Wichtige Worte

Vertiefende Wortbedeutungen biblischer Begriffe

Bestimmte biblische Begriffe eröffnen sich uns erst richtig durch ihre Bedeutungen in den hebräischen und griechischen Bibelsprachen und deren Kulturkreis ... und vor allem in ihrer Beziehung zu Gott. Die wichtigsten, die in der Bibel sehr oft vorkommen, sind hier kurz erläutert, damit sie auch uns heute ihren tieferen Sinn offenbaren.

Heilige, heilig

Heilig bedeutet, dass etwas oder jemand zu Gott gehört und dadurch gereinigt wird. In diesem Sinn ist jeder wahre Gläubige, der Gott glaubt und ihm nachfolgt, ein Heiliger, der zu Gott gehört und daher ein sinnerfülltes Leben in Gottes Gegenwart besitzt. Auch die Schreiber der Briefe in der Bibel bezeichneten die Gläubigen in den Gemeinden als Heilige.

Gerechtigkeit, gerecht sein, der Gerechte

Diese Gerechtigkeits-Begriffe sind in der Bibel keine rein gesetzlichen Begriffe, sondern sie sind immer verbunden mit einer richtigen und rechten Beziehung zu anderen. Ein Gerechter ist in der Bibel daher jemand, der sich darum bemüht, dass seine Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen in Ordnung ist. Gottes eigene Gerechtigkeit bedeutet, dass Er alles tut, um die Beziehung zum Menschen zu halten oder sie wiederherzustellen. Würde Er es nicht tun, wäre Er ungerecht.

So hängt Gerechtigkeit immer eng mit Treue und Verbundenheit zusammen. Der Fokus ist nicht eine gesetzliche Gerechtigkeit oder eine Gerechtigkeit gegenüber einem Gesetz, sondern eine rechte Beziehung zum Menschen, die in Ordnung ist – nicht die Beziehung zum Gesetz ist im Blickpunkt, sondern die Beziehung zum Mensch.

Rechtfertigung und Heiligung

Recht-fertigung und jemand recht-fertigen bedeutet, dass jemand zurecht-gebracht und in Ordnung gebracht wird. Es ist nicht nur eine einmalige Rechtsprechung, sondern ein Prozess. Sein Wesen, sein Charakter wird durch Gottes Wirken und durch die Führung des Heiligen Geistes immer mehr richtig und recht in Ordnung gebracht. Andererseits wird ein Mensch durch den Schritt der Umkehr, durch echten Glauben und durch die Übergabe an Gott zu einem Glaubenden, dessen Beziehung nun zu Gott in Ordnung gebracht ist, er ist gerecht, gerecht-fertigt.

Heiligung bedeutet, dass jemand sich Gott übereignet und nun zu Gott gehört. Einerseits ist dies ein bewusster Zeitpunkt, ein Schritt, den man geht, eine Neuausrichtung der Einstellung und der Zielsetzung, eine Umkehr, andererseits beinhaltet es auch, dass man im Charakter wächst, was ebenfalls ein Prozess ist.

Daher bedeutet beide Begriffe im Grunde genommen das Gleiche und sind austauschbar; sie bedeuten, dass ein Mensch umgekehrt ist und nun zu Gott gehört, und dass er innerlich und in seinem Leben wieder in Ordnung und zurechtgebracht wird und in dieser Beziehung zu Gott im Charakter wächst.

Glaube

Der Glaube ist in der Bibel nicht nur ein Vermuten oder eine Annahme, eine individuelle Überzeugung, sondern ein sicheres Wissen, dass Gott existiert und dass man Ihm vertraut, dass man Ihm und seinem Wort glaubt und dass dies im Leben und im Handeln zum Ausdruck kommt. So ist wahrer Glaube nicht nur ein Glaube an Gott, sondern, dass man Gott glaubt, was Er sagt und tut. Man glaubt nicht nur an Ihn, man glaubt Ihm und handelt danach, wie es in seinem Wort der Bibel offenbart ist. Deshalb ist Glaube auch kein blinder Glaube.

So schrieb Johannes in seinem Brief: „Wir haben geglaubt und erkannt, dass Gott uns liebt. Und wir lieben, denn Er hat uns zuerst geliebt.“ (i. 1. Joh 4,16.19)

Hoffnung

Hoffnung in der Bibel ist nicht ein vages hoffen, dass es so kommt, wie man es sich erhofft, sondern ein festes Wissen, dass etwas so ist oder so kommt, auch wenn man es noch nicht sieht. Es ist daher im Gegensatz zum allgemeinen Gebrauch ein viel stärkerer Begriff, der auch viel mehr zu stärken vermag, da man nicht auf etwas Unsicheres baut, sondern auf etwas Existentes – in dem Fall auf Gott, seine Erlösung und das Erbe des ewigen Lebens.

