Mensch. Gott ist es, der sich für uns hingegeben hat, der uns verändert, uns heil macht und heiligt, das heißt, uns für sich aussondert und zu etwas Besonderem erwählt. Gott hatte auch den Sabbat ausgesondert, um ihn zu heiligen und ihn zu etwas Besonderem zu machen.
Schon mit den Bildern aus den anderen Schöpfungstagen deutete Er an, dass Er mit uns Menschen zusammen sein möchte. Die sichtbare Verwirklichung dieses Wunsches erfüllte sich an diesem letzten Tag, als Er ihn der Gemeinschaft mit den Menschen widmete. Deshalb ist der Sabbat als Abschluss der Schöpfungstage tatsächlich die Vollendung. Er ist die Krönung und der Höhepunkt der Schöpfung, denn an diesem 7. Tag gab Er den Menschen das Wertvollste, das es im ganzen Universum gibt ... Er verschenkte sich selbst an sie – und das offenbart auch seine Demut. Dieser Tag ist daher auch heute noch der Ausdruck dessen, wonach Gott sich sehnt: eine persönliche und enge Beziehung zu dir.
Gott ist die Grundlage allen Lebens. Und wahre Liebe, wie sie Gottes Wesen ist, will sich verschenken. ‘Gott ist Liebe’. (1Jo 4,16 E). Er hat das nicht nur in seinem Wort niederschreiben lassen, Er hat das schon immer gelebt, und Er hat das getan. Er wurde Mensch, hat sich mit den Menschen untrennbar verbunden und für das Menschengeschlecht sein Leben gegeben, um sie von ihrer Schuld und ihren Gebundenheiten zu befreien und ihnen ewiges Leben zu schenken.
Kein anderer Tag kann das so ausdrücken, wie der 7. Tag, an dem sich Gott den Menschen widmete und sich an sie verschenkte. Er ruhte mit ihnen, und es kehrt auch Ruhe in unsere ruhelosen Herzen ein ... in dieser liebevollen und vertrauensvollen Verbindung mit Gott, unserem Schöpfer und Vater.
Die Ordnung in den Schöpfungstagen
Als Gott an den ersten 3 Tagen das Licht von der Nacht schied, den Himmel und das Wasser trennte und das Land mit den Pflanzen hervorbrachte, da schuf Er damit die Grundlagen und Lebensräume für die nächsten 3 Tage. Der 1. Tag war die Grundlage für den 4. Tag, an dem Gott Tag und Nacht mit den Gestirnen füllte, der 2. Tag war die Grundlage für den 5. Tag, an dem Er die Gewässer mit Lebewesen und den Himmel mit Vögeln erfüllte, und der 3. Tag war die Grundlage für den 6. Tag, an dem Er das Festland mit den Landtieren bevölkerte und den Menschen aus der Erde formte. Sie alle leben und existieren auf den Grundlagen, die Er zuvor geschaffen hat, so wie Er selbst als unser Schöpfer die Lebensgrundlage ist, die alles trägt. Mit dem 7. Tag als Vollendung fasste Er schließlich alles zusammen, indem Er, der Schöpfer, sich selbst schenkte, um mit den Menschen zusammen zu sein, um mit ihnen vereint zu sein. Das ist der Höhepunkt.
An dieser bestimmten Abfolge der Schöpfungstage wird nun deutlich, dass Gott nicht wahllos erschuf. Er hatte einen Plan, und es lässt sich ein besonderes Muster in dieser Reihenfolge erkennen, ein System, eine Ordnung, die einen Sinn ergibt.
Gottes Tag im Licht seiner Schöpfung
Diese Ordnung mit der Zahl 7 erinnert an noch etwas: an den 7-armigen Leuchter, der in Gottes Heiligtum stand. Und wie dieser Leuchter Licht gibt, so erhellen auch die Schöpfungstage mit ihren Bildern den Charakter Gottes, bis der 7. Tag als Höhepunkt sichtbar zeigt, was Gottes Ziel und Wunsch ist: seine Gemeinschaft mit uns.
Jaimée M.
© 2014, Jaimée M. Seis
Der Text ist ein Auszug aus dem Buch ‘Gottes Tag offenbart sein Geheimnis im Licht ‘,
Informationen zum Buch in den ’Infos’ unter ’Bücher’
Erklärungen zu den Kürzeln und Zeichen in den Bibelvers-Angaben und Bibeltexten stehen in den ’Infos’ unter ’Informatives’