Das Geheimnis

„Sarah, schnell! Komm!“ Manuel hat sich mit seiner Studienkollegin zum Lernen getroffen. Er nimmt sie nun bei der Hand und zieht sie mit sich.

Überrascht starrt sie ihn an, während sie ihm stolpernd folgt. „Was ist los?“

„Das wirst du gleich sehen ... und vor allem hören.“ Er schiebt sie auf den Balkon hinaus. Ein leichter Herbstwind raschelt in den Bäumen und lässt die Zweige schwanken.

„Hörst du das?“, raunt Manuel und zeigt zum Himmel hinauf.

Sarah hebt den Kopf. Ein melodisches Rufen hallt durch den Himmel. „Ja, ich höre es“, flüstert sie zurück. „Was ist das? Es klingt schön.“

„Das sind Kraniche. Sie ziehen in ein wärmeres Land.“ Er sucht den Himmel ab, doch wegen der Bäume kann er sie nicht entdecken. So lauschen sie beide still, bis das flötende Rufen in der Ferne verebbt. Manuel atmet entspannt ein und wendet sich Sarah zu. Sie erwidert seinen Blick. „Manuel, ich wünschte, ich könnte manchmal wie die Kraniche die kalte Welt hinter mir lassen“, seufzt sie. „Wenn wir die Welt heute ansehen, fragt man sich, wie das alles enden wird. Warum gibt es so viel Leid? Wenn Gott existiert, warum lässt Er das alles zu?“

„Gott hat seine Pläne und Wege, die wir oftmals nicht verstehen. Aber Er wird alles zu einem guten Ende führen, denn Er meint es gut mit uns“, entgegnet Manuel ernst.

Sarah streicht sich eine Haarsträhne hinter das Ohr zurück. „Gott ist gut, sagst du? Mir wurde Er immer als streng und strafend dargestellt. Wie soll man einem solchen Gott vertrauen?“

„Sarah, die Frage ist: Wann zerbrach das Vertrauen eigentlich?“

Sie schüttelt den Kopf. „Die Frage ist, ob die Bibel überhaupt wahr ist.“

„Ich denke, sie zeugt für sich selbst. Sie hat sich bis jetzt stets bewahrheitet und Gottes Voraussagen sind noch immer eingetroffen. Auch Jesu Geburt und Auftreten wurden lange vorher angekündigt. Und durch sein Kommen wurden die tiefsten Fragen beantwortet.“

„Aber meine Fragen wurden noch nicht beantwortet, Manuel. Warum musste Jesus überhaupt geboren werden? Und warum musste Er sterben? Für mich ist das unbegreiflich und so vieles nur ein geheimnisvolles Rätsel.“

„Interessiert dich dieses Geheimnis?“ Manuel mustert sie aufmerksam. Sie nickt Manuel als Antwort zu.

„Gut, dann will ich versuchen, dir alles im Zusammenhang zu erzählen. Die Hintergründe können dir dann vielleicht eine neue Sicht auf das Weltgeschehen geben. Es ist wie ein Panorama auf die Geschichte des Universums und erklärt uns die wichtige Bedeutung der Erde und den Wert eines jeden Menschen. Irgendwo dort draußen im Universum hat alles begonnen, was uns jetzt ein Geheimnis ist – ein Geheimnis, das uns Gott aber enthüllt hat. Sarah, die alten Schriften der Bibel eröffnen uns eine Chronik, die schon vor Urzeiten ihren Anfang nahm und noch immer andauert. Es ist Gottes Geschichte. Und auch die unsere. Du und ich, wir sind ein Teil dieser Geschichte und können sie mitgestalten. Denn sie ist Gottes Vermächtnis an uns ... und wir beginnen Gott zu verstehen ... So komm mit mir, ich will dir seine Geschichte erzählen ...“


Und die folgende Seite mit dem Titel “Seine Geschichte“ entrollt diese Geschichte. Alle Begebenheiten, die in darin vorkommen, wurden sorgfältig recherchiert und auf der Grundlage der Berichte in der Bibel nacherzählt. Die historischen Hintergründe und die Wortbedeutungen in den Ursprachen der Bibel helfen dabei, die tiefe Bedeutung und die Zusammenhänge in den biblischen Texten leichter zu erkennen. Diese Informationen stammen zum Beispiel aus Schriften, die mit alten jüdischen Aufzeichnungen übereinstimmen, und aus Fachbüchern wie Bibellexika und einer Hebräisch-Griechisch Wortkonkordanz.

Das Grundlegende jedoch ist und bleibt die Bibel selbst als die Quelle aller Wahrheit und Weisheit. Sie belegt uns auch die Erscheinung des Heiligen Geistes als Person – besonders bei der Taufe Jesu und bei der Schöpfung. Der Heilige Geist spricht die Menschen durch das Gewissen an. Er kann überall gleichzeitig sein, denn Er ist vollkommen Gott, allmächtig und allgegenwärtig. Ihm stehen Möglichkeiten zur Verfügung, die jenseits aller menschlichen Vorstellungskraft liegen. Gleichzeitig ist Er so vollkommen die Liebe, wie Gott Vater und Sohn.

Jesus wiederum offenbart nach seinen eigenen Worten sichtbar das Wesen Gottes – wie Gott denkt, fühlt, handelt ... und liebt. Ja, Gott liebt so sehr, dass sich Jeder der göttlichen Dreieinigkeit am Kreuz opferte – auch wenn wir es allein durch Jesus sichtbar erfassen können. Dennoch litt Jeder von Ihnen beim Kreuz denselben Schmerz, durch den Jesus ging.

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist setzen alles für uns ein, sie sind unseres Vertrauens so sehr wert. Und so erzählt Gottes eigene Geschichte von dieser ungebrochenen Liebe zu uns. Es ist eine Liebe, die durchhält ... und wir beginnen, Gott zu verstehen.