Sünde

Die Sünde ist nicht nur ein moralisch oder gesetzlich unrechtes Handeln, sondern im Gegensatz zum Glauben eine innere Abkehr von Gott und von seinem Gesetz der Liebe. Sünde zerstört den Menschen und führt zum ewigen Tod. Sünde wird nicht nur aufgeschrieben und bei Vergebung gelöscht, sondern Sünde geschieht im Wesen und Charakter des Menschen und verändert ihn mit jedem Fehlverhalten. Man weiß heute, dass mit jeder Tat die Nervenzellen im Gehirn festere Verbindungen eingehen und Bahnen bilden, die den nächsten Schritt zu falschen Verhalten – zum sündigen – immer leichter machen. Das Gewissen stirbt immer mehr ab.

Tod, Hölle, Zorn Gottes

Siehe ausführlich auf der Seite “Die Antwort“. Dort wird sorgfältig auf diese wichtigen Themen eingegangen. Und auch das stellt sich als eine sehr Gute Nachricht heraus, die erleichtert und befreit. Denn sie beweist, dass Gott wirklich ein Gott der Liebe ist.

Gesetz

Mit Gesetz ist Gottes Gesetz gemeint, es beinhaltet Gottes Grundsatz der Liebe und Gottes Wesen der Liebe. Es sind die guten Grundlagen Gottes, die den Menschen zum Guten führen und in ihm einen guten Charakter ausbilden.

Gnade

Im Gegensatz zum heutigen Verständnis ist Gnade im ursprünglichen Sinn ein freiwilliges und überreiches Geschenk, das den Beschenkten berühren soll und ihn verändert. Somit stellt sie Gottes überreiche Güte und Fürsorge dar. Gnade und Gerechtigkeit sind in diesem Sinn auch keine gegensätzlichen Begriffe. Sie sind miteinander verbunden, denn es ist Gottes Güte (Gnade), die den Menschen dazu bringt, sich zu Gott hinzuwenden und zu Ihm gehören zu wollen. Dadurch kann Gott den Menschen in Ordnung bringen und reinigen – in gebräuchlicher Bibelübersetzung ausgedrückt: Er kann ihn gerecht machen und heiligen.

Versöhnung

Biblische Versöhnung bedeutet, dass Gott selbst der Handelnde ist, der um uns wirbt, uns von seiner Liebe zu überzeugen versucht, damit wir, die wir gegen Ihn waren, umkehren und uns mit ihm versöhnen. Nicht Er musste versöhnt werden, nicht Er war gegen uns, sondern wir waren Sünder und Feinde, gegen Ihn und von Ihm fern. Wir mussten versöhnt werden. Deshalb ist es auch nicht Jesu Tod, der Gott versöhnlich stimmt, sondern Jesu Tod überzeugt uns von Gottes Liebe zu uns und stimmt uns versöhnlich, sodass Gott uns mit sich versöhnen kann.

Evangelium, Gute Nachricht, Frohe Botschaft

Das griechische Wort Evangelium heißt übersetzt Gute Botschaft oder Frohe Botschaft und entspricht dem Wort Freudenbotschaft im Alten Testament. Und die Frohe Botschaft ist die, dass Gott anders ist, als die negativen Bilder, die so oft über Ihn verbreitet wurden. Jesus offenbarte Gottes Wesen der Liebe vollkommen, da Er selbst Gott ist und auch immer betonte, dass Er mit Gott Vater eins sei und dessen Willen und Auftrag ausführe. Jesu Auftrag war es, die Wahrheit über Gott zu offenbaren und die Lüge Satans zu entlarven. Die Lügen über Gott sind die Dunkelheit, die das Leben und Gemüt des Menschen verdunkeln. Das Evangelium deckt die Lügen auf und befreit von der Angst, die man vor Gott hatte.

Daher schreibt auch Paulus: „Ich schäme mich des Evangeliums – der Frohen Botschaft nicht, denn durch sie hat Gott die Kraft, jeden, der Ihm glaubt, heilzumachen und zu retten – denn in diesem Evangelium wird Gottes eigene Gerechtigkeit offenbart, es wird offenbart, dass Er richtig und treu in der Beziehung zu uns ist und handelt.“ (i. Röm 1,16-17)

Dass Gott wirklich Liebe ist und Jesus dies durch sein Leben und Sterben bewies, das ist die Gute Nachricht und die Frohe Botschaft.

Wahrheit

Die Wahrheit bezieht sich in der Bibel auf die Wahrheit über Gott.

Jesus hatte den Auftrag, diese Wahrheit zu bezeugen, deshalb sagt Er selbst: „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, um für die Wahrheit zu zeugen.“

Diese Wahrheit ist das Licht, das die Dunkelheit vertreibt und den Menschen erleuchtet. Deshalb sind die Begriffe ’Frohe Botschaft’, ’Wahrheit’ und ’Licht’ austauschbar. Sie alle zeugen von der Frohen Botschaft über Gottes wahres Wesen der Liebe.

Jaimée M.